AW: E-P2 Sucher
... wurde hier ja schon alles gesagt, das mit dem "runden" hatte ich nicht ganz verstanden, aber das Kamera-Sucherbild ist immer rechteckig. Abfotografieren als Beweis ist schwierig, dazu müßte man eine Optik haben, die die Sucherfläche (wahrscheinlich kleiner als der FT-Sucher, also über AM 1:1) mit einem freien Arbeitsabstand = Austrittspupille schafft (also ca. 18-20 mm). Ist man davon weiter entfernt, bekommt man immer ein scheinbar rundes Bild entsprechend der letzten Linse des EVF-Suchers.
Gleitsichtbrillen "funktionieren" an EVFs, wenn sie eine etwas bessere Qualität haben als der Durchschnitt. "Billigausführungen" haben ein deutlich schmaleres Nahteil und eine verkürzte Progressionszone(man könnte aber auch sagen, die guten Brillengläser sind unverschämt teuer

).
Bei optische Suchern (z.B. E-3) betrachtet man das Motivabbild mit dem oberen Fernteil (da das virtuelle Bild je nach Sucherkonstruktion in einer Entfernung von 1-2 m "schwebt") und die Sucheranzeigen irgendwo mit dem oberen Teil der Progressionszone (da hat die E-3 einen Vorteil, da die Anzeigen am unteren Sucherrand liegen und nicht seitlich, wo bei Gleitsichtbrillen zwangsläufig unscharfe Bereiche liegen).
Den klappbaren Kameramonitor betrachtet man meist mit der Progressionszone, das obere LCD-Zweit-Display mit dem Nahteil der Brille.
Beim EVF-Sucher handelt es sich um einen Mini-Monitor, da kommt je nach Einstellung der Sucher-Dioptrienkorrektur (bei der E-P2 ganz hervorragend) der Nahteil und die Progressionszone der Brille zum Tragen, diese sollten daher beide nicht zu schmal sein.
Manche "Gleitsichtler" kommen mit EVF-Suchern aber in jedem Fall besser zurecht, es wurden hier in Foren schon Beispiele berichtet, wo manche dagegen mit den viel gerühmten optischen Suchern gar nicht fertig wurden und dann z.B. zu einer Bifokalbrille zum Fotografieren greifen mußten. Das hängt aber nicht vom Sucher, sondern letztendlich von der Brille ab.
Leider kann man keine grundsätzliche Empfehlung abgeben. Eigentlich ist das Ganze eine reine Rechenarbeit durch Addition der Dioptrienwerte von Sucher und mit Brillenglas auskorrigiertem Auge. Bei vielen "Gleitsichtlern" kommt aber eine Hornhautverkrümmung hinzu (Cyl.wert) und in Verbindung mit einem Gleitsichtglas kann man leider nicht so pi mal Daumen für jeden Punkt in der Brillenglasfläche den Dioptrienwert einfach aufaddieren. Jeder muss daher ganz individuell die richtige Haltung der Brille am Sucher ausprobieren, was i.d.R. bei guten Gläsern auch ganz intuitiv klappt. Kleinere Kamerasucher (frühe EVFs der ersten Generation, optische Sucher bei Einsteiger-DSLRs) mit ungünstiger Austrittspupille sind da allerdings im Nachteil.
Am besten zur Sicherheit vor Ort ausprobieren. Jetzt im April laufen einige Olympus-Promotions speziell zur E-P2 (Bielefeld 9-10. April).
viele Grüße
Michael Lindner