müssen neue Profile für unterschiedliche Helligkeiten erstellt werden, da das doch sonst sehr unterschiedlich ist.
Kommt drauf an. Heutige LCD-Bildschirme mit LED-Hintergrundlicht haben einen weiten Spielraum zur Änderung der Helligkeit und verhalten sich dabei recht neutral. Da reicht es oft, die Helligkeit des Monitors dem Umgebungslicht anzupassen, ohne an der Kalibrierung oder gar am Profil was zu ändern.
Bei den alten Röhrenmonitoren war die Helligkeit noch pysikalisch vorgegeben (einen Regler für die Gesamthelligkeit gab es an Röhrenmonitoren nicht - nur Regler für Schwarz- und Weißpunkt, die irreführenderweise mit "Helligkeit" und "Kontrast" beschriftet waren). An hellere oder dunklere Räume anpassen konnte man sie nur behelfsweise, indem man die Helligkeitskurve gemäß dem menschlichen Seh-Eindruck etwas anpasste; zum Beispiel kann man dunkle Bildbereiche unter heller Umgebungsbeleuchtung nicht mehr so gut unterscheiden wie unter gedämpftem Umgebungslicht, und das lässt sich nach subjektiven Kriterien durch Verzeren der Tonwerte ausgleichen.
Heute ist das nur noch nötig, wenn es so hell wird, dass man den Regelbereich der Hintergrundbeleuchtung verlässt; das würde allerdings bei heutigen Monitoren meist mehr als 300 cd/m² erfordern, und dann muss man fragen, ob so eine Umgebung für Bildbearbeitung überhaupt noch taugt.
Ich will den Autoren nicht zu nahe treten, aber ich vermute, dass so manche diesbezügliche Information in Fachbüchern noch aus alten Zeiten stammt und nur immer wieder ungeprüft in neue Bücher übernommen wird.
Mehr Möglichkeiten hat man übrigens, wenn man einen hardwarekalibrierbaren Monitor besitzt. Da kann die Kalibrierungssoftware tatsächlich die Monitor-Gesamthelligkeit steuern - und dann kann es ggfs. auch sinnvoll sein, Kalibrierungen für verschiedene Umgebungsbeleuchtungen abzuspeichern und bei Bedarf zu wechseln.