... bei Nahlinsen (ich hoffe, Du hast Dir wenigstens einen Vorsatzachromaten (VA) gegönnt, sonst kannst Du Dir die ganzen Ausgaben eh sparen) kommt es auf mehrere Dinge an:
- Vignettierung: Spielt vor allem bei Zooms eine Rolle; bei meinem 14-45er (Bildwinkel KB 28-90) kann ich einen moderne Achromaten (d.h. mit kleinem Linsendurchmesser: Raynox) erst ab 25 mm ohne Vignettierung verwenden (ob das an dem Zoom Sinn macht, ist eine andere Frage; eine Vignettierung wird durch die geringe Abstandsänderung, den ein Steupup/Down-Ring erzeugt, NICHT erzeugt (außer das Objektiv ist eh ungeeignet dafür oder der Linsenduchmesser der Vorsatzlinse sowieso viel zu klein, z.B. eine Raynox auf einer 72er Linse)
- man sollte die Objektive durch einen zu starken Achromaten nicht zusehr verbiegen (so eine Daumengrenze sind etwa 50%, aus meinem 105er Makrokopf wird mit 3.8dpt-Linse so 75 mm, das geht noch), beachte, dass eine Raynox 4.8 dpt hat, eine Raynox 250 aber bereits 8 dpt - hier gilt NICHT: Viel hilft viel, zumal auch die Schärfentiefe durch den stark erhöhten Abbildungsmaßstab rapide abnimmt, was oft zum Stativgebrauch zwingt)
- Vorsatzlinsen verstärken immer Randfehler und andere Linsenfehler (Repro fällt dadurch schon mal weg wegen der Bildfeldwölbung); i.d.R. ist es so, dass man am FT-Sensorformat sagt, Linsen besser erst ab 100 mm Objektivbrennweite
- Vorsatzlinsen harmonieren nicht mit jeder Linse, erst ausprobieren, ob der Kauf eines Rings dann überhaupt lohnt (meines Wissens harmoniert eine Raynox nicht mit einem Panasonic 14-150 mFT, wohl aber mit einem 40-150 ZD für FT)
- NIE aus Kostengründen Filterringe stapeln, die Linse muss immer mit dem kleinstmöglichen Abstand vor die Frontlinse (Bildqualität), also nicht 43 auf 55, dann 55 auf 58, dann 58er Linse;
es kann aber Sinn machen, eine Linse mit größerem Durchmesser zu kaufen; dazu muss bekannt sein, ob das Objektiv original für die Kamera gerechnet ist oder eine adaptierte KB-Rechnung ist; im zweiten Fall wird der Randbereich ja eh nicht von der Kamera erfasst, dann tut es auch eine Raynox mit kleinem Durchmesser
Darauf achten, ob im Objektiv die Frontlinse stark versenkt verbaut wurde (gerade bei echten Makros = konstruktive Sonnenblende), dann kann der Abstand zum VA schon zu groß sein
Meine Lösung orientierte sich an den bereits vorhanden Zubehörteilen: Ich hatte vorher schon alles auf 58er Sonnenblenden und Filter "gebracht", da ich (der auch alte MF-Linsen adaptiert) mir zwei Filterdurchmesser ausgeguckt hatte, die bei der Mehrzahl meiner Objektive passen sollten: 72 und 58, wobei im Nah- und Makrobereich das 58er passt.
Dann habe ich mir nur Stepupringe gekauft für die Linsen, wo der Einsatz des Achromaten wirklich Sinn machte; Beispiel: 105er Kopf auf 75 mm reduzieret (dadurch nur 2 Objektive dabei), oder andere Packlösung: 135er + 80er mit VA (170 mm) ergibt effektiv 3 Objektive bis runter zu 56 mm am Balgen.
Es gibt also nicht das passende Patentrezept für jeden, es ist von der Ausrüstung abhängig.
Also: Bei vielen Herstellern muss man zwei Gruppen bilden, die eine sollte die Objektive umfassen, die im Makrobereich wirklich eingesetzt werden; davon die größte Sonnenblende und dann alles daraufhin optimieren mit Adapterringen.
Ziel muss es sein, die Sonnenblende direkt wieder aufsetzen zu können, wenn die Nahlinse entfernt ist. Das erfodert Rechnerei oder besser: Gummifaltsonnenblende direkt auf Nahlinse lassen (bei mir auf 55er Achromat ein Stepup 58 zu 55 und dann 58er SB, durch Steupupringe dann zwischen Objektiven mit 55er und 52er-Gewinde wechselbar.
Oder:
Du nimmst eine Raynox, die ist mit Gewinde 43 mm kameraseitig und 49 mm an der Frontlinse ausgestattet und kann aus dem Klemmhalter auch herausgescharubt werden; da dieser aber kaum "aufträgt", kann man ihn getrost dran lassen und hat dann Filtergewinde 52 - 67 mm schon abgedeckt ! (bei Objektiven mit 52er Filtergewinde ist es aber zur Schonung der Klemmfeder sinnvoller, auf das Objektiv erst einen 58er-Stepup-Ring aufzuschrauben und dann erst den VA)
viele Grüße
Michael Lindner