Falsche Belichtung

[Gast_3059]

Hallo,
vielleicht kann mir jemand von euch helfen. War 3 Wochen in Kanada und hatte dort mit schwierigen Lichtverhältnissen zu kämpfen. Da ich mit der 300D noch nicht allzu vertraut war, hab zuerst die Automatikprogramme versucht. Da diese aber katastrophal waren, hab ich dann doch manuell fotografiert. Trotzdem ist bei einem Großteil der Bilder der Himmel oder auch Flüsse überbelichtet und alles andere teilweise sogar noch zu dunkel. Habe verschiedene Sachen wie Belichtungskorrektur und Speicher ausprobiert, aber viel gebracht hat es leider nicht.
Habe schon öfter gelesen, dass die 300D da Probleme macht. Kann man so etwas trotzdem vermeiden. Und vor allem: Kann ich solche Fotos noch retten? Das ist nämlich echt ärgerlich. Mit der analogen EOS hatte ich nie solche Probleme.
Habe zwei Beispiele angefügt. Danke schon mal.

 

[ubit]

Das Problem wurde hier bereits oft behandelt. Bei strahlendem Sonnenschein hast du einfach zu viel Kontrast im Motiv. Analog war das nicht ganz so tragisch - zumindest bei Negativfilm. Der hat 7-8 Blenden Belichtungsumfang und wird bei der Entwicklung zu Papierbildern auch noch "matschig" gemacht.
Mit Diafilm hättest Du ähnliche Probleme wie mit der 300D.
Eine Lösung ist: Fotografiere RAW und mache - bei sehr großen Kontrasten - eine Belichtungsreihe. Dann kannst Du später verschiedene Verfahren nutzen um den hohen Kontrast im Bild abzubilden (DRI zum Beispiel) oder bei der Entwicklung den Kontraste reduzieren... Außerdem hast Du mit RAW 8-9 Blenden Belichtungsspielraum.

Ciao, Udo

 

[Erik]

Mein erste Erfahrung war damals die Einstellung des Displays.
Die Kontrollfunktion verleitet gern dazu die Bilder falsch zu belichten was
man bei einer analogen Kamera natürlich nicht kann. Ich hatte meinen Display damals auf volle Helligkeit gedreht und hatte am Ende 50 unterbelichtete Bilder.
Ähnlich kann das auch passieren, wenn man seinen Display ganz dunkel hat.
Wobei ich davon ausgehe das jede Kamera/Objektivkombination eine andere Displayeinstellung benötigt, falls man die Kontrollfunktion des Displays benutzt.

Mittlerweile vertraue ich aber auf einen extra Belichtungsmesser, der bei schwierigen Lichtsituationen (zB. falsche Tageszeit) sehr gute Dienste leistet.

Der RAW Modus ist natürlich in jedem Fall das Optimum. Bzw. ist auch Sinnvoll bei besonders lohnenswerten Motiven eine analoge Kamera dabei zu haben.

Die überbelichteten Bilder kannst Du ja eventl. einer Tonwertkorektur unterziehen wobei ich davon ausgehe das dann die Farben absaufen.


Viele Grüße

 

[CaBu]

Zuerst noch kurz zu den Bildern, wie ich finde hast du sehr gekonnt die Bildausschnitte gewählt, Kompliment!

Naja, du kannst mit Lichter/Schatten noch ein wenig im ersten und etwas mehr im zweiten Bild herausholen. Aber komplett gut belichtet wirds dadurch auch nicht. Ein wenig mehr Zeichnung in den Wolken bekommst du schon noch hin...

 

[Nightstalker]

wieso benutzt hier eigentlich niemand das Histogramm?


Grundsätzlich ist zu agen, dass unterbelichtet selten ein Problem ist, das gibt sich schon bei der Autokontrastkorrektur, Überbelichtung dagegen ist fast irreversibel.

 

[Franklin2K]

Noch ein Tipp: Benutze einen Grauverlaufsfilter (z.B. Cokin P120/P121), um den Himmel abzudunkeln. Das verkleinert den Kontrastumfang und die Wolken kommen besser heraus.

Ansonsten würde ich immer in RAW fotografieren und die Location zu verschiedenen Zeiten aufsuchen, sofern das möglich ist.

Viele Grüße
Franklin