Gelöschtes Mitglied 192837
Guest
Hallo zusammen!
Dann will ich mich mal mit einem Beitrag in diesem Unterforum beteiligen. Das Bild, um das es gehen soll, habe ich im Herbst 2009 aufgenommen, und es war einer meiner ersten Versuche, mal einige Gestaltungsgedanken bewusst umzusetzen. Das Bild ist auf meinem Blog gelandet, die Skizzen allerdings (aus Faulheit
) nicht. --
Ich war im Leverkusener Chempark, um ein paar Aufnahmen im Japanischen Garten zu machen, als auf einmal dieser Flieger seine Kapriolen schlug -- offenbar war irgendwo nahe Leverkusen eine Flugshow. Das Ganze war in natura sehr spektakulär, und natürlich habe ich mit der Kamera draufgehalten.
Zu Hause war ich zunächst etwas enttäuscht, weil das Ergebnis (Bild 1) ziemlich unscheinbar daherkam. Wegen fehlender Brennweite war das Flugzeug sehr klein, der Himmel recht fad, und irgendwie kam auch die Dramatik der Situation nicht im Bild an. Dennoch wollte ich -- zumindest fürs Web -- noch etwas aus dem Bild herausholen.
Dann habe ich folgende Gedanken zum Bild angestellt:
1. Welches sind die wesentlichen Bildelemente? > Das Flugzeug natürlich und der Rauch, der die Flugbahn anzeigt, wobei an der Rauchfahne der "Knick" auffällig und möglicherweise als Bildelement nutzbar wäre.
2. Wie reduzieren? > Der nahezu wolkenlose Himmel gab nichts her, also entschied ich mich für eine S/W-Umsetzung, um das Bild stärker auf das Hauptmotiv zu konzentrieren.
3. Wie kann ich die Dramatik im Bild transportieren? > Da für uns Westeuropäer die gewohnte Leserichtung von links nach rechts ist, neigen wir tendenziell auch dazu, ein Bild von links nach rechts zu "lesen", was bedeutet, dass ich das Bild spiegeln musste, um das Flugzeug aus dem Bild herausstürzen zu lassen.
4. Kann ich hier mit der Drittelregel arbeiten? > Normalerweise würde man das Flugzeug im Drittelpunkt positionieren, aber um die Dramatik zu steigern, habe ich das Flugzeug (auf der "stürzenden" Diagonalen ausgerichtet) weiter in Richtung Bildecke positioniert. Dabei habe ich das Bild insgesamt so beschnitten, dass die Rauchfahne mittig in der Bildecke beginnt und der Knick in der Rauchfahne auf der Drittellinie liegt.
Mein "gedanklicher Bildaufbau" war somit einigermaßen festgelegt (Bild 2) und musste jetzt noch entsprechend zurechtgeschnitten werden. (Bild 3)
Natürlich ist das fertige Bild (Bild 4) kein fotografisches Meisterwerk, sondern einer von den vielen stinknormalen Schnappschüssen, die man im Nachhinein noch zu "retten" versucht. Ich wollte damit lediglich demonstrieren, dass man öfter mal aus einer zunächst eher wenig vielversprechenden Aufnahme mit ein bisschen gestalterischer Überlegung doch noch ein ganz brauchbares Bild herausholen kann.
Gruß Jens
Dann will ich mich mal mit einem Beitrag in diesem Unterforum beteiligen. Das Bild, um das es gehen soll, habe ich im Herbst 2009 aufgenommen, und es war einer meiner ersten Versuche, mal einige Gestaltungsgedanken bewusst umzusetzen. Das Bild ist auf meinem Blog gelandet, die Skizzen allerdings (aus Faulheit

Ich war im Leverkusener Chempark, um ein paar Aufnahmen im Japanischen Garten zu machen, als auf einmal dieser Flieger seine Kapriolen schlug -- offenbar war irgendwo nahe Leverkusen eine Flugshow. Das Ganze war in natura sehr spektakulär, und natürlich habe ich mit der Kamera draufgehalten.
Zu Hause war ich zunächst etwas enttäuscht, weil das Ergebnis (Bild 1) ziemlich unscheinbar daherkam. Wegen fehlender Brennweite war das Flugzeug sehr klein, der Himmel recht fad, und irgendwie kam auch die Dramatik der Situation nicht im Bild an. Dennoch wollte ich -- zumindest fürs Web -- noch etwas aus dem Bild herausholen.
Dann habe ich folgende Gedanken zum Bild angestellt:
1. Welches sind die wesentlichen Bildelemente? > Das Flugzeug natürlich und der Rauch, der die Flugbahn anzeigt, wobei an der Rauchfahne der "Knick" auffällig und möglicherweise als Bildelement nutzbar wäre.
2. Wie reduzieren? > Der nahezu wolkenlose Himmel gab nichts her, also entschied ich mich für eine S/W-Umsetzung, um das Bild stärker auf das Hauptmotiv zu konzentrieren.
3. Wie kann ich die Dramatik im Bild transportieren? > Da für uns Westeuropäer die gewohnte Leserichtung von links nach rechts ist, neigen wir tendenziell auch dazu, ein Bild von links nach rechts zu "lesen", was bedeutet, dass ich das Bild spiegeln musste, um das Flugzeug aus dem Bild herausstürzen zu lassen.
4. Kann ich hier mit der Drittelregel arbeiten? > Normalerweise würde man das Flugzeug im Drittelpunkt positionieren, aber um die Dramatik zu steigern, habe ich das Flugzeug (auf der "stürzenden" Diagonalen ausgerichtet) weiter in Richtung Bildecke positioniert. Dabei habe ich das Bild insgesamt so beschnitten, dass die Rauchfahne mittig in der Bildecke beginnt und der Knick in der Rauchfahne auf der Drittellinie liegt.
Mein "gedanklicher Bildaufbau" war somit einigermaßen festgelegt (Bild 2) und musste jetzt noch entsprechend zurechtgeschnitten werden. (Bild 3)
Natürlich ist das fertige Bild (Bild 4) kein fotografisches Meisterwerk, sondern einer von den vielen stinknormalen Schnappschüssen, die man im Nachhinein noch zu "retten" versucht. Ich wollte damit lediglich demonstrieren, dass man öfter mal aus einer zunächst eher wenig vielversprechenden Aufnahme mit ein bisschen gestalterischer Überlegung doch noch ein ganz brauchbares Bild herausholen kann.

Gruß Jens
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