Zur Diskussion!
Die digitalen Spiegelreflexsysteme aus meiner Sicht:
Die zwei großen:
Canon ist derzeit der führende DSLR Hersteller, man verfügt über eine runde Palette von der billigen Einsteiger-DSLR, über eine sehr gute Mittelklasse hin zu zwei Profi DSLRs.
Das Objektivangebot ist äußerst vielfältig und beinhaltet auch Tilt/Shift Optiken, Lupenobjektive, DO Optiken, ?billige? IS Optiken, usw... Die meisten Teleobjektive haben ein hervorragendes Preis-/Leistungs-Verhältnis.
Canon ist der einzige Hersteller, der verschiedene Sensorgrößen im ?Kleinbild-Format? verwendet. Das hat Vor- und Nachteile.
Man verwendet eigene Sensoren, die sehr gut sind.
Nikon hängt Canon in manchen Punkten ein bisschen hinterher, sei es bei AF-S vs. USM oder VR vs. IS oder der Profi DSLR, aber man hat dennoch fast ähnlich hohe Marktanteile wie Canon. Die Palette ist ausgewogen von zwei Einsteiger Modellen über eine (momentan veraltete) Mittelklasse hin zu zwei Profi Modellen.
Man hat sich scheinbar auf das DX Format festgelegt, mit Vor- und Nachteilen. Auch Nikon bietet ein sehr großes Objektivprogramm, inklusive Spezialitäten wie Fischauge für DX, schnelles Ultras-Telezoom, Makrozoom.
Beide Hersteller haben derzeit zusammen einen Marktanteil bei den DSLRs von 80%, für beide Hersteller gibt es jedes Fremdobjektiv von Tamron, Tokina und Sigma.
Dahinter mit derzeit ziemlichem Abstand:
Minolta sehe ich im Moment zwar ziemlich abgeschlagen von den verkauften Stückzahlen, was sich aber mit der D5D für den Massenmarkt sicherlich ändern wird. Außerdem steigt Sony mit ein, Produkte bleiben abzuwarten.
Der große Vorteil ist der AS im System, außerdem kann man auf ein umfangreiches Objektivprogramm aus alten Zeiten zurückgreifen, immerhin war man damals klar die Nummer Drei und hatte zumindest mal Ambitionen im Profibereich.
Eine Profis DSLR (?D9D?) erwarte ich spätestens in zwei Jahren, damit wäre das System nach oben hin abgerundet und würde Aufstiegsmöglichkeiten bieten.
Man hat zwar viele alte Optiken im Programm, allerdings wurden die letzten Jahre kaum Neuentwicklungen vorgestellt.
Olympus / fourthirds ist erst 2005 mit der E-300 und nun einer etwas größeren Objektivpalette in die Gänge gekommen.
Die Sensorgröße ist fix und verhältnismäßig klein mit entsprechenden Vor- und Nachteilen. Die Objektive sind derzeit recht teuer aber auch sehr gut, Ende 2005 wird es drei Schienen geben, wobei Profi und Prosumer Bereich dann sehr gut abgedeckt sind, im Consumer Bereich aber noch einige billige Optiken fehlen für die angekündigten weiteren Einsteiger DSLRs. Evtl. kann Sigma da einige Lücken füllen.
Man erwartet, passend zu den Profi-Optiken auch ein entsprechendes Profi-Gehäuse innerhalb eines Jahres, die E-1 (sofern man sie überhaupt in diese Klasse einordnen mag) ist in der Hinsicht veraltet.
Die Vorteile sehe ich beim ?offenen System? (theoretisch keine Kompatibilitätsprobleme durch reverse engineering, mal abwarten), bei der Sensorreinigung, der Verarbeitungsqualität (Spritzwasserschutz) und den Optiken (allerdings muss man das auch bezahlen). Vor allem ein Bildstabilisator fehlt allerdings derzeit.
Panasonic wird Anfang 2006 eine eigene fourthirds DSLR bringen, möglicherweise kommen noch weitere Anbieter hinzu, zumindest Fuji und Kodak als DSLR-Hersteller säßen offiziell noch mit im fourthirds Boot.
Der Rest:
Nachdem Pentax 2004 dank der *istD wohl die Nr. 3 bei den DSLR-Systemen war, denke ich, wird die Marke wieder etwas in den Underdog Status zurückfallen. Man wird sich wohl bei DSLRs als auch bei den Optiken in absehbarerer Zukunft auf Einsteiger- und Mittelklasse beschränken, und im Profibereich auf digitales Mittelformat setzen.
Der Vorteil des Systems ist die sehr gute Kompatibilität zu alten, billigen, gebrauchten Sachen (TTL Blitze, MF Optiken), allerdings sieht es mit dem gerade aktuellen AF-System etwas mau aus, denn es gibt kaum neue Optiken zu kaufen und auch nur einen aktuellen (kleinen) Blitz.
Man stellt die Palette wohl auf ?digitale Optiken? um, ein Schwerpunkt liegt dabei auf sehr kleinen Festbrennweiten, die in der Form (z.B. AF pencakes) auch ein Alleinstellungsmerkmal sind.
Sicherlich wird Pentax so auch seine Nische finden, die Marke ist in Asien und Australien auch sehr beliebt.
Sigmas SA System ist meiner Ansicht nach eher ein Nebenprodukt der Objektivserie. Man verkauft die Kameras entweder über einen sehr günstigen Preis oder ein spezielles Merkmal, in diesem Falle den Foveon Sensor, mit entsprechenden Vor- und Nachteilen.
Damit erreicht man derzeit zwar keine sonderlich großen Marktanteile (pure Vermutung meinerseits!), aber das ist nicht unbedingt nötig, schließlich kann es Sigma ja als einzigem DSLR Hersteller relativ egal sein, ob man seine Optiken nun mit Sigma oder Nikon Bajonett verkauft
Das System an sich bietet nichts, was es bei Nikon oder Canon nicht auch von Sigma geben würde.
Das Leica R System hat so irgendwie noch die Kurve zu digital gekratzt. Man bietet sehr hochpreisige Produkte an und will diese über mechanische und optische Qualität verkaufen. Bildstabilisatoren oder Autofokus fehlt, ebenso eine DSLR für den Massenmarkt.
Sicherlich auch langfristig nur eine kleines Nischensystem.
Das Contax N ?Edelsystem? hat den Wandel zu digitalen Systemen nicht überlebt.
?Fremdhersteller?:
Fuji baut derzeit hochpreisige DSLRs für Nikon, wobei mir der Markanteil sehr gering zu sein scheint. Alleinstellungsmerkmal ist der sehr gute S-CCD. Ob man mit den billigen Nikon Gehäusen zu hohen Preisen langfristig im Nikon System bestehen kann ist fraglich, ich denke mir, dass Fuji eher eigene DSLRs (ohne Zukauf des Gehäuses) bringen wird (fragt sich für welches Bajonett) oder sich auf die Lieferung von Sensoren beschränkt.
Kodak hat ebenfalls hochpreisige Profi-DSLRs für Canon und Nikon gebaut mit billigem (Sigma) Gehäuse und Vollformatsensor als Differentiator. Das hat man mittlerweile eingestellt, will aber laut Kodak wieder im DSLR Bereich mitmischen. Interessant wird, für welches Bajonett.
Panasonic baut für fourthirds, die erste Panasonic DSLR wird Anfang 2006 erwartet, mehr weiß man nicht.
Sony baut für Minolta, mehr weiß man nicht.
---
Ich glaube nicht, dass außer den existierenden aktuellen Systemen, Canon EF, Nikon F, Minolta, fourthirds, Pentax K, Sigma SA und Leica R noch ein weiteres DSLR System hinzukommen wird.
Das hätte ich höchstens noch von Sony erwartet und die haben sich für Minolta entschieden.
Dem Contax N System als Edelsystem war nur ein kurzes Leben vergönnt.
Ich denke auch nicht, dass eines dieser Systeme während dem zu erwartenden DSLR Boom der nächsten 2-3 Jahren verschwinden wird, höchstens die Zukunft von Leica R halte ich für ungewiss.
mfg
Die digitalen Spiegelreflexsysteme aus meiner Sicht:
Die zwei großen:
Canon ist derzeit der führende DSLR Hersteller, man verfügt über eine runde Palette von der billigen Einsteiger-DSLR, über eine sehr gute Mittelklasse hin zu zwei Profi DSLRs.
Das Objektivangebot ist äußerst vielfältig und beinhaltet auch Tilt/Shift Optiken, Lupenobjektive, DO Optiken, ?billige? IS Optiken, usw... Die meisten Teleobjektive haben ein hervorragendes Preis-/Leistungs-Verhältnis.
Canon ist der einzige Hersteller, der verschiedene Sensorgrößen im ?Kleinbild-Format? verwendet. Das hat Vor- und Nachteile.
Man verwendet eigene Sensoren, die sehr gut sind.
Nikon hängt Canon in manchen Punkten ein bisschen hinterher, sei es bei AF-S vs. USM oder VR vs. IS oder der Profi DSLR, aber man hat dennoch fast ähnlich hohe Marktanteile wie Canon. Die Palette ist ausgewogen von zwei Einsteiger Modellen über eine (momentan veraltete) Mittelklasse hin zu zwei Profi Modellen.
Man hat sich scheinbar auf das DX Format festgelegt, mit Vor- und Nachteilen. Auch Nikon bietet ein sehr großes Objektivprogramm, inklusive Spezialitäten wie Fischauge für DX, schnelles Ultras-Telezoom, Makrozoom.
Beide Hersteller haben derzeit zusammen einen Marktanteil bei den DSLRs von 80%, für beide Hersteller gibt es jedes Fremdobjektiv von Tamron, Tokina und Sigma.
Dahinter mit derzeit ziemlichem Abstand:
Minolta sehe ich im Moment zwar ziemlich abgeschlagen von den verkauften Stückzahlen, was sich aber mit der D5D für den Massenmarkt sicherlich ändern wird. Außerdem steigt Sony mit ein, Produkte bleiben abzuwarten.
Der große Vorteil ist der AS im System, außerdem kann man auf ein umfangreiches Objektivprogramm aus alten Zeiten zurückgreifen, immerhin war man damals klar die Nummer Drei und hatte zumindest mal Ambitionen im Profibereich.
Eine Profis DSLR (?D9D?) erwarte ich spätestens in zwei Jahren, damit wäre das System nach oben hin abgerundet und würde Aufstiegsmöglichkeiten bieten.
Man hat zwar viele alte Optiken im Programm, allerdings wurden die letzten Jahre kaum Neuentwicklungen vorgestellt.
Olympus / fourthirds ist erst 2005 mit der E-300 und nun einer etwas größeren Objektivpalette in die Gänge gekommen.
Die Sensorgröße ist fix und verhältnismäßig klein mit entsprechenden Vor- und Nachteilen. Die Objektive sind derzeit recht teuer aber auch sehr gut, Ende 2005 wird es drei Schienen geben, wobei Profi und Prosumer Bereich dann sehr gut abgedeckt sind, im Consumer Bereich aber noch einige billige Optiken fehlen für die angekündigten weiteren Einsteiger DSLRs. Evtl. kann Sigma da einige Lücken füllen.
Man erwartet, passend zu den Profi-Optiken auch ein entsprechendes Profi-Gehäuse innerhalb eines Jahres, die E-1 (sofern man sie überhaupt in diese Klasse einordnen mag) ist in der Hinsicht veraltet.
Die Vorteile sehe ich beim ?offenen System? (theoretisch keine Kompatibilitätsprobleme durch reverse engineering, mal abwarten), bei der Sensorreinigung, der Verarbeitungsqualität (Spritzwasserschutz) und den Optiken (allerdings muss man das auch bezahlen). Vor allem ein Bildstabilisator fehlt allerdings derzeit.
Panasonic wird Anfang 2006 eine eigene fourthirds DSLR bringen, möglicherweise kommen noch weitere Anbieter hinzu, zumindest Fuji und Kodak als DSLR-Hersteller säßen offiziell noch mit im fourthirds Boot.
Der Rest:
Nachdem Pentax 2004 dank der *istD wohl die Nr. 3 bei den DSLR-Systemen war, denke ich, wird die Marke wieder etwas in den Underdog Status zurückfallen. Man wird sich wohl bei DSLRs als auch bei den Optiken in absehbarerer Zukunft auf Einsteiger- und Mittelklasse beschränken, und im Profibereich auf digitales Mittelformat setzen.
Der Vorteil des Systems ist die sehr gute Kompatibilität zu alten, billigen, gebrauchten Sachen (TTL Blitze, MF Optiken), allerdings sieht es mit dem gerade aktuellen AF-System etwas mau aus, denn es gibt kaum neue Optiken zu kaufen und auch nur einen aktuellen (kleinen) Blitz.
Man stellt die Palette wohl auf ?digitale Optiken? um, ein Schwerpunkt liegt dabei auf sehr kleinen Festbrennweiten, die in der Form (z.B. AF pencakes) auch ein Alleinstellungsmerkmal sind.
Sicherlich wird Pentax so auch seine Nische finden, die Marke ist in Asien und Australien auch sehr beliebt.
Sigmas SA System ist meiner Ansicht nach eher ein Nebenprodukt der Objektivserie. Man verkauft die Kameras entweder über einen sehr günstigen Preis oder ein spezielles Merkmal, in diesem Falle den Foveon Sensor, mit entsprechenden Vor- und Nachteilen.
Damit erreicht man derzeit zwar keine sonderlich großen Marktanteile (pure Vermutung meinerseits!), aber das ist nicht unbedingt nötig, schließlich kann es Sigma ja als einzigem DSLR Hersteller relativ egal sein, ob man seine Optiken nun mit Sigma oder Nikon Bajonett verkauft
Das System an sich bietet nichts, was es bei Nikon oder Canon nicht auch von Sigma geben würde.
Das Leica R System hat so irgendwie noch die Kurve zu digital gekratzt. Man bietet sehr hochpreisige Produkte an und will diese über mechanische und optische Qualität verkaufen. Bildstabilisatoren oder Autofokus fehlt, ebenso eine DSLR für den Massenmarkt.
Sicherlich auch langfristig nur eine kleines Nischensystem.
Das Contax N ?Edelsystem? hat den Wandel zu digitalen Systemen nicht überlebt.
?Fremdhersteller?:
Fuji baut derzeit hochpreisige DSLRs für Nikon, wobei mir der Markanteil sehr gering zu sein scheint. Alleinstellungsmerkmal ist der sehr gute S-CCD. Ob man mit den billigen Nikon Gehäusen zu hohen Preisen langfristig im Nikon System bestehen kann ist fraglich, ich denke mir, dass Fuji eher eigene DSLRs (ohne Zukauf des Gehäuses) bringen wird (fragt sich für welches Bajonett) oder sich auf die Lieferung von Sensoren beschränkt.
Kodak hat ebenfalls hochpreisige Profi-DSLRs für Canon und Nikon gebaut mit billigem (Sigma) Gehäuse und Vollformatsensor als Differentiator. Das hat man mittlerweile eingestellt, will aber laut Kodak wieder im DSLR Bereich mitmischen. Interessant wird, für welches Bajonett.
Panasonic baut für fourthirds, die erste Panasonic DSLR wird Anfang 2006 erwartet, mehr weiß man nicht.
Sony baut für Minolta, mehr weiß man nicht.
---
Ich glaube nicht, dass außer den existierenden aktuellen Systemen, Canon EF, Nikon F, Minolta, fourthirds, Pentax K, Sigma SA und Leica R noch ein weiteres DSLR System hinzukommen wird.
Das hätte ich höchstens noch von Sony erwartet und die haben sich für Minolta entschieden.
Dem Contax N System als Edelsystem war nur ein kurzes Leben vergönnt.
Ich denke auch nicht, dass eines dieser Systeme während dem zu erwartenden DSLR Boom der nächsten 2-3 Jahren verschwinden wird, höchstens die Zukunft von Leica R halte ich für ungewiss.
mfg