Vorweg schonmal Entschuldigung für die folgende Geschichte:
Gestern fuhr ich mit dem Rad an einen nahegelegenen Bach, Rucksack mit Stativ hinten drauf. Ich ärgerte mich auf der Fahrt über die Arbeit und machte mir Sorgen um die Urlaubsplanung, um Geld und so weiter.
Am Bach angekommen stieg ich barfuß ins Wasser, die Sonne war schon fast hinter den Bäumen verschwunden. Noch nicht richtig im Fotografiermodus schiele ich um die Ecke und ZACK, der erste Reiher flog bereits davon.

Plötzlich waren alle negativen Gedanken aus meinem Kopf verschwunden, ich wollte nur noch ein gutes Bild machen. Als ich dann einen halben Kilometer durch den Bach spazierte sah ich eine schöne Stelle zum lauern. Ich saß mich dort hin und wartete, der Bach plätscherte neben mir, die Vögel sangen und ich saß dort und wusste nicht worauf ich wartete. Ein Reh? Ein Fuchs? Egal! Nach einer Stunde schwamm ein Biber an mir vorbei. Belichtungszeit 1/20stel Sekunde... es war bereits zu dunkel. Ich fuhr nach Hause und machte mir wieder Sorgen um alles
Was ich damit sagen möchte: Ich fotografiere sehr gerne, habe einen einigermaßen hohen technischen Anspruch an meine Fotos. Der Hauptbeweggrund ist allerdings nicht ein technisch perfektes Bild, sondern der Aufenthalt in der Natur und das Abschalten, das Genießen eines Moments und die Wertschätzung für diesen Moment, wenn man erst merkt, dass er vorbei ist und kein Bild oder ein schlechtes Bild entstanden ist.
Ich finde deshalb, dass man sich fotografieren nicht über ein Computerspiel beibringen sollte, sondern dass man eben nach draußen gehen sollte, egal ob Stadt, Natur oder Portrait (außer natürlich Studio

)
Die Idee hinter dem Computerspiel finde ich grundsätzlich nicht schlecht, aber meiner Meinung nach entspricht das eben nicht der Idee des Hobbies "Fotografie". Ich schaue ab und zu meine ersten Bilder an und sehe wie weit ich mich verbessert habe. Das könnte ich SO nicht
Sorry für den langen Text nochmal
