Wobei das aber an DSLRs keine echte Mehrfachbelichtung ist, für die der Sensor nur einmal ausgelesen würde, sondern eine Verrechnung mehrerer Einzelaufnahmen. Für simple Doppelbelichtungen oder ein künstlerisches "Ineinanderfotografieren" mehrerer Motive ist das egal und erfüllt den gleichen Zweck wie die analoge Mehrfachbelichtung.
Der Unterschied zeigt sich aber z. B. beim "Mehrfachblitzen", das man analog machen konnte: Wenn man einen Raum ausleuchten wollte, für die der Blitz nicht ausreichte, belichtete man per Mehrfachbelichtung mehrere Einzelblitze auf ein Bild; dem Filmmaterial war egal, ob die Gesamtbelichtung in einem Rutsch erfolgte oder stückchenweise. So konnte man mit einem niedrig empfindlichen Film und einem kleinen Blitz auch große Hallen erleuchten.
Versucht man dasselbe mit der digitalen Verrechnung, nimmt die Bildqualität dabei deutlich ab; man erstellt ja in Wirklichkeit nur mehrere stark unterbelichtete Einzelbilder (d. h. in dem Bereich, wo der Sensor besonders stark rauscht) und addiert deren Helligkeitswerte. Dann kommt man qualitativ genauso gut oder besser weg, wenn man gleich den ISO-Wert entsprechend aufdreht und dafür nur einmal blitzt.
Echte Mehrfachbelichtungen gibt es digital nur, wenn man im dunklen Raum die Kamera auf B stellt, den Verschluss öffnet und dann mehrere Blitze nacheinander abfeuert. Da sollte man aber fix sein, weil eine zu lange Belichtungszeit beim Sensor auch wieder das Rauschen hochtreibt.