Joe4711
Themenersteller
Erfahrungsbericht RM-1 mit der E-500
Obwohl es sich ja nur um ein vergleichsweise billiges Zubehörteil handelt, kann es bestimmte Aufnahmen überhaupt erst ermöglichen: Der RM-1 Infrarotauslöser von und für Olympus.
Inwiefern er für den Alltag nützlich ist, möchte ich hier mal etwas darstellen.
Es steht zwar so in der Dokumentation, das macht es aber nicht besser: Die beschränkten Blickwinkel. Nicht nur dass man sich in einem relativ schmalen Kanal vor der Kamera befinden muss, auch der Sender muss ziemlich genau auf die Kamera ausgerichtet werden.
Jede Drehung zu den Seiten (von beiden Geräten!) führt zu einer - teils drastischen - Minderung der Reichweite.
Dafür ist die theoretische Reichweite weit höher als angegeben. Statt versprochenen 5 Metern komme ich auf über 10 Meter. Das ist recht ordentlich. Dafür muss man dann aber sehr genau vor der Kamera stehen und exakt auf diese zielen.
Eine weitere Eigenart ist die recht lange Reaktionszeit. Die Kamera braucht deutlich länger zum Auslösen als erhofft: Man drückt den Auslöser, und erst nach einem spürbaren Augenblick geht überhaupt erst das rote Lämpchen an. Das ist nicht so dramatisch, aber immerhin lang genug, um den Knopf wieder losgelassen haben zu können, bevor das rote Licht erscheint.
Dieses brennt dann seeehr lange. Lange genug, dass man die Fernbedienung auf einen Tisch neben sich legen und die Hand wieder in "normale" Position ziehen kann. Dafür muss man sich zwar sputen - aber es geht!
Die Kamera war für diesen Versuch überall auf "Manuell": Belichtung, Weissabgleich, Autofokus, ISO - die Errechnung dieser Werte kann also nicht verzögert haben. Die Aufnahmeverzögerung stand auch auf "0 Sec"
Desweiteren nervt die winzige Bauform. Das sehr kompakte Gerätchen ist zwar gut zu transportieren, ich denke aber, dass die Bauform auch zu den genannten Mängeln führte (zu geringe Sendeleistung).
Als fragwürdig ist auch die Ausführung der Knöpfe zu bezeichnen: Eine billige Folientastatur, die allerdings einen klaren Druckpunkt hat. Der Vorteil der dadurch möglichen Wasserdichtigkeit wird verschenkt, das Gehäuse ist nicht gedichtet. Schade.
Wer bei Gruppenfotos gerne mit drauf sein möchte ohne für mehrere Bilder dauernd hin und herlaufen zu müssen, der wird gut bedient.
Aber man kann es vergessen, Actionfotos mit dieser Technik zu machen. Wenn sich bspw ein Skater während eines Tricks schnell selbst ablichten will - unmöglich.
Verabschieden muss man sich auch von dem Gedanken, bequem von überall die Kamera auslösen zu können. Durch den "Zwang zum Zielen" verfällt man schnell zum "Phaser"-artigen Zielen wie in StarTrek. Selbst billige TVs haben weit bessere Fernbedienungen, mit denen man sonstwo hinzielen kann und der Fernseher reagiert dennoch. Bei einer Makroaufnahme gemütlich neben der Kamera zu stehen und auszulösen ist nicht drin. Manchmal reagiert die Kamera zwar, aber nicht oft genug, sodaß es einen nervt.
Es wäre gut, wenn Olympus die (meiner Einschätzung nach künstliche) Wartezeit im "0 sec"-Modus eliminieren würde - wer die Fernbedienung wegstecken können möchte, nimmt eben den "2 sec"-Modus.
Auch ein Modell mit mehr Sendeleistung würde den Nutzen erhöhen. Hier ist meiner Meinung nach zu sehr gespart worden.
Ein nettes Gimmick tut sich beim Betrachten der Bilder am Fernseher auf: Man kann die Bilder per Fernbedienung vor- und zurückblättern. Wer so seine Bilder gerne präsentiert, wird diese Option mögen.
Mein Fazit: Pflicht erfüllt, Kür versagt! Die Fernbedinung ist ihr Geld wert - aber das liegt nur an ihrem geringen Preis von 20 Euro. Angesichts der sonstigen Kosten für die Ausrüstung ein kleiner Aufpreis, der dennoch einige neue Dinge ermöglicht. Dass sie aus der "Kompakt"-Welt stammt, merkt man ihr leider zu sehr an.
Ich hoffe, dass dieser Artikel manchen weitergeholfen hat.
LG, Joe
Obwohl es sich ja nur um ein vergleichsweise billiges Zubehörteil handelt, kann es bestimmte Aufnahmen überhaupt erst ermöglichen: Der RM-1 Infrarotauslöser von und für Olympus.
Inwiefern er für den Alltag nützlich ist, möchte ich hier mal etwas darstellen.
Es steht zwar so in der Dokumentation, das macht es aber nicht besser: Die beschränkten Blickwinkel. Nicht nur dass man sich in einem relativ schmalen Kanal vor der Kamera befinden muss, auch der Sender muss ziemlich genau auf die Kamera ausgerichtet werden.
Jede Drehung zu den Seiten (von beiden Geräten!) führt zu einer - teils drastischen - Minderung der Reichweite.
Dafür ist die theoretische Reichweite weit höher als angegeben. Statt versprochenen 5 Metern komme ich auf über 10 Meter. Das ist recht ordentlich. Dafür muss man dann aber sehr genau vor der Kamera stehen und exakt auf diese zielen.
Eine weitere Eigenart ist die recht lange Reaktionszeit. Die Kamera braucht deutlich länger zum Auslösen als erhofft: Man drückt den Auslöser, und erst nach einem spürbaren Augenblick geht überhaupt erst das rote Lämpchen an. Das ist nicht so dramatisch, aber immerhin lang genug, um den Knopf wieder losgelassen haben zu können, bevor das rote Licht erscheint.
Dieses brennt dann seeehr lange. Lange genug, dass man die Fernbedienung auf einen Tisch neben sich legen und die Hand wieder in "normale" Position ziehen kann. Dafür muss man sich zwar sputen - aber es geht!
Die Kamera war für diesen Versuch überall auf "Manuell": Belichtung, Weissabgleich, Autofokus, ISO - die Errechnung dieser Werte kann also nicht verzögert haben. Die Aufnahmeverzögerung stand auch auf "0 Sec"
Desweiteren nervt die winzige Bauform. Das sehr kompakte Gerätchen ist zwar gut zu transportieren, ich denke aber, dass die Bauform auch zu den genannten Mängeln führte (zu geringe Sendeleistung).
Als fragwürdig ist auch die Ausführung der Knöpfe zu bezeichnen: Eine billige Folientastatur, die allerdings einen klaren Druckpunkt hat. Der Vorteil der dadurch möglichen Wasserdichtigkeit wird verschenkt, das Gehäuse ist nicht gedichtet. Schade.
Wer bei Gruppenfotos gerne mit drauf sein möchte ohne für mehrere Bilder dauernd hin und herlaufen zu müssen, der wird gut bedient.
Aber man kann es vergessen, Actionfotos mit dieser Technik zu machen. Wenn sich bspw ein Skater während eines Tricks schnell selbst ablichten will - unmöglich.
Verabschieden muss man sich auch von dem Gedanken, bequem von überall die Kamera auslösen zu können. Durch den "Zwang zum Zielen" verfällt man schnell zum "Phaser"-artigen Zielen wie in StarTrek. Selbst billige TVs haben weit bessere Fernbedienungen, mit denen man sonstwo hinzielen kann und der Fernseher reagiert dennoch. Bei einer Makroaufnahme gemütlich neben der Kamera zu stehen und auszulösen ist nicht drin. Manchmal reagiert die Kamera zwar, aber nicht oft genug, sodaß es einen nervt.
Es wäre gut, wenn Olympus die (meiner Einschätzung nach künstliche) Wartezeit im "0 sec"-Modus eliminieren würde - wer die Fernbedienung wegstecken können möchte, nimmt eben den "2 sec"-Modus.
Auch ein Modell mit mehr Sendeleistung würde den Nutzen erhöhen. Hier ist meiner Meinung nach zu sehr gespart worden.
Ein nettes Gimmick tut sich beim Betrachten der Bilder am Fernseher auf: Man kann die Bilder per Fernbedienung vor- und zurückblättern. Wer so seine Bilder gerne präsentiert, wird diese Option mögen.
Mein Fazit: Pflicht erfüllt, Kür versagt! Die Fernbedinung ist ihr Geld wert - aber das liegt nur an ihrem geringen Preis von 20 Euro. Angesichts der sonstigen Kosten für die Ausrüstung ein kleiner Aufpreis, der dennoch einige neue Dinge ermöglicht. Dass sie aus der "Kompakt"-Welt stammt, merkt man ihr leider zu sehr an.
Ich hoffe, dass dieser Artikel manchen weitergeholfen hat.
LG, Joe
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