Der Verkauf von DSLR ging also relativ stark zurück.
Interessant in diesem Zusammenhang finde ich, dass in der Zeit, seit ich hier bin (2012) sich die Kaufempfehlungen von "du musst unbedingt eine DSLR haben, um vernünftige Fotos machen zu können" sehr stark in Richtung "warum musst du denn unbedingt eine DSLR haben - hast du schon mal bei den Spiegellosen geschaut?" geändert haben.
Also Neueinsteigern sehr oft aktiv von der DSLR abgeraten wird.
Wenn das der allg. Trend ist (auch im Geschäft?), wundert einen ja der Rückgang der DSLR-Verkaufszahlen nicht.
Interessant auch, weil immer noch recht viele User begeistert von großen Griffen an DSLR schreiben, aber trotzdem den meisten Usern die meist kleinere DSLM nahegelegt (oder manchmal nach meinem Gefühl schon fast aufgedrängt) wird.
Dass Kompaktkameras unter 100 € verschwinden, wenn gefühlt "jeder" ein Smartphone hat (und in einigen Jahren sicher wirklich absolut jeder ein Smartphone haben wird), wundert ja keinen. Mich wundert, dass man immer noch so viele Kompaktkameras in den Elektromärkten ausliegen sieht.
Beim Rückgang der DSLR-Verkaufszahlen wundern mich aber zwei Aspekte:
1. Seit 2000 (?) wurden ja immer mehr DSLR verkauft und vor ein paar Jahren wurde hier z.B. moniert, dass sich gefühlt "jeder Rentner" eine DSLR mit Kitobjektiv kaufen würde. Zugegeben, man sieht immer noch viele Touristen mit DSLR und das sind oft ältere Leute. Auch sehe ich öfter jüngere Leute, also Schüler und etwas älter, mit DSLR. Aber natürlich viel mehr mit Smartphone.
Also eigentlich müsste es für DSLR immer noch zwei starke Käuferschichten geben: Umsteiger, die "upgraden" und Neueinsteiger, die sich "eine tolle Kamera kaufen wollen", davon evtl. viele ältere, die jetzt im Ruhestand eine SLR wie früher haben wollen.
2. Ich habe das Gefühl, dass einige Modelle - gehobene Crop-Klasse, Vollformat - erst in den letzen Jahren auch for Otto Normal erschwinglich wurden, und dann ja gefühlt recht stark verbreitet (wenn ich mal bei Flickr schaue, welche Kameras verwendet wurden, dann sind das oft entweder Kleinbild-DSLR oder gehobene Cropkameras, wie etwa Nikon 7x00, Canon x0d usw.).
Vielleicht ist der Markt insofern gesättigt, als die meisten dann erst mal ein paar Jahre mit ihrer Kamera auskommen (möchten) und das Nachfolgemodell wieder von Umsteigern/ Neueinsteigern gekauft werden muss. Also irgendwann haben alle Interessen ihre "gehobene DSLR" und brauchen die nächsten Jahre dann keine neue mehr.
Das kann aber im SLR (Aanlog-) Markt früher auch nicht anders gewesen sei;
auch hier werden nicht die meisten alle paar Jahre ihre gut funktionierende Kamera ersetzt haben, nur weil ein Nachfolger auf dem Markt war.
Ist die Situation jetzt so anders?
Oder ist das "Problem", dass eben vor ein paar Jahren so viele DSLR verkauft wurden, dass es gerade einfach keine Steigerung mehr geben kann?
Aus meiner Sicht sind Käufer von DSLR und Käufer von DSLM nicht unbedingt Gruppen, die sich überscheiden (Ausnahme: Zweitkamera, Reisekamera oder so).
Also eine hohe Verkaufszahl von DSLM müsste mMn nicht zwingend einen Rückgang der Verkaufszahlen von DSLR bedingen, weil insbesondere bzgl. Ergonomie zwei ganz unterschiedliche Käuferschichten angesprochen werden, nämlich die "das ist mir zu schwer" für die DSLM und die "der Griff ist zu klein" für die gehobenen DSLR (überspitzt gesagt natürlich

).
LG
Frederica