Jemanden zu fotografieren der eine Träne zerdrückt und Trauer transportieren sind zwei ganz unterschiedliche Dinge.
Trauer ist eine sehr komplexe Emotion, die viele Ausprägungen hat. Trauer hat mit Leere, aber auch mit Klarheit zu tun, also in dem ersten Bild viel weniger Farbe, aber nicht SW, das Modell sollte ungeschminkt sein (oder eben so, dass der Betrachter meint Sie wäre ungeschminkt). Eine Gutteil wird durch die Augen transportiert. Wenn eines durch Haare verdeckt ist, wird es schon viel schwieriger. Schärfe nicht übertreiben aber einen größeren Schärfebereich als sonst. Der Blick müsste "leer" sein, der Betrachter hat ja keine Ahnung warum, deswegen muss der "Spiegel" (die leeren Augen z.b. ) bleiben damit der Betrachter seine eigenen Erinnerungen einblenden kann. Erinnerung-> Vergangenes, das könnte man z.B. durch eine dezentes aber "altes" Schmuckstück" unterstreichen. Die Perle im Ohr ist schon die richtige Richtung aber etwas zu dezent.
Weinen (Tränen) sind ein Zeichen für eine körperliche Reaktion auf die Trauer um zur Milderung (Auflösung) der Emotion beizutragen. Ebenso wie eine Reaktion mit Händen (Bewegung an sich). Man sieht dann "Weinen" oder "Bewegung" aber keine Trauer. Also interessant ist der Moment davor (vor den Tränen, vor der Bewegung).
Trauer ist kein leichtes Thema.
lg Ferdl