Im Prinzip ist es straight forward, man sollte nur wissen, wo die Defizite und Unterschiede sind, damit man hinterher nicht überrascht ist.Wie habt ihr generell migriert, gibt es Kniffe oder Tricks die man kennen sollte oder war es straight forward?
Ein Problem, auf das ich bei meiner Migration gestoßen bin war dass C1 bei großen Aperture-Libraries mit den Metadaten irgendwie durcheinander kommt und dann echten Mist produziert. Das haben auch schon andere im Netz bestätigt. Ich kann dir nicht sagen, ab welcher Größe es kritisch wird, nur dass meine Aperture-Library 425 Gig/27.000 Fotos groß ist. Beim ersten Versuch hat C1 plötzlich sämtliche Ratings ignoriert (alles kam als unbewertet rüber) und es hat Phantom-Color-Tags produziert, d.h. etliche Bilder waren als "purple" markiert (obwohl ich nie Color Tags in Aperture benutzt habe) und diese Purple-Markierungen erschienen sogar unterhalb des eigentlichen "Purple" als neue Color Tags im Filter....
Meine Lösung schaute dann so aus, dass ich meine Aperture-Library auf der obersten Stufe (ich habe alle Projekte grob in vier Kategorien mit Foldern eingeteilt) in einzelne Pakete zerlegt habe und jeden Folder als neue Aperture-Mediathek exportiert und dann in C1 importiert habe. Das war vom Zeitaufwand her jetzt kein so großer Unterschied. Damit lief alles bestens und alles kam exakt so an wie erwartet.
Meine grundsätzliche Vorgehensweise im Vorfeld war wie folgt:
1. Aperture-Mediathek reparieren (Option+CMD gedrückt halten beim Launch)
2. Backup der Mediathek (mit der Vault-Funktion)
3. alle Master-Files von managed auf referenziert umgestellt ("Neuer Speicherort für Original"), mit einer simplen Jahr>Monat>Tag-Verzeichnisstruktur
4. Migration der "Mini-Mediatheken" in C1 mit dem Aperture-Importer (s.o.)
5. nach der Migration habe ich den Folder mit den RAW's ("Aperture-Masters") im Finder schreibgeschützt, der Stand wird praktisch eingefroren
6. alle neuen Fotos kommen in eine neue Verzeichnisstruktur "Capture One Masters", sortiert nach Jahr>Monat (ich traue C1 noch nicht zu, dass es beim "managed-"Modus meine Bilder problemlos verwalten kann, dazu hat es noch viel zu viele Bugs, Crashes etc. und es gibt im Gegensatz zu Aperture noch keine elegante Möglichkeit, die Bilder strukturiert wieder auszulagern aus dem Katalog, man muß zuviel manuell machen)
Ich glaub ich hab irgendwann mal Sonntag morgens angefangen und hatte am Nachmittag einen fertigen C1-Katalog vor mir. Performance ist am Anfang schlecht, weil C1 ähnlich wie Aperture erstmal alle Previews neu berechnet. Hier sollte man vorher in C1 die Preferences so einstellen, dass die Previews nicht unnötig groß werden (max. Bildschirmauflösung).
Es lohnt sich IMHO auch, die ganze C1-Oberfläche schon vor der Migration an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Ich hatte dazu Gelegenheit, weil ich mir die Trial von C1 über einen Zeitraum von 3 Wochen praktisch jeden Tag angeschaut habe. Damit war die ganze Umgebung schon optimal eingerichtet, ich habe einfach meinen Test-Katalog gelöscht und einen komplett neuen angefangen. Für mich am wichtigsten waren die Tastaturkürzel (damit kann man sich die Arbeit wirklich erheblich vereinfachen und auch etwas von den Aperture-Gewohnheiten zu C1 rüberretten) und die "floating tools", mit denen man jedes einzelne Tool irgendwo positionieren kann.
Alles in allem, gemessen an der Tatsache, dass ich 10 Jahre Arbeit in Aperture in einem Nachmittag migriert habe, lief das relativ geschmeidig.