Ich sammle weitere Erfahrungen mit dem Gerät. Ich habe jetzt eine Soundbar von Samsung nachgerüstet, eine so genannte "Ultra Slim Soundbar" HW-S710. Das war ganz klar eine Entscheidung aus optischen Gründen, denn die Soundbar als solche ist ein 89 cm breiter Balken, noch nicht einmal vier cm hoch und dick. Dazu gehört noch mal ein Subwoofer (30x35x20 cm), der kann theoretisch überall stehen. Ich habe ihn einstweilen in einem HiFi-Möbel unter dem Fernseher untergebracht, in dem auch die Connect Box steht.
Die Soundbar kann klanglich nicht mit dem Paar HiFi-Standboxen und dem HiFi-Verstärker mithalten, die früher den Ton lieferten, aber sie verhilft dem Fernseher doch insgesamt zu einem erwachsenen Ton. Man kann damit auch Musik hören. Aber ich glaube, wenn ich in Zukunft richtig toll Musik hören will, werde ich einen HiFi-Kopfhörer aufsetzen.
Der Wegfall der HiFi-Komponenten hatte vor allem optische Gründe (Stichwort Wife Acceptance Factor). Die optische Konsequenz der Soundbar hat allerdings Grenzen: Auf den Werbebildern von Samsung hängt The Frame immer komplett kabellos an der Wand, und die Soundbar hängt genauso kabellos darunter. In der Praxis geht das nicht so einfach, weil der Fernseher ein dünnes, silbriges Kabel für den Anschluss an die Connect Box benötigt (kann man unwissenden Betrachtern als "Kabel für die Alarmanlage für den van Gogh" verkaufen). Die Soundbar braucht ein dickes, schwarzes Stromkabel, das mag in amerikanischen Wohnungen mit Wänden aus Gipskarton leicht zu verstecken sein, in deutschen Ziegelwänden ist das schwieriger. Der Rest geht drahtlos, entweder per Bluetooth oder per WiFi. Hört sich gut an, klingt aber nicht gut. Bei Bluetooth hat man häufig Synchronprobleme zwischen TV-Bild und Ton, bei WiFi gibt es Ton-Aussetzer. Also nimmt man das beiliegende eARC-HDMI-Kabel und schließt die Soundbar an die Connect Box an. Die Abkürzung eARC kannte ich noch nicht, aber das ist wohl ein Standard, mit dem ein Fernseher seine Peripherie steuert. Also nix mit kabellos. Glücklicherweise liegt bei mir die Soundbar auf einem Schrank... Und für die unter uns, für die an einem Fernseher nur der Stromverbrauch interessant ist: Der Fernseher kann die Soundbar ein- und ausschalten.
Zurück zum Bild: Der Fernseher hat einen Umgebungslicht-Sensor, mit dem er die Wiedergabehelligkeit der Standbilder im "Kunst-Modus" steuert. Das Ding hat manchmal ein Eigenleben, das ich noch nicht ganz durchschaut habe. Das Ziel muss sein, dass das Bild aussieht wie gedruckt oder gemalt, also wie eine Auflicht-Vorlage und nicht wie ein Leuchtkasten. Also zumindest dann, wenn man möchte, dass "The Frame" ganz beiläufig aussieht wie ein Bild und nicht wie eine Diaprojektion. Das ist vor allem wichtig, wenn man nicht möchte, dass das Ding ständig die Aufmerksamkeit im Raum auf sich zieht.
Nach den ersten Wochen kann ich sagen: Das kann "The Frame" am besten in einer relativ hellen Umgebung. Allerdings neigt das Gerät dazu, die Kunstwerke eher zu hell darzustellen, deshalb stelle ich die Helligkeit im Kunst-Modus meist auf "Minimum". Zusätzlich hat das Gerät im Kunst-Modus noch einen "Kunst-Modus" (kannste dir nicht ausdenken sowas), der die Bilder weniger "leuchtend" darstellt. Dazu muss man sagen, dass die Helligkeitsregelung im Kunst-Modus getrennt läuft von der TV-Wiedergabe. Wie gesagt, das Ganze funktioniert bei Tageslicht gut bis verblüffend gut. Je dunkler es wird, desto eher stößt das System an seine Grenzen. Wenn das Wohnzimmer so schummerig beleuchtet ist wie man es zum Beispiel zum Fernsehen hat, dann ist ein "Kunst-Modus"-Bild schon etwas leuchtend. Ich versuche jetzt einen Zustand zu beschreiben, der etwas paradox ist: Anstatt ein Bild so darzustellen, dass man es prima betrachten kann, soll es so dargestellt werden, dass es im Ambiente des Raums untergeht.
Wenn ich nochmal an den Anfang der Diskussion zurückgehen darf: Ich habe diesen Fernseher hier vorgestellt, weil er Standbilder sehr schön darstellt - meines Erachtens besser als andere Fernseher. Für Bilder, die die Aufmerksamkeit des Betrachters erlangen sollen, klappt das perfekt. Für Bilder, die die Tatsache verschleiern sollen, dass da ein Fernseher hängt und kein Kunstdruck, klappt es nur mit Einschränkungen. Je dunkler das Bild, desto besser. Von meinen eigenen Bildern ist das hier im Moment mein Favorit:
Wer übrigens ob der Berichte über die Lausigkeit der Software von Samsung-Fernsehern verunsichert ist, der zweifelt zurecht. Ich hatte eine ganze Reihe finstere Bugs. Inzwischen läuft es ganz gut. Aber es gab Tage, an denen ich mich geärgert habe, dass ich die Originalverpackung weggeworfen habe...