Oh, da heisst es nun Stellung beziehen!
Und ich kann euch da nicht helfen, denn ich stehe mitten drin, zwischen euch beiden. Ich sehe das oft wie Steffen: die Bildwirkung sollte man wann immer möglich mit dem sprichwörtlichen "Bauchgefühl" angehen. Der Kopf kommt mir da oft in den Weg. Die Wirkung ist immer auch eine Äusserung der inneren Resonanz und die lässt sich eher schlecht auf logisch-deduktivem Weg angehen.
Andererseits bin ich da auch ganz bei Sigi. Nach dem Bauchgefühl finde ich es eine Lustvolle und lerntechnisch unheimlich wichtige Sache, die erfahrene Wirkung zu ergründen, nach Komponenten und "Vektoren" zu suchen.
Sicher ist hier das Detail weniger wichtig, als die Gesamtwirkung, die sich eben nicht aus der Summe der Details ergibt. Dennoch lässt sich die Gesamtwirkung ganz persönlich verschiedenen Aspekten zuordnen. So ist auch für mich das Licht, die Lichtwirkung in Kombination mit den Farben das, was mich auf die Reise nimmt. Der Zaun hat eine metaphorische Bedeutung und stabilisiert gleichzeitig die Wusel-Szene der Blätter, ohne sie zu bedrängen. Farblich spannend ist der dezente Rot-Ton in einigen Blättern und eben dem Haus im Hintergrund. Allerdings wurde mir das Haus als solches während der ganzen Bearbeitungszeit nicht (!) bewusst, viel mehr waren da einfach die Farben die mit schwingen konnten.
Nachdem ich im guten Auge auf das Haus angesprochen wurde, ist es mir erstmals richtig bewusst geworden. Seither kämpfe ich damit, dass ich eigentlich das Haus mit seiner Symbolik nicht im Bild haben möchte, aber die Farben, die mag ich schon. Eine Möglichkeit wäre es nun, die Bildbereiche des Hauses weiter zu abstrahieren. Letztendlich kehre ich dann aber zu meinem Bauchgefühl zurück und das lebt ganz gut und gerne mit dem Haus, so wie es sich hier zeigt.
Diese Reise zwischen Wirkung und Analyse zurück zur Wirkung, die finde ich unheimlich wichtig und manchmal schwer. Schön, dass ihr einen Teil des Weges dieser Reise mit mir zusammen zurück legt!
cheers
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