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EOS 70D löst nicht aus

DeppvomDienst

Themenersteller
Hallo und guten Abend liebe Forengemeinde,
vor mir liegt eine bekanntlich schon in die Jahre gekommene EOS 70D.

Normal:
zaghaftes drücken auf den Auslöser -> Fokussieren
richtiges drücken -> Auslösung.

Gestern: bei der kleinsten Berührung -> Auslösung.

Heute: bei Druck auf Auslöser -> Fokussierung, aber keine Auslösung.

Schließe ich die Kamera an Kabelfernauslöser an, per USB an Computer oder per WLAN ans Wischkästle macht sie aber ein Bild.

Meine Frage daher, Idee was da los ist?
Auslöseknopf kaputt, oder habe ich da aus versehen irgend eine Einstellung verändert?

Danke euch und viele Grüße
Hans
 
Grundsätzlich schon.

Lass mich zuerst was nachschauen! Melde mich heute noch mal.

Kurze Gegenfrage: Die 70D hat am Auslöser einen recht deutlichen Druckpunkt, wenn man voll durchdrückt. Dieser ist noch zu spüren, oder?
 
Ich finde das Fehlerbild eher ungewöhnlich.

Für eine weitere Fehlereingrenzung wäre es nützlich zu wissen, ob der spür- und hörbare Druckpunkt bei vollem Durchdrücken vorhanden ist oder nicht.

Grundsätzliches zur Selbstreparatur:

Ja, kann man machen, wenn man über durchschnittliche Feinmotorik verfügt.
Falls man allerdings noch nie mit Uhrmacherschraubendreher gearbeitet hat und noch nie mit FPC (= flexible Leiterplatte) und deren Verbinder zu tun hatte, würde ich mich zuerst mit einem lokalen Repair-Café oder - falls vorhanden - einem Maker Space in Verbindung setzen. Oder natürlich - falls verfügbar - einem Bekannten, der Elektronik-Bastler ist.

Notwendiges Werkzeug:
Uhrmacherschraubendreher mit intaktem und passendem Kreuzschlitz.
Pinzette oder kleine Spitzzange
Saubere Arbeitsfläche mit guter Ausleuchtung und Ablagen für diverse Kleinteile (Schrauben, Schrauben und Schrauben ...)

Optional:
Hölzerner Zahnstocher oder Schaschlik-Spieß.

Multimeter.
Eine dritte Hand.

Vorbereitung:
Man genehmige sich ein Video-Tutorial. Oder mehrere.
Hier ist eines, das zum Thema einigermaßen passt:
Anmerkungen zum Video: Ich rate vom Gebrauch von Metall-Pinzetten weitgehend ab. Wenn irgend möglich, nehme ich meine Finger und hebele ggf. sanft mit einem Fingernagel. Man kann leider mit den Spitzen der Pinzetten auch Schäden anrichten und beim Hebeln enorme Kräfte auf Bauteile ausüben, die dafür nicht ausgelegt sind. Und wenn man mit einer Metallpinzette abrutscht und über die Leiterbahnen schrammt ... nicht gut. Gar nicht gut!
Aber sonst finde ich das Video korrekt. Man macht sich das Leben leichter, wenn man das Video am Arbeitsplatz abspielen und stoppen kann.

Ob man sich das passende Ersatzteil (dazu später mehr) gleich beschafft oder später, dürft ihr selbst entscheiden. Beides hat Vor- und Nachteile.

Zu den entstehenden Kleinteilen:

- Die Pseudo-Belederung muss teilweise runter. Wenn man die Teile vor Verstauben schützt, kann man sie ohne Probleme wieder an der Kamera anbringen. Sollte allerdings die Belederung stark gealtert sein, kann sie dabei einreißen oder gar in Stücke gehen. Dies ist nicht immer zu vermeiden!

- Schrauben, Schrauben, Schrauben! Canon verwendet eine verwirrende Vielzahl von Schraubentypen. Ordnung halten ist oberstes Gebot, sonst verbringt man beim Zusammenschrauben sehr viel Zeit mit falsch platzierten oder gar vergessenen Schrauben. Merkt euch die Reihenfolge, macht Fotos, notiert euch lieber mehr als zuwenig!

Schritt 1: Rückteil mit Display abnehmen.

Siehe Video!
Das Rückteil ist mit 2 Kabeln verbunden:
1 x Micro-Koaxial (der "glänzende" Verbinder)
1 x FPC, flexible Leiterplatte.

Beide sollten sorgsam behandelt werden. Der Micro-Koax-Verbinder hat keine Verriegelung und wird mit möglichst geringer Verkantung herausgehebelt. Der Verbinder des FPC hat eine Entriegelung, die man auch entriegeln sollte.

Danach sieht das so ähnlich aus:
70D_offen_Schritt_1_a.jpg

Nicht erschrecken, aber die 70D hat innen eben so ziemlich die meisten Flachbandkabel, die man an einer Canon-DSLR finden kann. Die werden euch aber - bis auf eines - gar nicht kümmern.

Es geht jetzt an den markierten Steckverbinder:
70D_offen_Schritt_1_b.jpg
Der Verbinder hat eine taugliche Verstärkung. Man kann links und rechts anhebeln und den Stecker senkrecht nach oben lösen.

Und so sieht die Teile getrennt aus:
70D_offen_Schritt_1_c.jpg
Der Metalldraht durch die Öse gehört normalerweise nicht dazu. ;-)


Optional: Erste Diagnose-Möglichkeit für Elektroniker

Folgendes versteht nur ein Elektroniker.
Der Auslöser verbindet niederohmig (50 Ohm?) auf Masse (GND).
70D_Diagnose_1.jpg

Sollten hier für beide Anschlüsse die Funktionen vorhanden sein, ist die Auslöse-Mechanik und Elektronik in Ordnung und weitere Arbeiten können unterlassen werden. Es liegt der sehr unwahrscheinliche Fall vor, dass der weitere Verarbeitungsweg gestört ist. Dieser Fall wird hier aber nicht weiter behandelt.

Kleine Anmerkung (und [RANT]) zum Verbinder: Es handelt sich um den Typ "Hirose DF40" in 80-poliger Ausführung. Der hier sichtbare Teil hat aber 84 Lötfahnen, die identisch erscheinen. Die vier Lötfahnen an den Ecken sind *nicht verbunden* und haben am Gegenstück keine Entsprechung, da dieses nur 80 Lötfahnen enthält.
Diese Eigenheit haben alle ungeschirmten Bauteile der DF40-Serie. [/RANT]

Schritt 1,5: Restliche Verbinder lösen
70D_offen_Schritt_1,5_a.jpg
Auf der Leiterplatte befinden sich 2 weitere Verbinder, die zu lösen sind.
Links ist ein 4-poliger Steckverbinder (JST SUR), der mit erstaunlicher Kraft gelöst werden will. Ich muss zugeben, dass ich es meist nicht "ordentlich" mache, sondern mit einem spitzen Gegenstand das Teil heraushebele. Eine Methode, die das Ding elegant aus der Fassung bringt, habe ich noch nicht gefunden.
Der Verbinder in der Mitte (4 Uhr vom Okular) führt zum internen Blitz und lässt sich leicht per Pinzette (hier erlaubt) nach links abziehen. Das Kabel bitte nicht knicken, da es sich um einen Lichtwellenleiter handelt.

2 weitere Kabelstränge führen an der Kameravorderseite nach unten. Siehe Video. Nicht verwechseln beim Zusammenbau: Gelb geht an weiß/alabaster. Braun/rot geht an hellgrau.

Weiteres Schraubenlösen und wir halten das Oberteil in der Hand:

Schritt 2: Auslöseeinheit ausbauen

70D_Oberteil_1.jpg

Ich empfehle zuerst einen Blick auf die Innereien. Auf der rechten Seite ist unten die (möglicherweise defekte) Einheit zu sehen, die mit einem FPC zu einem 6-poligen Steckverbinder führt. Der Verbinder hat keine Verriegelung und muss mit dosierter Kraft verbunden/gelöst werden.
Für Elektroniker: Hier bietet sich eine weitere Messmöglichkeit, wenn man einen Verbindungsfehler ausschließen will. So unwahrscheinlich das auch sein mag...
Die zu lösenden Teile/Stellen sind in Reihenfolge notiert.
1: Schraube
2: Arretierung. Fingernagel und Kabel senkrecht nach oben drücken.
3: Die reine Lehre sieht vor, dass man einen runden Gegenstand ins Loch einführt und dann in Richtung Bildunterseite Kraft ausübt. Daher das optionale Werkzeug Zahnstocher/Schaschlik-Spieß. Man kann aber auch vorsichtig das Kabel anpacken und aus der Verbindung ziehen.
4/5: Natürlich ist deren Reihenfolge beliebig

70D_Oberteil_offen_freigelegte_Einheit_1.jpg

Man kann nun das Bauteil nach oben herausziehen.

70D_Oberteil_offen_freigelegte_Einheit_2.jpg
Der Stift des Auslösers ist hier in seiner tiefsten Stellung. Es gibt in der Mechanik keine zusätzliche Feder und keine Arretierung. Der Taster bewegt sich hier frei und wird von einem Sprengring in seiner Bewegungsfreiheit behindert. Bitte hier das Spiel und seine Leichtgängigkeit prüfen. Es sollte sich mit geringster Kraft zwischen seinen Endpunkten bewegen lassen.
Sollte der seltene Fall eingetreten sein, dass sich ein Fremdkörper zwischen Taste und Oberteil eingeklemmt hat, wird er sich hier zeigen.
Daher noch ein Detailbild.
70D_Oberteil_offen_freigelegte_Einheit_3.jpg
Dassselbe Thema aus einer anderen Perspektive
70D_Oberteil_offen_freigelegte_Einheit_4.jpg
Hier kann man sehr schön den Sprengring erkennen. Sollte es sich nicht vermeiden lassen, diesen zu lösen: DIe Dinger können einen enormen Bewegungsdrang entwickeln und das sehr spontan. ;-)
Vielleicht doch die Sprengringzange hinzuziehen?



Fortsetzung: Nächster Post
 
Ein Blick auf den möglichen Übeltäter:
70D_Shutter_button_Main_dial_unit_v0.1.jpg
Man kann auch hier die Funktion überprüfen. Zur Tasterbetätigung bitte keinen spitzen Gegenstand verwenden! Hinter dem Loch im Metall befindet sich eine recht dünne Plastikfolie. Wie schon oben erwähnt, gibt es - außer diesem Taster - keine zusätzliche Feder oder sonstige Mechanik. DIe Gegenkraft, die unser Finger beim Auslösen spürt (inklusive des Klicks), kommt allein von diesem Schalter!
Hier zeigt sich auch, dass man als Elektroniker 3 Hände braucht ...

Eine optische Prüfung der Lötstellen am Schalter könnte eine mögliche Fehlerursache aufzeigen: Kalte und/oder korrodierte Lötstellen.
Die uns zugewandten Lötstellen sind Masse-Verbindungen. Die beiden "heißen" Enden liegen auf der "unteren" Seite.



Zur Ersatzteilfrage:
Über die bekannten Quellen gibt es so eine Einheit für etwa 20-40 Euro. Die damit verbundenen Risiken sollten erfahrenen Schraubern bekannt sein. Daher empfehle ich dringend, vor Einbau die Funktion zu prüfen. Mit den obigen Angaben sollte das für Multimeter-Erfahrene kein Problem darstellen.
Ausser beim Hauptrad (Main Dial Encoder). Dafür habe ich leider nichts vernünftiges anzubieten. Wenn einer eine Idee hat, die sich vor dem Einbau mit Minimalmitteln durchführen lässt: Immer her damit! Ich ergänze dann die beiden Posts mit Quellenangabe!


[To do: Layout ...]
Verbesserungsvorschläge/Korrekturen? Gerne!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun die Hardcore-Varianten!

Die kann ich keinem empfehlen, der nicht schon ein paar Stunden mit Feinelektronik unter dem Mikroskop hinter sich gebracht hat!
Ich fasse mich kurz, da die gedachten Adressaten die Möglichkeiten kennen und selbst erkennen können.
Für diese Klientel gibt es 2 weitere Möglichkeiten:

1. Anderen Taster einbauen.
Die passenden Ersatzteile gibt es im Netz. Ich habe es selbst noch nicht an dieser Stelle probiert! Sieht aber nach etwas Arbeit aus, da man mit den üblichen Hindernissen umgehen muss: Sieht verklebt aus und die Arretierstifte sind teils thermisch zu Nieten gemacht worden.

2. Man schaut sich zuerst die Innereien an.
Der Metalldeckel ist nicht verklebt, sondern verlascht. Ich habe eine Nähnadel genommen, konnte damit die Laschen anheben und den Deckel zerstörungsfrei entfernen.

Darunter befindet sich ein Stück Plastikfolie.
Taster_1.jpg

Darunter wiederum liegt das Feder- und Kontaktelement.
Taster_2.jpg

Darunter ...
Taster_3.jpg
(Nicht wundern, dieses BIld ist gespiegelt)

Vielleicht kann es mal jemand brauchen ... ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das könntest du schnell prüfen, indem du per Menü auf die "Werkseinstellungen" o.ä. zurücksetzt. Dann gehen aber auch alle deine anderen abweichenden Einstellungen verloren, nicht nur die für den Auslöser.
Jein. Erstmal ist mir keine Möglichkeit bekannt mit der man den Auslöser umbiegen könnte. Halb drücken (ab Werk auf AF) ist änderbar.
Des weiteren steht ausgerechnet bei der Indiviudualfunktion auf Seite 383 des Handbuchs
Beachten Sie bitte, dass die Einstellungen für [C.Fn III-4: Custom-Steuerung] selbst bei Auswahl von [Alle C.Fn löschen (C.Fn)] nicht aufgehoben werden.
 
wow, bin sprachlos. Da hast du dir ja einiges an Mühe gemacht für mich Forenneuling, weiß gar nicht was ich jetzt sagen soll. Vielen vielen vielen Dank, soviel input findet man selten.

Das rücksetzen auf Werkseinstellungen hatte ich schon vom Canon-Support mitgeteilt bekommen, hat aber nichts gebracht.
Ich habe zwischenzeitlich einen Funk-Fernauslöser angeschlossen, mit dem löst die Kamera aus. Liegt wohl definitiv am Auslöseknopf.
Ersatzteil habe ich bestellt
 
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