Richtig ist, man kann bei Dauerlicht ohne gross Probieren die Schattenverläufe sehen.
Kann man beim Studioblitz auch - dank Einstellicht. Voraussetzung ist allerdings, daß es im Raum neben den Einstellichtern keine anderen Lichtquellen gibt. Wenn man Blitz und Tageslicht mischt, hilft das Einstellicht nicht so viel.
Außerdem muß man darauf achten, daß die Einstellichter der Blitze jederzeit proportional zur Blitzstärke sind. (Also wenn man z. B. Blitze mit 100 und 300 Ws nebeneinander benutzt, dann könnte man das 100er mit 20 Watt und das 300er mit 60 Watt Einstellicht ausstatten.)
Eine Blitzanlage hat nur Vorteile bis auf die Tatsache das man etwas mehr Arbeit hat bis die Lichtsituation vernünftig ist.
Einen Nachteil gibt es: Die begrenzte Blitzfolgezeit. Z. B. Peter Lindbergh arbeitet bei seinen Porträts gern im Serienbild-Modus und leuchtet daher lieber mit Filmscheinwerfern aus. Er scheut sich auch nicht, ab und zu ein verwackeltes Bild in seinen Bildbänden zu drucken. (Peter Lindbergh darf das ;-)
Wenn man Bewegungsunschärfe als Stilmittel einsetzen will, ist Blitz natürlich auch nicht geeignet.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß ich Dauerlicht (3x 500 und 1x 1000 Watt) für lebende Objekte nicht ausreichend fand, obwohl ich damals nur "Paßbilder" (Kopf mit Schultern) gemacht habe. Man muß dann immer gleich mit Stativ oder zumindest Einbeinstativ arbeiten, wenn man wirklich scharfe Bilder will.
Für statische Motive (Stilleben, Produktfotos) hat Dauerlicht gewisse Vorteile. So kann man jederzeit, wenn man bestimmte Lichteffekte braucht, noch ein paar Schreibtischlampen o. ä. zur Ergänzung nehmen. Beim Studioblitz ist man auf die Blitzköpfe angewiesen und kann darüber hinaus nur noch Reflektoren einsetzen. Zur Not kann man ergänzend auch noch einen vorhandenen Aufsteckblitz oder diese billigen Slaveblitze mit E27-Gewinde hinzunehmen; die haben aber kein Einstellicht, was die Lichtführung wieder erschwert (siehe oben).