Blende ist ja definiert durch Öffnungsgröße / Brennweite = Blendenzahl
Nicht ganz. Die korrekte Definition ist:
Blendenzahl = Brennweite / Durchmesser der Eintrittspupille.
Der Durchmesser der Eintrittspupille ist dabei
nicht gleich dem tatsächlichen Durchmesser der Irisblende im Objektiv. Die Eintrittspupille ist das Abbild der Irisblende. Wie rupcha sagte, "wie groß sieht das Loch von vorne aus?", also durch die vor der mechanischen Blende liegenden Linsen betrachtet!
Wenn man sich die Definition oben anschaut, dann sollte das eigentlich nicht schwer zu verstehen sein. Wäre der Durchmesser der Eintrittspupille konstant, dann würde die Blendenzahl tasächlich proportional zur Brennweite sein (z.B. Blendenzahl 4 bei 70mm, dann zoomen auf 140mm und Blendenzahl wäre 8). Dem ist aber nicht so,
die Eintrittspupille ist nicht konstant sondern hängt auch von der Brennweite ab.
Bei einem Zoomobjektiv mit "durchgehender Blende" wächst der Durchmesser der Eintrittspupille proportional zur Brennweite, deswegen bleibt die Blendenzahl konstant.
Beispiel: Brennweite 70mm / Eintrittspupille 17,5mm = Blendenzahl 4.
Dann zoomen auf Brennweite 140mm, dadurch wächst die Eintrittspupille automatisch auf 35mm (
ohne, dass die mechanische Irisblende sich ändert!). Ergo: Blendenzahl = 140mm/35mm = 4. Immer noch.
Bei Zoomobjektiven ohne durchgehende Blende wächst die Eintrittspupille mit zunehmender Brennweite auch, aber eben nicht schnell genug (nicht proportional) um die Blendenzahl konstant zu halten.