Friedolino
Themenersteller
Hallo Allerseits,
(Vorsicht lang
)
da unser Fernseher kaputt ist, habe ich heute zu Lernzwecken ein Canon EF 28-80mm Kit-Objektiv mit defektem AF zerlegt. Damit ich es nicht vergesse und falls es jemand anderen interessiert, habe ich kurz mein Vorgehen aufgeschrieben:
Zunächst muss das Griff-Gummi vom Zoom-Ring entfernt werden. Dadurch kommen drei Schrauben zutage die mit einer Art Messinghülse als Anschlag den Zoombereich begrenzen. Entfernt man diese kann man den Teil mit dem Bajonet herausziehen. Allerdings gibt es ein Flachbandkabel, das diesen Teil mit dem Variator-Element verbindet. Es ist aber lang genug, dass man den Bajonet-Teil herausziehen und ein kleines Blech abschrauben kann, welches verhindert, dass man den Variator komplett herausdrehen kann. Dieses Blech hat zusätzlich ein paar Federkontakte, die auf der Elektronik die Brennweite kodieren.
Wenn der Variator und der hintere Teil des Objektives entfernt sind, kann man auf der vorderen Seite die Fokussier-Einheit herausdrehen. Dieses besteht aus einem Plastik-Tubus und dem optischen Element. Durch drehen am Fokussier-Ring wird das optische Element aus diesem Tubus heraus oder hineingeschraubt. Um das vordere optische Element aus dem Plastik-Tubus komplett herauszuschrauben, muss man den Anschlag, der aus einem kleinen Metallstück und einem Gummi besteht abschrauben.
Als ich jetzt alles auseinander hatte, sah ich die Ursache für den defekten AF: Es war Sand im Objektiv, der sich an allen Schmierungen festgesetzt hatte. Den habe ich so gut es geht entfernt. Damit es nicht ganz ohne Schmierung laufen muss, habe ich mit einem Q-Tip Waffenöl an die vorher geschmierten Stellen gestrichen.
Beim Zusammenbau muss man darauf achten, dass der Anschlag vom Fokus wieder funktioniert. Der Einbau des Bajonet-Teils ist am schwierigsten, weil hier der Variator in einen Tubus gedreht werden muss. Dann muss der Bajonett-Teil so eingesetzt werden dass zwei Metall-Streifen in die Führung des Variators geschoben werden und die weiße AF-Achse in die Antriebsachse des AF-Motors gesteckt wird. Ich habe es nur geschafft, indem ich das kleine Blech erstmal draußen gelassen habe. Als alles passte, habe ich den Bajonet-Teil nochmal soweit herausgezogen, dass ich das Blech wieder festschrauben konnte. Dann muss man noch das Flachbandkabel unter das Blech schieben. Zuletzt kommen die drei Schrauben vom Anfang wieder rein und das Gummi wieder drauf.
Puh!
Das ganze ist natürlich nichts für teure Objektive, sondern nur eine interessantere Alternative zum Wegschmeißen. Ob jetzt der AF wieder geht, kann ich mangels Kamera leider nicht testen.
(Vorsicht lang

da unser Fernseher kaputt ist, habe ich heute zu Lernzwecken ein Canon EF 28-80mm Kit-Objektiv mit defektem AF zerlegt. Damit ich es nicht vergesse und falls es jemand anderen interessiert, habe ich kurz mein Vorgehen aufgeschrieben:
Zunächst muss das Griff-Gummi vom Zoom-Ring entfernt werden. Dadurch kommen drei Schrauben zutage die mit einer Art Messinghülse als Anschlag den Zoombereich begrenzen. Entfernt man diese kann man den Teil mit dem Bajonet herausziehen. Allerdings gibt es ein Flachbandkabel, das diesen Teil mit dem Variator-Element verbindet. Es ist aber lang genug, dass man den Bajonet-Teil herausziehen und ein kleines Blech abschrauben kann, welches verhindert, dass man den Variator komplett herausdrehen kann. Dieses Blech hat zusätzlich ein paar Federkontakte, die auf der Elektronik die Brennweite kodieren.
Wenn der Variator und der hintere Teil des Objektives entfernt sind, kann man auf der vorderen Seite die Fokussier-Einheit herausdrehen. Dieses besteht aus einem Plastik-Tubus und dem optischen Element. Durch drehen am Fokussier-Ring wird das optische Element aus diesem Tubus heraus oder hineingeschraubt. Um das vordere optische Element aus dem Plastik-Tubus komplett herauszuschrauben, muss man den Anschlag, der aus einem kleinen Metallstück und einem Gummi besteht abschrauben.
Als ich jetzt alles auseinander hatte, sah ich die Ursache für den defekten AF: Es war Sand im Objektiv, der sich an allen Schmierungen festgesetzt hatte. Den habe ich so gut es geht entfernt. Damit es nicht ganz ohne Schmierung laufen muss, habe ich mit einem Q-Tip Waffenöl an die vorher geschmierten Stellen gestrichen.
Beim Zusammenbau muss man darauf achten, dass der Anschlag vom Fokus wieder funktioniert. Der Einbau des Bajonet-Teils ist am schwierigsten, weil hier der Variator in einen Tubus gedreht werden muss. Dann muss der Bajonett-Teil so eingesetzt werden dass zwei Metall-Streifen in die Führung des Variators geschoben werden und die weiße AF-Achse in die Antriebsachse des AF-Motors gesteckt wird. Ich habe es nur geschafft, indem ich das kleine Blech erstmal draußen gelassen habe. Als alles passte, habe ich den Bajonet-Teil nochmal soweit herausgezogen, dass ich das Blech wieder festschrauben konnte. Dann muss man noch das Flachbandkabel unter das Blech schieben. Zuletzt kommen die drei Schrauben vom Anfang wieder rein und das Gummi wieder drauf.
Puh!
Das ganze ist natürlich nichts für teure Objektive, sondern nur eine interessantere Alternative zum Wegschmeißen. Ob jetzt der AF wieder geht, kann ich mangels Kamera leider nicht testen.