Nightstalker schrieb:
Zusätzlich haben die Kunden nun die Möglichkeit Bilder in einer Vergrösserung anzusehen wie nie zuvor, ich kenne fast niemanden der Schärfe anhand eines DinA0 Posters beurteilt hätte...so wie wir es nun bei jedem Bild machen.
Es gibt aber sicherlich genügend Leute, die ihre Dias nicht nur im Gucki sondern auch auf größeren Leinwänden betrachtet haben. Ok, ich wußte nie so genau, was ich als wirklich scharf bezeichnen sollte und habe daher (leichte) Unschärfe einfach hingenommen und mich eher über die ganz scharfen Bilder gewundert.
Das Problem bei mir ist nur, daß ich bei meiner Minolta 7xi sowiso nie wusste, wo sie denn scharfstelllen wollte. Sie hat irgendwo innerhalb des riesigen im Sucher angezeigten Bereich ein paar AF-Sensoren.
Aber im Grunde hast Du natürlich doch Recht. Ich habe mich nie über eine unscharfe Kamera beschwert, allenfalls über unscharfe Bilder geärgert. Und die habe ich nicht einem falsch fokussierenden AF zugeschoben, sondern eher mir oder der Technik allgemein.
Wenn die Kamera einfach an einem bestimmten Punkt aufhört und sagt das ist scharf, dann hat man den Schärfepunkt immer am Anfang des Toleranzbereichs.
Man muß doch garkeinen absoluten Grenzwert einstellen. Algorithmisch reicht es einfach aus, Kanten innerhalb des AF-Sensors zu ermitteln und deren Breite zu minimieren. So lange die Kante durchgängig und möglichst schmal ist, ist der optimale Schärfepunkt für die aktuelle Objektiv/Objekt Kombination gefunden.
Ich habe keine Ahnung, ob der AF einer (D)SLR so arbeitet, aber es ist zumindest eine Möglichkeit, die man selber sehr schön mit ein paar Zeilen Programmcode und einer Videokamera nachvollziehen kann.
Und wenn man das so betrachtet, dann ist überhaupt nicht nachzuvollziehen, warum der Fokus mit verschiedenen Objektiven unterschiedlich ist. Der Fokus kann so lange nachjustiert werden, bis dieser Punkt im Rahmen der Fokussiergenauigkeit des Objektives erreicht ist.
die Angabe, ob und wie stark sich die Fokussierung beim Abblenden im Moment der Aufnahme ändert
Das ist ein interessanter Aspekt und könnte erklären, warum ein Objektiv abgeblendet evtl. die Schärfeebene, die ja bei Offenblende ermitelt wird, nicht trifft. Bei Offenblende sollte es aber keine Unterschiede geben.
Einzig ein in der Kamera falsch justierter AF-Sensor bliebe nach meiner Theorie (und mehr kann die obige Beschreibung natürlich nicht sein) noch als Fehlerquelle übrig. Als eine Unterschied in der Schärfeebene zwischen AF-Sensor und CCD. Dieser müsste sich aber bei allen Objektiven bei gleicher Brennweite gleich stark auswirken. Unterschiedliche Fokussiergenauigkeiten einmal ausgenommen, aber die sollten bei zwei baugleichen Objektiven vernachlässigbar sein.
Wenn die Kamera einfach an einem bestimmten Punkt aufhört und sagt das ist scharf, dann hat man den Schärfepunkt immer am Anfang des Toleranzbereichs.
Da dieser Punkt sicherlich innerhalb des Tiefenschärfebereiches liegen müsste wäre das ja noch akzeptabel. Es gibt aber genügend Kamera/Objekltivkombinationen, bei denen das Bild weit außerhalb des Tiefenschärfebereichs, bezogen auf den geplanten Schärfepunkt, scharf ist.
Gruß Bernhard