argus-c3 schrieb:
Eine GF-Kamera stell ich mir für ein 6x9 mm Objekt sicher nicht hin.
Warum denn nicht? Die Bildqualität ist doch besser?!
Übrigens braucht die auch "nur" 10:1, um das auf 6x9 cm formatfüllend abzubilden und nicht 100:1 ? Wo kommt denn diese 100:1 eigentlich auf einmal her? 100:1 fotografiere ich mit Sicherheit mit keiner optischen normalen Kamera, sondern dafür nimmt man nunmal ein Rasterelektronenmikroskop.
Die 100:1 kommen von einer 90*60cm Kamera, die dann deiner Behauptung nach eine noch bessere Bildqualität liefern würde. Und um nunmal denselben Bildinhalt abzubilden wie mit einer Crop 4 Kamera brauchst du bei diesem Format einen Maßstab von 100:1. Wenn das von dir als IMMER überlegene größere Format nicht realisieren kann, scheints ja offensichtlich nicht ganz so weit mit der IMMER vorhandenen Überlegenheit zu sein.
Dieses Beharren auf den 0.06 mm Schärfentiefe verstehe ich allerdings auch noch nicht ganz.
Ich beharre nicht darauf, du selbst hast die Behauptung aufgestellt, daß ein größeres Format egal unter welchen Bedingungen immer die bessere Bildqualität liefert als das kleinere Format. Nun ich hab dir einfach mal ein paar Bedingungen vorgegeben? Gehts etwa unter den Bedingungen doch nicht?
Bei Portraits oder Landschaftsaufnahmen bewertet man seit geraumer Zeit die Qualität von GF-Bildern auch höher, obwohl diese sicher fast IMMER eine geringere Schärfentiefe haben als Kameras mit kleinen Bildformaten.
Du sprachst von "immer" bzw. von "keinen Situationen" wo eine Kamera mit kleinerem Format bessere Bildqualität liefert. Das immer bei dir nur Landschafts und Porträtaufnahmen meint, kann niemand ahnen. Komische Definition von immer.
Und was ist denn, wenn ich die gewünschten scharfen Bildbereiche auch beim Makro bei der GF-Kamera einfach durch Verschwenken nach Scheimpflug erreichen kann.
Dadurch wird die Ausdehnung der Tiefenschärfezone auch nicht größer.
Dies Hilfsmittel steht bei keiner Kamera mit sehr kleinem Sensor zur Verfügung.
Wieso denn nicht? An deinen Großformatkameras stehen doch auch beliebig lange Brennweiten zur Verfügung? Und zur Not hattest wirds eben einzeln angefertigt. Es gibt keinen Grund gegen eine Tiltoptik an einer Cropkamera.
Als nächstes kann man ja auch mal das Thema Fluchtdistanz ansprechen. Bei ner MF-Kamera erreicht ein ca. 150 mm Tele die gleiche Perspektive wie bei einer DX-Kamera ein ca. 60 mm Objektiv. Wenn ich die DX-Kamera auf 1:1 stelle, habe ich dann (wenn ich die Objektivkonstruktion idealisiert auf eine einzige Linse reduziert annehme) 2 * f = 120 mm Abstand Linse - Objekt. Bei der MF-Kamera brauche ich fast 3:1, aber habe immer noch (1 + 1/3) * f = 200 mm Abstand.
Nein, das ist nicht korrekt. Im Nahbereich entspricht ein 150mm Objektiv an einer MF Kamera keinem 60mm Objektiv an einer DX Kamera vom Bildwinkel her. Zudem IST die Perpektive nicht identisch, da du wie du richtig festgestellt hast die Entfernung nicht identisch ist, da der Bildwinkel nicht identisch ist. Und wenn du eine größere Fluchtdistanz möchtest, dann nimm halt an der DX Kamera eine größere Brennweite.
Ich finde es daher witzlos, sklavisch an alle Motivdarstellungen die gleichen Anforderungen zu stellen:
Du hast festgestellt, daß eine Kamera mit beliebig größerem Bildformat unter allen Bedingungen immer die bessere Bildqualität erzielt.
Eine Aufnahme mit einem großen Bildformat hat immer einen etwas anderen Abbildungscharakter als eine mit nem sehr kleinen Sensor. Dies alles zufriedenstellend 100%ig gegeneinanderzurechnen, ist gar nicht möglich.
Ah ja, wenn du das sagst, aber bei dir hat ja auch ein 150er MF Objektiv im Makrobereich denselben Bildwinkel wie ein 60er Objektiv am DX Format. Ich sag ja: reics mal bei einer Fachzeitschrift ein oder frag mal an der örtlichen Uni nach, ob sie dich damit einen Vortrag halten lassen.
Was bleibt, ist mit höchster Sicherheit ein Makro mit großem Bildformat, welches sicherlich eine ganz phantastische Detailauflösung bringt. Bis Mittelformat kann ich das aus eigener Erfahrung bestätigen, das ermöglicht zumindest für Makros bis etwa 2:1 (das habe ich mal gemacht) eine ganz fantastische Qualität. Sicher kann man auch 3:1 machen oder sogar 4:1 und hat dann immer noch Gestaltungs- und Vergrößerungsmöglichkeiten, die in gleicher Form eben bei einer DX-Kamera schwieriger zu realisieren sind.
Ich schreib das Beispiel auf das du mir immer noch keine Antwort geben konntest nicht nochmal drunter. Wiederhole aber nochmal gerne, daß cih immer noch auf eine Antwort warte, wie du diese wirklich simpel mit einer Crop 4 Kamera zu realisierende AUfnahme mit einer MF Kamera lösen möchtest und dabei auch noch ein detailreicheres bzw. erstmal überhaupt ein detailreiches Bild abbilden möchtest?
Vielleicht extra für dich noch eine Kleine Aufstellung, damit du wenigstens mal erfährst, welche Brennweite bei identischer Perpektive denselben Bildausschnitt liefert. Da ich das gerade zur Hand hatte das Canon Crop 1,6 Format mit 100mm im Vergleich zu einem 9*6 MF und entsprechend dort nötiger Äquivalenzbrennweite, dann (und nur dann!) ist auch die Perpektive identisch bei identischem Bildausschnitt.
f = 100mm; g = 10000mm -> 1/99; Winkel a = 12,82° -> Fäqui = 385,1mm
f = 100mm; g = 5000mm -> 1/49; Winkel a = 12,69° -> Fäqui = 374,3mm
f = 100mm; g = 2000mm -> 1/19; Winkel a = 12,31° -> Fäqui = 345,3mm
f = 100mm; g = 1000mm -> 1/9; Winkel a = 11,67° -> Fäqui = 305,8mm
f = 100mm; g = 500mm -> 1/4; Winkel a = 10,38° -> Fäqui = 248,9mm
f = 100mm; g = 200mm -> 1/1; Winkel a = 6,50° -> Fäqui = 159,7mm