Ich bin jetzt von Nikon FX (750, 810) und DX (80) komplett zu MFT (E-M10 II), nachdem ich schon lange immer mal wieder eine spiegellose Systemkamera parallel betrieben hatte. Bis dato war ich mir sicher, dass DSLR das einzig wahre System für mich ist. Letztlich ausschlaggebend war für mich ein Vergleich der Fotos der letzten Jahre. Preis, Gewicht, Größe, Nutzungsmöglichkeiten sprechen alle gegen DSLR (und Nikon im Speziellen). Die in gewissen Situationen bessere BQ der Kleinbildkameras ist für mich nicht ausreichend, um die Nachteile des DSLR Systems noch in Kauf zu nehmen.
Ein Paradebeispiel: auf einer Hüttentour im letzten Jahr, habe ich mich gegen die D810 mit Tamron 15-30 und für die E-M5 mit 7-14 (Pana) entschieden. Bei einem grandiosen Sonnenaufgang auf 3.000m Höhe habe ich mich kurz geärgert, dass ich nicht die D810 dabei hatte, weil die Oly etwas mit der Dynamik überfordert war. Der Punkt ist nur: ich habe mich bewusst gegen die knapp 2000g DSLR Ausrüstung und für die ca. 700g MFT Ausrüstung entschieden, weil ich möglichst wenig Gewicht auf der Tour dabei haben wollte. Somit hat mir die 4.000 Euro DSLR Ausrüstung genau nichts gebracht und die für knapp 800 Euro gebraucht gekauft MFT hat wunderbare Bilder gemacht. Die beste Kamera ist eben die, die man dabei hat. Es mag leidensfähigere Leute geben, die schleppen gerne mehr Gewicht durch die Gegend um letztlich das Bestmögliche heraus zu holen. Bei mir ist es am Ende jedoch egal, weil ich die Bilder nur zum Spaß mache und niemandem etwas verkaufen muss. Und da hat sich die Spaßquote eindeutig zu Gunsten MFT entwickelt.
Ich bin froh, dass Nikon nun durch die spiegellosen MF Kameras auch von oben einen Preisdruck bekommt, in letzter Zeit hatte ich den Eindruck, Nikon weiß nicht mehr recht, was sie für ihre Produkte verlangen sollen. Einzig und allein den Zeiss Objektiven trauere ich nun etwas nach. Die könnte man natürlich mit einem Adapter an MFT weiterbetreiben, zumal man da im Gegensatz zur DSLR eine top Fokushilfe hat, aber das würde das kompakte System ad absurdum führen.