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Farbmanagment unter Linux

O-Pen

Themenersteller
Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich habe mir schon einen "Wolf" gelesen und wähne mich kurz vor dem Ziel, scheine aber irgendetwas nicht verstanden zu haben.

Was bisher geschah:
Hardware:
- Anschaffung des Eizo cg 24 w.
- Kalibrierung mit I1Display Pro und Colornavigator unter einer virtuellen Windowsinstanz:
- Raum abgedunkelt und Hintergrundbeleuchtung mit 6500 Kelvin.
- Arbeiten im Modus "Cal", Wide Gamut, nativer Monitorfarbraum


Software (Linux):
Aftershotpro, Gimp 2.8 und Digikam.
Der Übersicht halber beschränke ich mich im Weiteren auf Aftershotpro.
- ASP, Einstellung, Farbmanagment, Monitorprofil:
Laden der zuvor erstellten Profildatei.
- ASP, Softproof: Auswahl des Saaldigital Softproof (für normale Abzüge)
- ASP, rechte Seite, Farben, Farbmanagment: Einstellung auf "icc-profil".
Es wird kein benutzerdefiniertes Profil geladen.
- ASP: Export des Bildes im "srgb-Farbraum"

Beobachtung unter Linux:
Das Farbmanagment greift. Nach dem Laden des erstellten Monitorprofils, erscheinen die Bilder in ASP nahe dem gewünschten Ziel.
Mit entsprechenden Farbmanagmenteinstellung sieht das selbe Bild in Gimp, ASP und Digikam gleich aus. Das ist dich schon einmal etwas.

Ganz zufrieden war ich nicht (verglichen mit den Abzügen).

Ich habe deshalb anschließend im virtuellen Pc mit Colornavigator, manuell die Rot und Blauanteile (visuelle Kontrolle) verändert, nachkalibriert und die Helligkeit erhöht. Wenn ich dieses Monitorprofil nun in ASP lade, ändert sich Nix und das ärgert mich, bzw. das verstehe ich nicht!
Generell ändert sich nichts, wenn ich Profile aus verschiedenen "Zielen"
mit verschiedenen Einstellungen (Farbtemperatur, Helligkeit) in AfterShotPro lade.

Was nun?
Vielleicht gibt es in diesem Forum ja Fotografen, die mir einen Tipp geben können, oder vor ähnlichen Problemen stehen und sich mit mir zusammen auf Lösungssuche begeben möchten. Gerne auch nicht öffentlich, also über private Mails.

Falls eine Lösung gefunden wird, poste ich Sie natürlich.

Viele Grüße
Axel
 
Hi,

Hast du dir mal argylcms und displcalgui angesehen? Nutze es unter w7 mit erfolg.

Hallo,
danke für deinen Kommentar
nein, weil der Monitor hardwarkalibrierbar ist. Demnach reicht es ihn mit Colornavigator (Eizo -Software)
zu kalibrieren. Unter Windows wird das Profil dann automatisch in den entsprechenden Systemordner kopiert und die Sache ist erledigt.

Unter Linux sind die Anwendungen für das Farbmanagment verantwortlich.
Demnach müsste es reichen das erwähnte Profil in z.B. ASP zu laden.
Soweit die Standardfolklore.
Das ist der Weg, den ich gerne weiter verfolgen möchte.
Vielleicht macht das ja jemand von euch genau so?

Danke und Gruß
Axel
 
- ASP, Einstellung, Farbmanagment, Monitorprofil:
Laden der zuvor erstellten Profildatei.
- ASP, Softproof: Auswahl des Saaldigital Softproof (für normale Abzüge)
Hast du den Softproof auch eingeschaltet? Nur das anklicken des Profils genügt nicht. Du musst den Button auch einmal klicken, er wird dann grau hinterlegt.


Generell ändert sich nichts, wenn ich Profile aus verschiedenen "Zielen"
mit verschiedenen Einstellungen (Farbtemperatur, Helligkeit) in AfterShotPro lade.
ASP hast du danach mal neu gestartet? Was sagt gimp? Kannst du mal ein Monitorprofil angeben, dass garantiert weit neben deinem Monitor liegt (zur Not kann ich dir mal das meines MacBook-Pro schicken)?
 
Hi,
danke für deine Antwort!


Hast du den Softproof auch eingeschaltet? Nur das anklicken des Profils genügt nicht. Du musst den Button auch einmal klicken, er wird dann grau hinterlegt.

Button gibt es nicht, aber den Menueeintrag "Softproof umschalten".
Der Haken ist gesetzt. Darunter befindet sich der Menueeintrag
"Softproof-Profil". Wenn ich z. vom Photo RGB zum Saal-Digital-Softproof
wechsele, ändern sich die kräftigen Rottöne schon sehbar! So weit, so gut.



ASP hast du danach mal neu gestartet? Was sagt gimp? Kannst du mal ein Monitorprofil angeben, dass garantiert weit neben deinem Monitor liegt (zur Not kann ich dir mal das meines MacBook-Pro schicken)?

Mein Testbild besteht aus kräftigen Rotfarben und Gesichtern.
Ich habe bei TFT-Central verschiedene Profile für diverse Eizomonitore heruntergeladen. Ergebnis:
Einige Profile (z.B-SRGB) führen zu drastischen Verschlechterungen.
Das Wide-Gamut-Standardprofil führt zu keinen Veränderungen, die ich sehen kann.

Unter Gimp habe ich mit den gleichen Profilen experimentiert und das Gleiche
beobachtet.

Vielleicht sind die Farbnuancen für mein Auge noch nicht wahrnehmbar?
Die Helligkeit müsste sich doch aber auch je nach Profil ändern?
Zumindest habe ich die Profile mit unterschiedlicher Helligkeit definiert.

Grüße
Axel
 
Nicht grundsätzlich.
Gnome bietet eine Möglichkeit Kalibrierungsdateien zu laden.
Diese wirken dann Systemweit.
Zumindest bei mit unter Ubuntu12.04 mit Gnome als Desktop.


Danke :), wusste ich noch gar nicht! Wenn irgendwie möglich würde ich gerne unter KDE weiterarbeiten.

Gerade gefunden.
http://userbase.kde.org/Color_Management/en
Das werde ich mir einmal die nächsten Tage in Ruhe anschauen.

Was ich eben auch erst gelernt habe ist, dass man mit dem Kommadozeilentool "xcalib" Profile laden kann. Ganz einfach!
Gerade einmal mit verschiedenen Profilen getestet - führt aber in Zusammenarbeit mit ASP zu widersprüchlichen Ergebnissen (
bei ausgeschaltetem Farbmanagment). Werde es am Wochenende noch einmal in Ruhe testen.

Grüße
Axel
 
Zuletzt bearbeitet:
Button gibt es nicht, aber den Menueeintrag "Softproof umschalten".
doch, rechts unten ;)


Einige Profile (z.B-SRGB) führen zu drastischen Verschlechterungen.
Das Wide-Gamut-Standardprofil führt zu keinen Veränderungen
könnte es ein icc v4 Profil sein? ... möglicherweise könnte es Probleme geben.

Zumindest habe ich die Profile mit unterschiedlicher Helligkeit definiert.
Aber du sagtest ja, dass dein Monitor Hardware-kalibriert sei.
Die Helligkeit, Gamma etc. müsste bereits ausgeglichen werden, wenn das Profil in die LUT des Monitors geladen wurde... das hast du doch über die Win-VM getan, oder? (hat diese überhaupt entsprechenden Zugriff auf den Mintor?)


Danke :), wusste ich noch gar nicht! Wenn irgendwie möglich würde ich gerne unter KDE weiterarbeiten.
Wie gesagt, da dein Monitor HW-kalibriert ist, muss das Monitorprofil in soweit ich weiß in der LUT des Monitors geladen werden. Die Einstellungen über gnome oder kde laden es in die LUT der Grafikkarte (was in der Regel die schlechtere Wahl sein dürfte).
Beide Wege sorgen aber nur dafür, dass der Monitor in einem definiertem Zustand ist. Es ist damit noch nicht das gesamte Farbmanagement abgefrühstückt. Die Anwendungen müssen auch einen wesentlichen Beitrag leisten und dazu wissen, welches Monitorprofil geladen ist! Dafür stellt das System allerdings auch Mechanismen bereit.


Edit: ansonsten empfehle ich mal die Lektüre unter http://foto.beitinger.de und im speziellen bezüglich der HW-Kalibrierung auch mal unter http://foto.beitinger.de/farbmanagement/19_varianten_monitorkalibrierung.html
 
Zuletzt bearbeitet:
doch, rechts unten ;)

Im Ernst, den habe ich noch nie wahrgenommen - danke - aber er ist aktiv!
-----
Beitinger habe ich natürlich gelesen. Danke :)
Mein Idee war den Monitor unter Virtualbox mit Windows zu kalibrieren. Das Profil dann in die LUT des Monitors zu laden.
Unter Linux würde ich dann die unter Colornavigator erstellte Proofildatei
dem Farbmanagment der Anwendung übergeben und fertig.

Das die KDE-Einstellung nur in die LUT der Garfikarte geladen werden, wusste ich nicht, aber ich weiß auch erst seit heute, dass so etwas überhaupt angeboten wird. Ja, das ist der schlechtere Weg und ich bleibe deshalb bei meiner Ursprungsidee (auch, um nicht zu verzetteln). Danke.

... das hast du doch über die Win-VM getan, oder? (hat diese überhaupt entsprechenden Zugriff auf den Mintor?)

Ich meine ja, zumindest habe ich den Kalibriervorgang mehrfach mit Colornavigator erfolgreich durchgeführt. Messgerät und Monitor wurden fehlerfrei erkannt . . .seufz ...

Aber vielleicht ist das, im Sinne methodischer Fehlersuche, der richtige Weg. Ich werde nun ausschließlich in der virtuellen Maschine arbeiten und schauen, wie sich dort das Monitorbild verändert. Sehr gute Idee :)
Ich melde mich dann, wenn ich die Frage nach der virtuellen Maschine und deren Zugriff sicher beantworten kann.



Grüße
Axel
 
Ich bin auch dabei mich in die Materie einzulesen, darum nur so eine Idee von mir.

Könnte es ein Problem von ASP sein?
Das wird ja seit ewigkeiten nicht mehr aktualisiert von Coral.
Vielleicht mal Darktable oder RAWTherapee (Sofern die das unterstützen) testen?

Grüße Zhenwu
 
I
Ich melde mich dann, wenn ich die Frage nach der virtuellen Maschine und deren Zugriff sicher beantworten kann.
l

O.K - Dann mal los:

1.
Windows 7 im Vollbildmodus der virtuellen Maschine gestartet (Virtualbox),
Grafikkarte des Hostsystems ist eine NVIDI 650 TI. Die Einstellungen im
NVIDIA-Kontrollcenter stehen alle auf "neutral"

2.
Der Monitor wird als Virtual-Box-Standard Display erkannt.
IDisplayPro und Eizo-CG241w sind über USB angeschlossen und
werden in der Colornavigator einwandfrei erkannt.
Starten der Colornavigatorsoftware.

Ein Doppelklick auf meine Targets (mit unterschiedlicher Fartemperatur, Leuchtkraft und manueller Farbkorrektur) verändern sofort den gesamten
Bildschirm in der gewünschten Weise.
Der Monitor wird etwas dunkler, wärmer, je nachdem, was ich definiert habe.
So sollte es sein.

Erstes Ergebnis: Die VM hat Zugriff auf den Monitor. Colornavigator hat Zugriff auf die LUT des Monitors, arbeitet einwandfrei und wie gewünscht.

3. Bleibt die Frage, was nach einem Neustart passiert? Das sich meine Presets oft nur in Nuancen unterscheiden, ist ein Vergleich sehr schwer zu treffen, wenn ein paar Minuten dazwischen liegen. Ich habe deshalb unter Windows eine neues manuelles Ziel definiert und eine Kalibrierung durchgeführt. Das neue Profil hat einen extremen Grünstich.
Nach dem Neustart des Linuxrechners weisen Desktop und Anwendungen einen extremen Grünstich auf.

Zweites Ergebnis: Das zuletzt unter der virtuellen Windowsinstanz aufgerufenen Ziel (Colornavigator), ist im Monitor gespeichert und
wirkt auch nach einem Neustart unter Linux.

4. Bis jetzt klare Sache, nun wird es gruselig:
Ich habe dann ein Testbild in der virtuellen Maschine neben dem gleichen Testbild unter Linux (ASP) nebeneinandergelegt.
Klicke ich in der VM auf unterschiedliche Colornavigatorpresets ändert sich der gesamte Bildschirm in der gewünschten und erwarteten Weise. "Beide Bilder sehen gleich aus"


Wähle ich dann in Linux ASP unter Farbmanagement eines der Profile, verändert sich gar nichts. Schalte ich das Farbmanagement aus und belasse es auf den Systemeinstellungen, verändert sich das Bild (übersättigt).

Vorsichtiges Fazit:
Unter Linux lässt sich mit Hilfe einer virtuellen Windowsinstanz und der entsprechenden Soft- und Hardware der Monitor ordentlich kalibrieren.

Die Informationen werden im Monitor abgelegt und definieren den Monitor auch unter Linux.

Allerdings führen die Standardeinstellungen (keine Ahnung, wo diese definiert sind) dazu, dass Bilder in Anwendungen ohne Farbmanagement übersättigt wirken. Zu mindestens ist da bei meinem System der Fall.

Starte ich ASP und wähle unter "Management" eines meiner erstellten Profile aus, ändert sich das Bild.
Es entspricht dann dem Profil, welches zuletzt unter Windows in dem Monitor abgelegt worden ist.
Zumindest meine ich das mit bloßem Auge feststellen zu können.
Es ist vollkommen egal, welches der Eizo-Profile ich ASP zuweise, es bleibt bei der zuletzt unter Windows getätigten Einstellung.

Damit lässt sich erst einmal leben, auch wenn ich zum Wechseln eines Profils immer die VM starten muss. So oft wir es aber nicht vorkommen, weil ich inzwischen sehr nahe am Abzug bin. Das war das Ziel.

Bleibt ein fahler Nachgeschmack, weil ich einiges nicht verstanden habe und deshalb Fehler bei der Beurteilung nicht ausschließen kann.
Vielleicht geht es auch einfacher?

Grüße Axel
 
Hier könnte die Wide-Gamut-Geschichte das "Problem" sein.

Ja, sehe ich auch so und ist eigentlich der Beweis, dass das Farbmanagment der Anwendungen greift.:)
Wie in der vorangegangen Mail bereits geschrieben, bin ich fürs Erste zufrieden.
Als gelöst würde ich die Fragestellung noch nicht bezeichnen, da noch nicht alles geklärt ist. Vielen Dank für eure Kommentare. :top:

Grüße
Axel
 
. . .Das System (hier der X-Server) muss das Profil kennen, die Anwendungen zum Teil auch. Bei dispcalgui ist eine Tool zum Laden der Profile dabei.

Hi,
danke für deinen Beitrag. Es scheinen tatsächlich ausgereifte Lösungen für das Betriebssystem zu geben!:top:

Meines Wissens nach, handelt es sich hierbei um das Umsetzten von Profilen, die nach einer "Softwarekalibrierung" vorliegen und von der Grafikarte umgesetzt werden. "agryll und dispcalgui" scheinen demnach keinen Zugriff auf die LUT meines Eizomonitors zu haben.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass eine Mischung beider Kalibrierungsarten zu Fehlern führt, habe es aber aus Zeitmangel noch nicht ausprobiert.

Grüße Axel :-)
 
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