• Neuer Gutscheincode unseres Partners Schutzfolien24:
    DSLR-Forum2025
    Dauerhaft 10% Rabatt auf alle Displayschutzfolien und Schutzgläser der Eigenmarken
    "Upscreen", "Screenleaf", BROTECT" und "Savvies".
    Der Code ist für alle Geräteklassen gültig.
  • Stimmt ab über die Sieger des DSLR-Forum Fotowettbewerbs September 2025.
    Thema: "Straßenfotografie s/w"

    Nur noch bis zum 30.09.2025 23:59!
    Jeder darf abstimmen!
    Zur Abstimmung und Bewertung hier lang
  • In eigener Sache!

    Liebe Mitglieder, liebe Besucher und Gäste
    ich weiß, es ist ein leidiges Thema, aber ich muss es ansprechen: Werbung, Werbeblocker und Finanzierung des Forums.
    Bitte hier weiterlesen ...

  • Nicht erreichbare Adressen im Benutzerkonto
    Wir bekommen zurzeit eine große Anzahl an E-Mails, die das System zum Beispiel als Benachrichtigungen an Nutzer verschickt,
    als unzustellbar zurück, weil z.B. die Adressen nicht erreichbar sind oder das Postfach gar nicht existiert.
    Stellt doch bitte sicher, dass die Benachrichtigungen, die ihr vom System erwartet, auch zugestellt werden können.
    Nicht erreichbare E-Mail-Adressen sind dazu wenig hilfreich.
    Danke!
WERBUNG

Flori´s Bergabenteuer

  • Themenersteller Themenersteller F!o
  • Erstellt am Erstellt am

F!o

Themenersteller
Servus,

Ich dachte mir, ich mach jetzt mal ein eigenes Thema auf, wo ich immer wieder Bilder meiner Bergtouren posten werde.

Mein Ziel ist aber nicht nur das reine zeigen von hochwertigen Fotos. Wenns passt - möchte ich auch gelegentlich ein paar Geschichten zu den Bildern erzählen, und ggf. auch "hinter den Kulissen" Bilder zeigen. Die können dann ggf. auch aus Dokumentationszwecken nur vom iPhone sein. Wem das zu blöd ist, der schaut entweder nur Bilder an und überließt es, oder schaut sich das Thema am besten gar nicht an 😄 Vielleicht findet es aber auch jemand Interessant. Über Feedback darüber würd ich mich freuen.

06.06.2024

Bei meiner heutigen Tour war der eigentliche Plan sich erstmal die Location für die kommende Tour anzuschauen. Ich habe da ein Gebiet im Auge/Kopf wo ich weiß, dass es viele Tiere zu sehen gibt. Zum erfolgreichen Shooting muss ich aber schon Nachts aufsteigen, damit ich morgens zum perfekten Licht - und wenn die Tiere noch entspannt sind - oben bin. Sowas mach ich nur wenn ich den Weg kenne. Deshalb hab ich vorab heute mal die Gegend erkundet.

Trotzdem gings heute mit der kompletten Ausrüstung im Rucksack (20kg Rucksackgewicht) und dem Bike die 700 Höhenmeter rauf, fast bis zum Sattel.

IMG_5159-Bearbeitet.jpg

Ich war noch nicht ganz da wo ich eigentlich sein wollte, da hab ich das erste Motiv gesehen. Die Alm (in der ich später Zuflucht fand).

_7R55797-Bearbeitet.jpg
A7RV + 200-600mm bei 200mm - ISO1250 - f6.3 - 1/320sec

_7R55810-Verbessert-RR-Bearbeitet.jpg
A7RV + 200-600mm bei 463mm - ISO3200 - f8 - 1/500sec

Grad als ich diese 2 Fotos gemacht habe, kam direkt übern Gebirgskamm das erste Donnergrollen... Gewitter am Berg ==> Gar nicht gut. 😅

Bin sofort aufs Bike und mit nem guten Tempo Richtung Tal, aber nach 3 Minuten begann schon der Platzregen und das Blitzen/Donnern kam in einem wahnsinnigen Tempo näher. Deshalb hab ich mich gegen einen weiteren Abstieg entschieden und bin zur oben gezeigten Alm und hab den netten Mann gefragt ob ich mich kurz unterstellen kann.

Dann kam was kommen musste...... "Wenn der Oimara sagt du trinkst a Bier.... trinkst du a Bier" 🙈 Ich trink eigentlich keinen Alkohol... Holla die Waldfee 😆

IMG_5169-Bearbeitet.jpg

Nach ca. 1h in der super gemütlichen Alm bei einem super Gespräch gings dann letztendlich einigermaßen Trocken (aber ohne Blitz und Donner) zurück zum Auto.

Danke fürs zuschauen, bei Fragen gerne dazwischenrufen und Fragen :D
 
wo ich immer wieder Bilder meiner Bergtouren posten werde
Servus, ui da bin ich aber gespannt! Da schaue ich gerne mit.

Tipp:
- Packe auf die A7R5 mal eine kleine 24mm f2.8 Festbrennweite, damit du nicht immer wechseln musst zwischen Kamera und grottigen Handybildern. So hast du auch in engen Innenräumen immer etwas Qualität
- Anstelle von Logos und Wasserzeichen wäre eine minimale Bildbearbeitung von Vorteil. Dann schauen die Bilder nicht so trist und lieblos einher

so, dann gehe mal Wandern! Bin gespannt
 
@JensLPZ Da kommen demnächst noch paar Beiträge bis ich dann beim aktuellen Datum angekommen bin :D
@twinfighter
Danke für die Tipps. Es gibt Situationen da brauch ich schlichtweg keine Hochwertigen Fotos, dafür nehme ich immer gerne das iPhone. Wozu soll ich mir für diese Zwecke extra ein Objektiv kaufen dass ich eigentlich nicht benötige, zudem hab ich dann ja auch wieder ständig die Objektivwechslerei. Nee, dass ned nötig.
Und meine Bilder erfahren alle eine Umfangreiche Bildbearbeitung, keine Sorge. Es steht aber natürlich jedem seine Meinung zu, und wem meine Bilder oder meine Bildbearbeitung nicht gefällt, der muss sie natürlich auch nicht anschauen. Ich seh das absolut Emotionslos!
 
Allein beim Betrachten des Marschgepäcks komm ich ins Schwitzen...:p da kommt Neid auf, bezogen auf die dafür nötige Fitness für X>üNN...(y)
werd mir das auch gerne anschaun
Wozu soll ich mir für diese Zwecke extra ein Objektiv kaufen dass ich eigentlich nicht benötige
für dokumentarische Bilder wie das in der Hütte, reicht das m.Mng nach auch völlig...(24mm hätten z.B. für das Bild ohnehin nicht gereicht- sollte bereits UWW sein)
 
Da bin ich gerne dabei Florian, verfolge deine Arbeit ja schon lange auf Flickr, mag deine Bilder auf den schönen Gipfeln im Gegenlicht und mit Sonnenstern - genau mein Ding.
Jetzt mit der Geschichte dazu und den begleitenden Bildern ist das noch schöner.
 
Na dann will ich mal nachlegen damit ich möglichst bald beim aktuellen Datum ankomme :D

Montag, 11. Juni 2024

Neuer Tag, neues Glück! Der Tag beginnt mit Dauerregen. Wir haben erneut ca. 40l/m2 innerhalb von 5h. Doch gegen 12 Uhr Mittags hört es auf und im laufe des Tages klart es auf. Mehrmaliges Wetterbericht checken (Ich checke immer 3 unterschiedliche Wetterberichte und bewerte die Schnittmenge daraus zur Tourenplanung) lässt auf einen schönen Sonnenuntergang hoffen. Doch es bleibt fraglich, denn Nachts kommt von Westen schon erneut das schlechte Wetter (Dienstag wieder Regen) zu uns.

Dennoch entschließen wir (Ein Kumpel und eine Freundin von mir) zu der kurzen Bergtour direkt vor der Haustüre. WENN der Sonnenuntergang was wird, gibts da quasi immer eine Garantie für schöne Bilder.

Bei diesem Ausflug wollte ich das erste mal meinen neuen Black Mist Filter von NISI in Stärke 1/4 testen. Ich hatte irgendwo aufgeschnappt dass dieser auch Sonnenaufgänge oder Untergänge sehr schön werden lassen kann. Mehr dazu in meinem entsprechenden Thread ==> Erfahrungen mit Black Mist Filter

Beim Aufstieg sah es noch ziemlich Bewölkt aus, doch laut Wetterprognosen sollten sich die Wolken bis auf ein paar wenige gewollte "Dekowölkchen" zurückziehen.

_7R55979-HDR-Bearbeitet.jpg
Tamron 35-150mm 2-2.8 + NISI True Colour CPL - ISO200 - f5.6 - 35mm - 1/1000sec

Schönes Licht gabs trotzdem schon, obwohl bis zum Sonnenuntergang noch ca. 2,5h Zeit war.

_7R55967-Bearbeitet.jpg
Tamron 35-150mm 2-2.8 + NISI True Colour CPL - ISO100 - f5.6 - 82mm - 1/125sec

Oben angekommen gabs ein kleines freundschaftliches Fotoshootings, wir haben Brotzeit gemacht und auf das beste Licht gewartet.
PXL_20240610_175512798.MP-Bearbeitet.jpg

Dabei sind dann die Bilder entstanden. Hab ich bereits ein Fazit zum Black Mist Filter in der Landschaftsfotografie? Ja. Nach meinen Erfahrungen bei dem Ausflug ist der 1/4 fast zu stark um gegen die Sonne zu fotografieren. Das ist sicherlich immer auch von der Situation abhängig, vor allem ob die Sonne voll scheint oder vielleicht irgendwie durch Wolken verdeckt wird. Ansonsten mag ich aber das angenehme Flaring welches durch den Filter entsteht. Ich muss mal weiter experimentieren.

_7R56312-HDR-Bearbeitet.jpg
Tamron 35-150mm 2-2.8 bei: ISO100 - 35mm - f4.5 - 1/3200sec


_7R56466-HDR-Bearbeitet.jpg
Canon 16-35mm f4 L IS USM bei: - ISO125 - 35mm - f7.1 - 1/200sec - Nisi Black Mist 1/4 Filter

_7R56424-Bearbeitet.jpg
Canon 16-35mm f4 L IS USM bei: - ISO200 - 29mm - f4 - 1/800sec - Nisi Black Mist 1/4 Filter

_7R56437-Bearbeitet.jpg
Canon 16-35mm f4 L IS USM bei: - ISO200 - 35mm - f7.1 - 1/160sec - Nisi Black Mist 1/4 Filter

Nachdem die Sonne dann unter den Wolken verschwunden sind, haben wir den Rückweg angetreten. Da wir nur ca. 1h zum Auto hatten, konnten wir diesen noch ohne Stirnlampe zurücklegen.
 

Anhänge

Schöne Bilder und vor allem auch saubere diskrete Bearbeitung. Ich mag es eh, wenn ein bisschen was verschwommen im Vordergrund ist, gibt dem Bild mehr Tiefe. Mit gut zu lesenden Text und den Bildunterschriften ist das dann wirklich eine tolle Galerie, freue mich schon auf mehr.

Ein kleiner Hinweis: Wenn du die Bilder fortlaufend durchnummerierst (#1, #2 … #57) ist es einfacher, einen Kommentar zu einem spezifischen Bild abzugeben :)
 
05.07.2024 Teil 1
Steinböcke fotografieren im Karwendel. Blogartikel ==> https://ziereis-fotoart.de/2024/07/06/fotoblog-steinboecke-im-karwendel-fotografieren/

Heute möchte ich euch einladen, mich auf eine Tour ins Karwendel zu begleiten. Für mich eher untypisch führt diese Reise tagsüber in die Tiefen des Karwendels.
Bei Temperaturen von bis zu 27 Grad Celsius und wechselnder Bewölkung stehen die Chancen auf ungünstige Bedingungen zum Fotografieren hoch.
Wir alle kennen den Spruch: „Zwischen 11 und 3 hat der Fotograf frei.“ Dennoch hoffe ich, einige Steinböcke anzutreffen, weshalb ich das Sony 200-600mm sowie den TC1.4x Telekonverter mitnehme.
Das Tamron 35-150mm f2-2.8 ist natürlich ebenfalls als „Immerdrauf-Objektiv“ dabei.

Tagsüber Tierfotos mit hohen Brennweiten zu machen, hat definitiv seine Tücken – wie wir später noch feststellen werden.
Trotzdem nehme ich das schwere Gepäck in Kauf und wir beginnen die geplante Tour (ca. 7 Stunden, 1600 Höhenmeter). Um die Steinbock-Population zu schützen, werde ich keine genauen Ortsangaben machen. Kenner wissen ohnehin, wo ich war.

Nach etwa 1,5 Stunden schweißtreibenden Aufstiegs erreichen wir den ersten Aussichtspunkt mit Blick zurück ins Tal.

_7R57797-Pano-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg
#1 Sony A7RV + Tamron 35-150mm – Freihand Panorama aus 4 Hochformat Bildern bei 35mm

Die erste Hütte, die wir passieren, wird natürlich sofort genutzt, um den Flüssigkeitshaushalt etwas aufzubessern. Dank der Sonne merke ich das Gepäck an diesem Tag besonders.
Ich habe zwar etwa 2 Liter für mich und 1,5 Liter für Sam dabei, aber die Hütte war fest eingeplant. Ohne die Hütte hätte ich mit 3 Litern für mich und knapp 2 Litern für Sam kalkuliert.

_7R57791_LuminarNeo-edit.jpg
#2 Sony A7RV + Tamron 35-150mm – 45mm f2.2 – ISO100

Weiter geht es in Richtung des ersten Gipfels. Ab jetzt führt der Weg zunächst relativ flach weiter, was meiner Erholung zugutekommt. Nach etwa einer halben Stunde Fußmarsch eröffnet sich ein schöner Blick zurück zur Hütte.

_7R57807_LuminarNeo-edit.jpg
#3 Sony A7RV + Tamron 35-150mm – 47mm – f7.1 – ISO100

Nun geht es weiter in Richtung Gipfel. Hier sind die ersten Schwierigkeiten zu meistern, denn es gibt einige seilversicherte Passagen.
Für geübte Bergwanderer mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit stellen diese jedoch keine große Herausforderung dar. Auch Sam meistert diese Abschnitte problemlos. Seit fast sechs Jahren macht er nichts anderes. 😉

IMG_5764_LuminarNeo-edit-Bearbeitet.jpg
#4

Es dauert nicht lange und wir erreichen den Gipfel – einen wunderschönen Aussichtspunkt im Karwendel. Auch hier habe ich auf früheren Touren bereits Gämsen und Steinböcke gesehen.
Doch wie befürchtet, ziehen sich diese tagsüber gerne an weniger frequentierte Orte zurück, sodass ich diesmal kein Glück hatte.
Bis jetzt war das Sony 200-600mm nur unnötiger Ballast, der die Tour bei diesen Temperaturen wirklich zur Strapaze machte.
Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.
Meine geplante Rundtour soll uns noch auf einen weiteren Gipfel führen, von dem ich mir erhoffe, doch noch auf Steinböcke zu treffen. Nach einer kurzen Rast am Gipfel geht es daher weiter in Richtung des besagten Gipfels.

_7R57819-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg
#5 Sony A7RV + Tamron 35-150mm – Freihand Panorama aus 6x Hochformat Bildern – 35mm – f7.1 – ISO100


_7R57828_LuminarNeo-edit.jpg
#6 Sony A7RV + Tamron 35-150mm – 42mm – f7.1 – ISO100

Nun geht es zum ersten Mal wieder etwas bergab. Ich bin ja generell kein großer Freund von Gegenanstiegen, aber auf dieser Tour lässt sich das leider nicht vermeiden.
Mittlerweile macht sich auch die Sonne bemerkbar. Die anfängliche Faulheit, sich nicht sofort bei Tourenbeginn einzucremen, rächt sich jetzt.
Das Nachcremen ist zwar nicht mehr so effektiv, aber absolut notwendig.
Normalerweise habe ich auf solch langen Touren ein leichtes, langes Hemd dabei, das ich zum Sonnenschutz überziehen kann, ohne großartig zu schwitzen. Dieses Mal habe ich es natürlich vergessen.

Vor uns liegen wunderschöne Wiesenhügel. Ich war leider noch nie in Neuseeland, aber genauso stelle ich es mir dort vor.
Doch auch hier fällt mir auf: Abgesehen von einigen Kühen weiter unten im Tal gibt es absolut keine Tiere zu sehen. Ich bleibe optimistisch.

_7R57834_LuminarNeo-edit.jpg
#7 Sony A7RV + Tamron 35-150mm – 35mm – f2.2 – ISO100

Man erkennt gut den Weg, dem wir ab jetzt folgen werden. Er führt uns zunächst über saftige Wiesen, durch ein kleines Latschenfeld und schließlich auf den letzten schottrigen Wegabschnitt bis zum Gipfel.
Genau dort hoffe ich auf eine Begegnung mit ein paar Steinböcken, wie ich es in der Vergangenheit schon erlebt habe.
Langsam komme ich jedoch für diesen Tag an meine körperlichen Grenzen.
Die Sonne knallt herunter, und ich könnte alle 50 Meter stehenbleiben und etwas trinken. Aber wieder etwas gelernt: nächstes Mal nehme ich wieder die Trinkblase mit!

Trotzdem geht es noch irgendwie weiter, wenn auch deutlich langsamer als zu Beginn des Tages. Als wir den steinigen Teil des Weges erreichen, erspähen meine Augen tatsächlich in weiter Ferne die ersten Steinböcke.
Zugegeben, ich kenne deren Lieblingsplätze an diesem Gipfel, sodass ich vorher wusste, wo ich suchen muss.
Langsam, aber sicher bahne ich mir einen Weg zu einem optimalen Standpunkt, um die Steinböcke zu fotografieren.
Es bietet sich immer an, mindestens auf Augenhöhe mit den Steinböcken zu sein.
Manchmal jedoch ist es auch von Vorteil, etwas höher zu stehen als die Steinböcke, um einen schönen Hintergrund ins Bild zu zaubern.
Die Steinböcke sind wie gewohnt absolut entspannt – sie nehmen uns zwar wahr, fühlen sich jedoch in keiner Weise bedroht oder nachgestellt.

Es ist mir ein Anliegen zu betonen, dass ich großen Wert auf natürliche Fotos lege. Ich möchte die Wildtiere möglichst ungestört beobachten und in ihrem natürlichen Verhalten fotografieren.
Ein Steinbock oder eine Gams, die mich aus Angst anstarrt, würde ich weder fotografieren noch zeigen.
Genau das macht für mich die Naturfotografie aus. Mein Fußabdruck bei meinen Ausflügen soll möglichst gering sein.

Jetzt fragen sich vielleicht einige, wie ich das mit einem Hund mache.
Wer meinen Sam noch nicht live erlebt hat, sollte Folgendes wissen: Sam ist zwar ein ungarischer Vizsla (Jagdhund), doch bei ihm scheint einiges schiefgegangen zu sein – zu meiner Freude!
Er hat ziemlichen Respekt, wenn nicht sogar Angst vor fast allen Tieren, selbst vor einem Laubfrosch. Insofern zeigt er absolut keinen Jagdtrieb, bleibt immer auf den Wegen, gehorcht bei erkannten Tieren zu 100 % und bleibt stets in meiner Nähe.

IMG_5792_LuminarNeo-edit.jpg
#8

Mittlerweile habe ich den Weg etwas verlassen, den Rucksack abgelegt und das Sony 200-600mm mit dem Telekonverter montiert. Den Rucksack habe ich zurückgelassen, um beweglicher zu sein.
Während ich mich also mit dem Fotografieren der Steinböcke beschäftige, hat Sam sich hingelegt – endlich konnte er mal entspannt Pause machen, wobei er mich natürlich nicht aus den Augen lässt.

Ich habe gleich mehrere Steinböcke entdeckt, in verschiedenen Entfernungen. Es ist sehr schwierig, ein „spannendes“ Bild von Steinböcken zu machen, besonders wenn sie einfach nur in Höhlen liegen oder sitzen.
Die Tierfotografie lebt von spannenden Perspektiven mit Vordergrund, Hintergrund und Unschärfen. Deshalb widme ich den Steinböcken an dieser Stelle sicherlich fast 30 Minuten, bis ich alle möglichen Varianten ausprobiert habe.

20240705-_7R57911-ARW_LuminarNeo-edit.jpg
#9 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO1000 – 1/1600sec

20240705-_7R57899-ARW_LuminarNeo-edit.jpg
#10 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO1000 – 1/1600sec


Wg. 10 Bilder Limit gehts im nächsten Beitrag Weiter!



 
Zuletzt bearbeitet:
Teil 2

Es ist einfach ein unfassbarer Moment. Die Steinböcke sind total entspannt. Zwei von ihnen darf ich bei einem Nickerchen beobachten. Ich habe mich tatsächlich noch nie gefragt, wie Steinböcke oder Wildtiere allgemein schlafen. Diese Frage hat sich für mich jetzt erübrigt.

20240705-_7R57891-ARW-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg
#11 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO1000 – 1/1600sec

Ein anderes Exemplar hat mich wohl durchaus bemerkt, doch außer einem kurzen Blick hat es mich dann nicht weiter beachtet. Um diese Uhrzeit scheinen die meisten von ihnen zu rasten.

20240705-_7R57953-ARW_LuminarNeo-edit.jpg
#12 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO1600 – 1/1600sec

Etwas weiter entfernt habe ich noch diese beiden Exemplare entdeckt. Schon jetzt bin ich maximal mit meiner Brennweite ausgestattet, dennoch reicht es nicht aus, um diese Steinböcke formatfüllend abzulichten.
Näher herangehen möchte ich jedoch nicht, da ich denjenigen Steinböcken, die sich in den Felsen verkrochen haben, nicht zu nahe kommen möchte. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als das Beste daraus zu machen.

Auf dieser Entfernung merke ich tatsächlich langsam die Grenzen der Telefotografie. Ich arbeite hier mit 840 mm im Kleinbildformat, und das um ca. 15 Uhr bei über 20°C Außentemperatur.
Ich produziere unheimlich viel Ausschuss aufgrund von Hitzeflimmern in der Luft. Doch ich bemerke irgendwann eine offensichtliche Korrelation zwischen dem Hitzeflimmern und den Lichtverhältnissen.
Wenn das Licht ungehindert und ohne Wolken auf den Berg fällt, ist das Hitzeflimmern stärker. Ist die Sonne durch Bewölkung gedämpft, nimmt auch das Hitzeflimmern ab. Daher ist es oft angebracht, einfach zu warten und auf das passende Wetterfenster zu hoffen.

20240705-_7R57997-ARW-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg
#13 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO2000 – 1/1600sec

Nach etwa 40 Minuten an diesem Standort begebe ich mich zurück zu meinem Rucksack und “sattle noch einmal auf”. Ich möchte weiter in Richtung Gipfel, da dort oben weitere Steinböcke zu sein scheinen.
Der Aufstieg ist sehr mühsam. Ab hier ist der Weg teilweise nur loser Schotter, und die Kamera im Anschlag sowie die beiden Stöcke machen mich etwas unbeweglich und steif.
In solchen Fällen hänge ich mein Sony 200-600mm mit dem Stativfuß in den Brustgurt meines F-Stop Rucksacks.
Um sicherzustellen, dass die Kamera samt Objektiv nicht auf den Boden fällt, wenn der Brustgurt sich öffnen sollte, habe ich das Objektiv an den beiden Befestigungsösen mit einem Peak Design Gurt gesichert, den ich um den Hals trage.

IMG_5851_LuminarNeo-edit.jpg
#14

Es vergehen etwa weitere 100-150 Höhenmeter, bis ich zu einem weiteren Punkt komme, an dem ich verweile und mich der Fotografie widme.
Erneut befinden sich etwa 7-10 Steinböcke in relativer Nähe. Die Tiere sind absolut tiefenentspannt und beachten weder mich noch Sam. So kann auch ich mich entspannt der Fotografie widmen.

Besonders beeindruckend war es, die drei relativ jungen Böcke zu beobachten. Man konnte förmlich ihr jugendliches Verhalten erkennen.
Ein Bock hatte sichtlich Freude an einem letzten Schneefeld. Es wirkte fast so, als würde er damit spielen. Ein solches Verhalten hatte ich noch nie gesehen, und selbst jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, bin ich noch immer fasziniert von diesem Erlebnis!

20240705-_7R58036-ARW_LuminarNeo-edit.jpg
#15 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO1600 – 1/1600sec

Die anderen Steinböcke erinnerten mich an drei jugendliche Kids auf einem Schulhof.
Zuerst beschnupperten sich die Böcke, und im nächsten Moment gab es eine kleine Rauferei, bei der zwei der Böcke mit ihren Hörnern und Schädeln aufeinander trafen. Ein beeindruckender Anblick, den ich bei Jungtieren bisher noch nicht erleben durfte.

20240705-_7R58167-ARW-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg
#16 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO3200 – 1/1600sec

20240705-_7R58157-ARW-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg
#17 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO3200 – 1/1600sec

20240705-_7R58170-ARW-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg
#18 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO2000 – 1/1600sec

Nach dieser Einlage machten sich die drei langsam in die andere Richtung auf, immer in Richtung des saftigen grünen Futters. Doch das war noch nicht alles.
Während sich die Steinböcke langsam aber sicher zur nächsten Lichtung bewegten, ergaben sich plötzlich völlig neue Perspektiven für mich. Endlich zeichnete sich ein Bild ab, das ich schon so lange in meiner Fantasie hatte.

20240705-_7R58045-ARW-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg
#19 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 791mm – f9 – ISO2500 – 1/1600sec

Dieses Bild ist ein Paradebeispiel fürs Hitzeflimmern. Nur durch massiven Softwareeinsatz und nachschärfen konnte ich überhaupt ein vorzeigbares Bild erreichen.
Für die Webdarstellung auf meiner Homepage ist es in Ordnung, für eine anderweitige Nutzung ist die Bildqualität, der Detailgrad und die Schärfe für meinen Anspruch jedoch nicht genügend.


Wg. 10 Bilder Limit gehts im nächsten Beitrag Weiter!
 
Teil 3

20240705-_7R58073-ARW-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg
#20 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 741mm – f9 – ISO3200 – 1/1600sec

20240705-_7R58126-ARW-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg
#21 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO3200 – 1/1600sec

Bevor die Steinböcke nun hinter der Lichtung verschwanden, hatte ich noch einmal Gelegenheit, sie zu fotografieren. Als ob sie wüssten, dass man sie gerne als die “Könige der Berge” bezeichnet, platzierten sie sich feierlich auf der Lichtung. Was für ein Anblick!

20240705-_7R58203-ARW_LuminarNeo-edit.jpg
#22 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO2000 – 1/1600sec

20240705-_7R58251-ARW-Bearbeitet_LuminarNeo-edit_0.jpg
#23 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO2500 – 1/1600sec

Auch während dieser letzten Aufnahme hat sich Sam übrigends vorbildlich verhalten und wartete geduldig darauf dass wir endlich weiter können.

IMG_5828_LuminarNeo-edit.jpg
#24

IMG_5839_LuminarNeo-edit.jpg
#25

Nach den letzten Bildern dieser Tour begann der Abstieg. Hier gab es nicht mehr viel zu sehen, daher packte ich die Kamera zügig weg, um den Abstieg schneller und sicherer zu meistern.

Ich bedanke mich fürs Zuschauen und freue mich über Kommentare, Feedback und Zuschriften!

 
Das ist doch mal ein spannender neuer Strang mit vielen tollen Bildern deiner Touren. Besten Dank für den Bericht, hier bleib ich gerne weiter dabei! (y) :)
 
  • Danke!
Reaktionen: F!o
Puh was ne Tour, Hut ab vor deiner Fitness (y)
Bericht und Bilder gefallen mir. Ich leide auch mit dir wegen des Hitzeflimmerns, das hat mich dieses Jahr auch schon zig Bilder gekostet :mad:
 
@sissen
Dankeschön. Muss gestehen. Zuerst war der Job - Berufsfeuerwehrmann. Da sollte man schon fit sein. Dann kam das Bergsteigen dazu.... und irgendwann hab ich das Bergsteigen mit dem Fotografieren verbunden. Da war dann die Fitness automatisch irgendwie da, und solange ich das alles so machen kann will ich auch keine großen Abstriche beim Objektiv und der Ausrüstung machen. Trotzdem gibts demnächst noch ein kleines leichtes 70-350mm um bei sehr langen Touren zumindest etwas Gewicht sparen zu können.

@hardtbeat
Dankeschön, freut mich!
 
Mein absoluter Favorit ist die #22, wo hinter der Ziege noch der Wellensittich über den Kieselstein lugt :)(y)

Das Bild kannste bei nem Wettbewerb einreichen!
 
26.07.2024

TEIL 1


Es war wieder soweit: eine lange geplante Bergtour stand an. Vor drei Jahren erklomm ich diesen Gipfel zuletzt, ebenfalls zum Sonnenaufgang. Die Tour führt durch das atemberaubende Karwendelgebirge und bietet eine beeindruckende Rundumsicht. Zum Sonnenaufgang ist man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit allein auf dem Gipfel, denn es gilt, etwa 1350 Höhenmeter zu überwinden. Vor drei Jahren war ich noch nicht auf Wildlifefotografie spezialisiert, besaß weder entsprechende Objektive noch suchte ich gezielt nach größeren Tieransammlungen. Doch 2024 ist alles anders. 🙂

Der Wecker klingelt um 00:15 Uhr. Der Rucksack ist größtenteils bereits am Vorabend gepackt, aber ein kleines Frühstück und frischer Kaffee sind für mich vor einer Bergtour unverzichtbar. Ich habe den Inhalt meines Rucksacks für euch fotografiert. Das Bild wurde nach der Tour aufgenommen; alle Wasserflaschen waren natürlich voll und es fehlen der Apfel und die Käsesemmel. 😉

IMG_6389-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg

#1

Nach etwa einer Stunde Fahrt beginnen wir unsere Tour mutterseelenallein am Parkplatz, der am Wochenende normalerweise schnell überfüllt ist.

Gleich zu Beginn stellt sich eine erste Herausforderung: Dieser Parkplatz und die ersten etwa 500 Höhenmeter sind Ausgangspunkt für viele verschiedene Touren im Karwendel. Daher kenne ich diesen Teil der Strecke sehr gut. Schon beim letzten Mal gab es Stress mit den Kühen auf der Weide. In unseren Alpen führen die Wanderwege oft mitten durch die Weiden, was mit Hund häufig problematisch ist. Aber auch ohne Hund nehmen die Angriffe auf Menschen immer mehr zu. Dieses Jahr ist schon auffällig viel passiert.

Es ist dunkel, der Mond strahlt noch stark, sodass ich den ersten Teil der Tour ohne Stirnlampe bewältigen kann. Durch meine jahrelange Erfahrung in den Bergen, insbesondere bei Nacht, weiß ich, dass die Kühe nachts meist unproblematisch zu passieren sind. So war es auch diesmal. Ohne Lampen oder Licht schlich ich mich still und heimlich an den schlafenden Kühen vorbei, die links und rechts vom Weg in ausreichendem Abstand lagen. Der Rückweg bereitet mir wegen der 100 bis 200 Kühe jedoch etwas Bauchschmerzen, aber ich habe immer einen Plan B.

Ich möchte betonen, dass ich schon einige Bergtouren abgebrochen habe, weil es kein Vorbeikommen an gestressten und aggressiven Kühen gab. Leider bleibt nichts anderes übrig, denn es ist mehr ihr Lebensraum als unserer.

Nachdem wir die ersten Rastplätze der Kühe passiert haben, kann ich das Licht wieder anschalten. Der sternenklare Himmel und das mächtige Karwendel mit den Laliderer Wänden bieten ein atemberaubendes Bild.

20240726-_7R59383-dng.jpg

#2 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 35mm - f2 - ISO16.000 - 0,5sec

Aus Zeitmangel habe ich die kommenden Bilder bis zum Sonnenaufgang nur aus der Hand und mit hoher ISO (16.000) mit dem Tamron 35-150mm bei Blende 2 aufgenommen. Die Tour ist knapp kalkuliert, bitte entschuldigt dies.

Wir passieren wunderschöne Almen. Ich stelle mir vor, wie traumhaft es wäre, dort die Nacht zu verbringen und früh am Morgen den Sonnenaufgang zu erleben. Auch hier verzichte ich wieder auf Licht, um niemanden zu wecken.

20240726-_7R59399-dng_LuminarNeo-edit.jpg

#3 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 35mm - f2 - ISO16.000 - 0,5sec

Nach etwa 1,5 Stunden passieren wir die letzten Weideflächen und grünen Wiesen, bevor es ins alpine und steinige Gelände geht. Es beginnt langsam zu dämmern und die Zeit wird knapp. Meine Uhr hilft mir zu kalkulieren. Durch eine kombinierte Anzeige von aktueller Höhe, zurückgelegten Höhenmetern und Vertikalgeschwindigkeit kann ich ziemlich genau abschätzen, wie knapp es wird, den Sonnenaufgang am Gipfel zu erleben. Etwa 15 Minuten vor Sonnenaufgang wäre ich gerne oben, um genug Zeit für den Kleidungswechsel zu haben und die schöne Stimmung kurz vor Sonnenaufgang einzufangen.

IMG_6258-Bearbeitet.jpg

#4 Meine Neue Uhr. Garmin Enduro 2. Warum ich von der Apple Watch Ultra umgestiegen bin, erfahrt ihr hier ==> Erfahrungsbericht Apple Watch Ultra



Und tatsächlich, meine Kalkulation war sehr gut. 15 Minuten vor Sonnenaufgang erreichen wir den Gipfel. Wir sind beide froh, endlich angekommen zu sein. Das Tempo war recht flott und wir brauchen dringend Verpflegung.

_7R59413_LuminarNeo-edit.jpg

#5 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 35mm - f2 - ISO100 - 1/40sec

Nachdem ich mich umgezogen und mit Essen und Trinken versorgt habe, kann es losgehen. Der Platz am Gipfel ist nach hinten heraus leider sehr begrenzt, sodass ich mit dem Tamron 35mm bei 35mm nicht meine Wunschkomposition abbilden kann. Weiter zurückzugehen würde einen Absturz bedeuten. Daher wechsle ich auf das 16-35mm Canon und mache mich ans Werk.

_7R59478_LuminarNeo-edit.jpg

#6 Canon 16-35mm f4 L IS USM - 16mm - f16 - ISO200 - 1/30sec

Jetzt beginnt für mich die „stressigste“ Zeit, im positiven Sinne. Das schöne Licht vergeht leider immer viel zu schnell, und es gibt unendlich viele schöne Blicke und Motive. Würde man mich am Gipfel beim Fotografieren beobachten, sähe das sicher lustig aus, wie ich von links nach rechts laufe, Objektive suche und wechsle und etwas „verplant“ durch die Gegend laufe. 😄

Auch in die andere Richtung gibt es etwas zu sehen. Die Felsen der Laliderer werden wunderschön angestrahlt. Ich liebe das einfach!

_7R59491_LuminarNeo-edit.jpg

#7 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 35mm - f7.1 - ISO100 - 1/40sec

Sam verbringt die Zeit, in der ich fotografiere, meistens mit Posen, Fressen oder er jammert, weil er weiter möchte. Pause ist nicht so seins. Hier mal beim Posen. 😉

_7R59506_LuminarNeo-edit.jpg

#8 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 45mm - f4.5 - ISO100 - 1/160sec

Tatsächlich nutze ich für fast alle Fotos am liebsten das Tamron 35-150mm. Es ist absolut universell und dank hoher Lichtstärke und Offenblendentauglichkeit spare ich mir oft das Stativ. Lediglich die oben genannte Problematik zwingt mich oft dazu, noch das Ultraweitwinkel mitzunehmen. Am Berg kann man sich eben nicht unendlich nach hinten bewegen, wenn 35mm zu viel ist.

_7R59539_LuminarNeo-edit.jpg

#9 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 35mm - f7.1 - ISO100 - 1/15sec

Ein Blick in die Andere Richtung zeigt den anderen Teil des Karwendel mit seinem höchsten Berg, der Birkkarspitze (2749m). Dort oben war ich nach einer Biwakübernachtung auch schon zum Sonnenaufgang gestanden. Link zum Video ==>



Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich kann mich an solchen Landschaften mit diesen frühmorgendlichen Lichtstimmungen einfach nicht Satt sehen. Es ist wie eine Sucht der ich verfallen bin...

_7R59535_LuminarNeo-edit.jpg

#10 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 46mm - f7.1 - ISO100 - 1/25sec

Weiter gehts mit der Suche nach den Steinböcken und Gämsen im Teil 2 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
26.07.2024

TEIL 2



Nachdem wir etwa eine Stunde am Gipfel verbracht haben, beginnen wir, unser Equipment zusammenzupacken. Ich entscheide mich, vorerst das Tamron 35-150mm f2-2.8 an der Kamera zu lassen, obwohl ich eigentlich auf der Suche nach Steinböcken und Gämsen bin. Der Abstieg führt uns zunächst durch einen teilweise schattigen Bergrücken, und ich fühle mich mit der hohen Lichtstärke des Objektivs wohler.

Wir lassen den steinigen, von Geröll übersäten Gipfelbereich hinter uns und befinden uns nun wieder auf dem steilen, aber mit Wiesen überzogenen Hang unseres Aufstiegs. Weit und breit ist kein Tier zu sehen… Wo könnten sie nur sein?

_7R59980-Pano_LuminarNeo-edit.jpg

##11 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 35mm – f7.1 – ISO100 – 1/100sec

Nach weiteren 15 Minuten entdecke ich schließlich in etwa 60 Metern Entfernung den Kopf einer Gams, während der Rest ihres Körpers hinter der Wiese verborgen bleibt.

Entschlossen verlasse ich den Weg, um einen besseren Blick hinter den Wiesenrücken zu erlangen. Nach etwa 40 Metern erreiche ich eine kleine Anhöhe, die mir einen atemberaubenden Blick eröffnet.

20240726-_7R59946-dng_LuminarNeo-edit.jpg

#12 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 600mm – f8 – ISO2500 – 1/640sec

Ich kann mein Glück kaum fassen. Genau hinter dem kleinen Hügel, in etwa 40 Metern Entfernung, entdecke ich mehrere Steinböcke und auch einige Gämsen. Vorsichtig gehe ich ein paar Schritte zurück, damit mich die Herde nicht bemerkt, und lege meinen Rucksack ab. Schnell wechsle ich auf das Sony 200-600mm mit montiertem Telekonverter.

Obwohl ich unsicher bin, ob dies die beste Wahl ist (nur Blende 9 statt 6.3), nehme ich das Risiko in Kauf.

Sam ist in solchen Situationen genauso aufgeregt wie ich. Er liebt es, diese Tiere zu beobachten, wobei es stets! beim Beobachten bleibt. Während ich mich langsam wieder an die Herde heranpirsche, werden wir entdeckt. Doch die Tiere bleiben völlig entspannt. Nach einem kurzen Blick widmen sie sich wieder dem grasen. Ich nutze die Gelegenheit, um mich besser zu positionieren.

Dabei lege ich großen Wert auf die richtige Perspektive und Bildkomposition. Äußerst langsam und leise vermeide ich hektische Bewegungen um die Tiere nicht zu stören.

Nachdem ich einen idealen Aussichtspunkt gefunden habe, setze ich mich hin und beobachte einfach nur. Schon nach wenigen Minuten haben die Tiere uns völlig vergessen.

Youtube Short

20240726-_7R59684-dng_LuminarNeo-edit.jpg

#13 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO4000 – 1/320sec

20240726-_7R59847-dng_LuminarNeo-edit.jpg

#14 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO4000 – 1/400sec

20240726-_7R59832-dng_LuminarNeo-edit.jpg

#15 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO3200 – 1/400sec

Mehr noch: Während sie weiter grasen, nähern sie sich immer weiter unserer Position. Schließlich komme ich so nah heran, dass ich die meisten der folgenden Bilder nur noch mit den unteren 280mm des Objektivs aufnehmen kann.

Während die Tiere langsam näher kommen, bildet sich eine kleine Gruppe von drei Steinböcken. Es wirkt fast wie eine Clique.

20240726-_7R59899-dng_LuminarNeo-edit.jpg

#16 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 280mm – f9 – ISO3200 – 1/400sec

Zwei der Böcke kommen sich beim Grasen immer näher… vielleicht schon zu nah.

20240726-_7R59908-dng_LuminarNeo-edit.jpg

#17 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 482mm – f9 – ISO3200 – 1/400sec

Völlig unvermittelt scheinen sie sich nun in die Haare zu kriegen und stürzen sich aufeinander.

Solche Momente bewegen mich zutiefst. Die Tiere so entspannt zu sehen, obwohl ich mit Sam in nur etwa 30 Metern Entfernung zuschaue, erfüllt mich mit Ehrfurcht und lässt mich fast erstarren. Zum Glück nur fast, denn sonst wären diese tollen Fotos nicht entstanden 😉

Mit ohrenbetäubendem Lärm krachen die Hörner aufeinander.

20240726-_7R59932-dng_LuminarNeo-edit.jpg

#18 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 280mm – f8 – ISO3200 – 1/640sec

20240726-_7R59923-dng_LuminarNeo-edit.jpg

#19 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 280mm – f8 – ISO2000 – 1/400sec

20240726-_7R59917-dng_LuminarNeo-edit.jpg

#20 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO3200 – 1/400sec

Weiter gehts mit Teil 3 (10 Bilder Limit)​
 
Zuletzt bearbeitet:
26.07.2024

TEIL


Doch so schnell die Spannungen entstanden sind, so schnell verfliegen sie auch wieder. Keine 20 Sekunden später ist alles vorbei, und der Hunger hat offensichtlich gesiegt. Nach diesen Fotos entschließe ich die Steinböcke in Ruhe zu lassen und mich wieder auf den Weg zu machen.

Zurück auf dem Weg wechsle ich zunächst wieder auf mein kleines und leichtes APS-C Sony 70-350mm. Ich benutze es gerne im APS-C Cropmodus an der A7RV, weil es so klein, leicht und scharf ist. Besonders im nächsten Abschnitt des Weges wäre das Sony 200-600mm, das ich oft beim Wandern im Frontzugriff trage, doch zu groß und unhandlich.

IMG_6332-Bearbeitet-2-Bearbeitet.jpg

Es schränkt meine Bewegungsfreiheit stark ein, sodass ich auf gefährlichen Wegstücken tatsächlich das Risiko eingehe zu stolpern.

Nach 20 Minuten erreiche ich ein kleines Plateau und nehme plötzlich rechts von mir Gämsen wahr. Für einen Objektivwechsel bleibt keine Zeit, also bleibe ich beim 70-350mm und versuche das Beste herauszuholen. Zu meiner Freude entdecke ich viele junge Geißen, die immer von erwachsenen Gämsen begleitet werden und bestens behütet sind.

20240726-_7R59988-dng-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg
#21 Sony 70-350mm bei 350mm – f6.3 – ISO640 – 1/320sec

20240726-_7R59986-dng-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg

#22 Sony 70-350mm bei 350mm – f6.3 – ISO640 – 1/1250sec

Nach den Fotos ziehe ich weiter und entscheide mich, doch nochmal das 200-600mm mit dem Telekonverter herauszuholen. Erfahrungsgemäß sind Gämsen selten allein unterwegs, also hoffe ich, noch weitere zu sichten. Keine drei Minuten später entdecke ich eine große Herde. Ich kann mein Glück kaum fassen.

Direkt vor Ort fällt mir ein Titel für dieses Bild ein. – “we are Family”

20240726-_7R50134-dng_LuminarNeo-edit.jpg

#23 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO3200 – 1/640sec

20240726-_7R50127-dng_LuminarNeo-edit.jpg

#24 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO4000 – 1/400sec

Gämse und Steinböcke sind äußerst soziale Tiere, der Nachwuchs wird meist von mehreren Tieren bewacht und jeder Schritt und Tritt mit Argusaugen überwacht. Vorbildlich!

Ich bin abermals überwältigt, diese Tiere inklusive ihres Nachwuchses beobachten zu dürfen. Genau in solchen Momenten weiß ich, warum ich nachts aufstehe und all die Strapazen auf mich nehme. Tagsüber sind solche Erlebnisse leider nur sehr selten zu finden.

Kurz nachdem ich mich wieder auf den Weg gemacht habe, werde ich von einem Murmeltier aufgeschreckt. Es hat uns schon von weitem entdeckt und warnt seine Artgenossen mit einem lauten Pfeifen vor uns. Dabei bleiben sie meist regungslos auf den Steinen stehen, sodass ich noch einmal die Chance hatte, eines zu fotografieren.

20240726-_7R50149-dng-Bearbeitet_LuminarNeo-edit.jpg

#25 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO320 – 1/400sec

Nun ist es aber wirklich soweit. Ich packe die Kamera endgültig weg und widme mich dem letzten Teil des Abstiegs. Mittlerweile habe ich den Entschluss gefasst, der riesigen Kuhherde vom Aufstieg auszuweichen. Es ist sehr heiß, der Rückweg über den Aufstiegsweg ist länger, und wir sind mit unseren Kräften bereits ziemlich am Ende. Auf eine Konfrontation mit den Kühen habe ich ehrlich gesagt keine Lust mehr.

Deshalb entscheide ich mich nun für den Plan B für den Abstieg. Ein nicht mehr gepflegter, inoffizieller Weg führt uns deutlich schneller zurück zum Parkplatz. Dieser Weg ist jedoch wegen des lockeren Gerölls und der fehlenden Pflege und Beschilderung deutlich anspruchsvoller.

_7R50164.jpg

#26 Hier müssen wir irgendwie runter.

Doch auch diese Herausforderung meistern wir schließlich, und kommen nach gut 15km und 1350 Höhenmetern wieder am Auto an.

Danke fürs Zuschauen!

Den ganzen Bericht gibts auch nochmal identisch auf meiner Homepage!

https://ziereis-fotoart.de/2024/07/...ng-ins-hohe-karwendel-steinboecke-und-gaemse/
 
Zuletzt bearbeitet:
WERBUNG
Zurück
Oben Unten