pathfinder schrieb:
Hallo,
bevor ich mich Hals über Kopf auf die SD10 stürze, würde ich gerne noch die eine oder andere Meinung erfragen... Dummerweise scheint es mir so, als hätten Fotoverkäufer keinen Schimmer von den Sachen, die sie anbieten (zumindest die, an die ich geraten bin...

), jeder erzählt irgendwie was anderes, und sobald man denkt, endlich aufgeklärt zu sein, läuft man zum nächsten Laden und bekommt genau das Gegenteil zu hören...
Hallo,
ich bin selber ganz neu im DSLR-Club - natürlich auch mit der SD10! - anderenfalls wäre ich hier ja wohl auch im falschen Forum! ;-D
Die widersprüchlichen Aussagen von Verkaufspersonal bezüglich der der Anzahl der Pixelsensoren in der SD9/10 sind einerseits sehr ärgerlich, doch andererseits sind die Leute wohl auch nicht alle einfach unwillig, wenn sie sich nicht eindeutig äußern.
Es ist wohl die objektive Schwierigkeit den Foveon-Chip in einem einheitlichen Schema a la "Megapixel" mit den Beyer-Sensoren zu vergleichen.
Ich werde im folgenden etwas spekulieren müssen, da ich detailliertere Infos zu dem Thema noch nicht gefunden habe.
Wenn ich also daneben liege, bin ich für bessere Infos dankbar.
(Man will die eigene Cam ja richtig einschätzen können!)
Beyersensoren haben ja streng genommen eigendlich 2 verschiedene Auflösungen,
1. eine monochrome die nur die existierenden Pixelesensoren zählt. Sie messen nur die Helligkeit. Da die Sensoren unter dem Beyerraster liegen muß man die Farbfilter herausrechnen, wodurch der einzelne Pixel zu jeweils 2/3 farbenblind ist.
Trotzdem existiert eine feiner aufgelößte Rasterung, da etwa weißes Licht in allen drei Farbsensoren angezeigt wird.
2. eine Farbauflösung, bei der aus jeweils 4 Pixelsensoren (RGBG) eine virtuelle Pixel-Farbe errechnet wird. Da Helligkeit und Farbe gewissermaßen 2 Unbekannte in der Rechnung sind, wird halt entsprechend dem Farbempfinden der Entwicklungsingenieure geschätzt. Daher unterliegen wohl alle Beyersensor-Cameras in Ihrer Farbechtheit ja gewissen herstellerspezifischen Schwankungen.
Wie sieht es beim Foveon aus?
Soweit ich weiß liegen ja die 10,2 MegaPixelsensoren beim Foveon aber in 3 Schichten jeweils genau übereinander.
Das bedeutet, daß die immer so gerne kolportierten "nur" 3,4 Megapixel nicht nur für die Farbauflösung des Sensorchips gelten, sondern auch für seine Monochromauflösung.
Daher rührt vermutlich die relativ hohe Rauschneigung des Sensors bei schlechten Lichtverhältnissen.
Es bedeutet aber andererseits aber auch, daß die "Farb-Pixelgröße" im Foveon 4 mal so groß ist wie der einzelne Monochrom-Pixel eines Beyersensors, aber halt in 3 Ebenen angeordnet. Daher ist zum einen die Farbinfo den Sensors theoretisch aus 100 % Licht - Reflexion + Absorptionsanteil des Siliziums der Trägerschicht mal der Flächengröße des Sensorspixels.
Das ist um einiges besser als in jedem Beyersensor mit der gleichen Flächengröße je Farbsensor-Pixel (=4 Pixelsensoren).
Ein Beyersensor muß also, um die gleiche 3,4 Megapixel Farbauflösung eines aktuellen Foveon zu erreichen 3,4 * 4 = 13,6 MegaPixel haben, und muß dann immer noch mit 1/3 des Lichtes auskommen, da das Beyerraster das meißte Licht schluckt (eben die ca 2/3 aus den jeweils anderen Farben!).
Er hat je "Farbsensorpixel" also nur etwa 100% Licht - 2/3 Farbfilterabsorption des Beyerrasters, verteilt auf 4 Pixelsensoren.
Demnach steht dem Foveon theoretisch wohl etwa 3 mal soviel Farbinfo zu Verfügung wie ein Beyersensor bei gleicher Chipgröße und gleicher Gesamt-Farbpixelzahl.
Ob das wirklich so ist...? keine Ahnung.
Die technische Umsetzung wird sicher einiges auffressen, aber das der Foveon bei den Farben vorne ist, wird aber eigendlich nirgendwo ernsthaft bestritten.
Wenn man also bei regulären Lichtverhältnissen fotografiert, wenn es auf realistsche Farben ankommt, so dürfte der Foveon überlegen sein.
Wird das Licht aber knapp, dann werden sich die ja real existierenden Pixel-Orte des Beyersensors (ohne jede Farbinformation) forteilhaft in die gemachten Fotos hineinrechnen lassen.
Da die Farben nicht wie beim Beyer berrechnet werden müssen, lassen sich Foveon-Fotos aber wiederum besser aufblasen, auch und gerade für Plakate! Die RGB-Farben werden in einen Punkt gemessen und brauchen nicht berechnet, bzw. geschätzt zu werden. Das vermeidet Fragmente, gerade auch bei Grautönen, die die meißten Beyersensoren so oft verwirren.
http://www.digital-grossbild.de/html/sigma_test.html
Nur bei Monochromfotographie ist der Beyer-Sensor sicher ganz klar vorne, da er Lowlightaufnahmen höher auflösen kann und die (geschätzte!) Farbinformaion in einem zweiten Schritt in die Bilder hereinrechnen kann.
Ich stehe noch ganz am Anfang und habe meine SD10 gerade mal eine Woche, in der ich obendrein noch keine Zeit hatte, mich mit ihr vertraut zu machen.
Was ich bis jetzt fotographiert habe (nur Test- und ÜbungsShots!) war von der Farbigkeit her sehr überzeugend, jedenfalls wenn ausreichend Licht da war.
Leider scheint aber die Kit-Optik doch arg lichtschwach zu sein.
In Innenräumen ist ohne Blitz fast nichts zu machen.
Oder mache ich irgendwas falsch!
Gruß
Skater
