hi Leute!
Bilderhtread: gibts schon ein paar tolle auf Astronomie.de oder Astrotreff.de ...
Kombination von 600 + x + y = 3000mm BW: wird niks - aber probiers aus!(Gründ weiter unten)
@tchibo: ich versuch das mal aufzudröseln:
In der Fotografie geht es um Brennweite und Offenblende, sprich Lichtstärke des Objektivs.
Das ist wohl richtig, aber warum ist das so: In der normalen Fotografie wollen wir meist bewegte Dinge aufnehmen: Personen, Hunde, Blumen (im Wind, draußen...). Wenn man ein Stilleben im Studio mit Blitz fotografiert, spielt die Lcihtstärke auf einmal nicht mehr so eine Rolle... Da ist dann nur noch die kleine Blende wichtig, weil man damit Tiefenschärfeeffekte erreichen kann. Alles Sachen, die bei Astrofotografie unwichtig sind.
Grundsätzlich muss man bei der Astrofotografie 2 Dinge unterscheiden: Mond/Planeten und sog. "Deep Sky" - das sind Objekte wie Überreste von Sternenexplosionen (Planetarische Nebel) oder interstellarer Staub (nur "Nebel").
Mond/Planeten: Sind extrem klein. Sie zu fotografieren gleicht den Himmel zu mikroskopieren. Man braucht extreme Brennweite, damit man auf dem chip eben mehr als nur 14 pixel große Kreise bekommt. Desweiteren muss man sich vorstellen, einen Planeten oder Mondkrater zu fotografieren ist in etwa so, als wolle man vom Grund eines Swimmingpools eine Kirsche an einem Kirschbaum fotografieren: Die Luftunruhe sieht bei starker Vergrößerung genua so unscharf aus, wie die Wasseroberfläche vom Grund eines Pools. Daher macht man Videoaufnahmen: Manchmal ist die Luft für den Bruchteil einer Sekunde ruhig, und man sieht Jupiter oder Mondkrater in seiner vollen Pracht. Wenn man 5 min Film a 24 Bilder/s macht, hat man 7200 Bilder, aus denen man 50-100 benutzen kann, um sie übereinander zu legen - und damit das Bildrauschen heraus zu rechnen. So geht das mit der Mond/Planetenfotografie. In Etwa.
Jetzt Deep Sky:
Deep Sky Objekte wie Nebel, Galaxien oder Planetarische Nebel sind am Nachthimmel mitunter recht großflächig: Andromeda, unsere Nachbargalaxie, z.B. ist 3x so breit wie der Vollmond am Himmel. Während man für Jupiter schon mal 6000mm Brennweite benutzt, braucht man für Andromeda viel weniger: ein gutes Teleobjektiv mit 600mm lässt einen die gesamte Galaxie ablichten. Ein Teleskop mit 1200mm Brennweite würde hier nur die hlabe Galaxie drauf bekommen! Nur der entscheidende Unterschied zur Planetenfotografie ist: LICHT ! Während alle Planeten, der Mond und erst recht die Sonne (ja-die wird auch fleißig fotografiert: flares, Sonnenflecken und Protuberanzen sehend mitunter recht beeindruckend aus!) viel viel viel Licht reflektieren bzw. aussenden, ist das bei deep sky eine ganz andere Geschichte: Die Nebelchen sind soooo dunkel, dass man sie mit bloßem Auge ja gar nicht sieht! Die werden mit Belichtungszeiten von z.B. 180 minuten fotografiert. Nicht am Stück - aber z.B. 18x10 minuten, um das Rauschen heraus zu rechnen. Mitunter sind diese Objekte so schwach, dass nur 1 Photon pro Sekunde auf einen Pixel trifft. Weil sich die Erde aber dreht, würde das ganze ja aus dem Blickfeld wandern, weshalb Gott die Nachführung erfunden hat: Ein elektronisches Stativ, was sich auch dreht und damit die Erddrehung ausgleicht: Das Objekt bleibt wie angewurzelt auf dem chip stehen und kann wunderbar abgelichtet werden. Der große Vorteil von mehr Öffnung: A) braucht man weniger Zeit zum Belichten, und B) ist das Auflösungsvermögen besser: Kleinere Strukturen können besser erkannt werden.
"fotografische Lichtstärke": Das ist einfach: Brennweite/Öffnung. Brennweite 1000mm, Öffnung 200mm: f8! Wenn ich jetzt ne 5x Barlow (=BrennweitenVERLÄNGERUNG/Telekonverter) drauf mache, ergibt sich folgendes: 5000mm BW, 200mm Öffnung = f25. Also wesentlich weniger Lichtstärke, aber kein Problem, weil: Planeten haben genug Licht, und Deep Sky nimmt man nich so stark vergrößert auf, eher bei f5-8.
Die Brennweite braucht man an der Nachführung nicht einstellen: Die Erde dreht sich ja immer gleich schnell. Und nur das zählt. Bei höherer Brennweite sieht das zwar so aus, als zischt der Planet schneller vom chip, aber die Winkelgeschwindigkeit bleibt immer die gleiche - und nur das zählt. Aber Fakt ist: Bei höherer Brennweite muss die Nachführung sehr präzise arbeiten.
Grundsätzlich kann man sagen: Astrofotografie bewegt sich ständig an den Limits des technisch machbaren - in allen Belangen! Gute Astrofotografie-Ausrüstungen sind echte "wissenschaftliche Geräte". Und man braucht eben für jedes Feld sein eigenes spezialisiertes Gerät.
So bis hier hin - und ab hier gehts erst mal richtig los: seeing, LRGB Aufnahmen, H-alpha und sonstige Schmalbandaufnahmen, periodischer Schneckenfehler, OAG vs. Leitrohr, Dunkelstrom, Bayer-Maske, Flat- und Darkfield, stacken, Quanteneffizienz, Ritchey Chretien oder Schmidt Cassegrain,und und und ... ! Ihr denkt, "normale" Fotografie sei umfangreich, teuer und zu kompliziert? Fangt um Himmelswillen nicht mit Astrofotografie an
clear skies
AO