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Cinestyle für mehr Dynamic-Range

herben

Themenersteller
Hallo Community,

ich hab mal eine generelle Frage zu den Picturestyles.
Bei den Videofunktionen ist es ja schon lang im Umlauf, ein "modifiziertes" Picturestyle wie zB Technicolor Cinestyle zu verwenden um die DynamicRange zu erhöhen und im Post mehr Möglichkeiten zum Colorgrading zu schaffen.
Kann ich das jetzt eigtl auf die Stills genauso beziehen? Speziell wenn ich RAW knipse? Also RAW+Cinestyle = nochmehr DynamicRange? Wie gilt das für JPEG?

Ausserdem habe ich noch eine Frage was speziell die Videofunktion angeht, fals das hier nicht richtig sein sollte (wollte keine 2 Freds aufmachen) einfach ignorieren: Beim Export meiner Clips wird (zB von Vimeo) geraten meine H.264 gecodeten Clip auf 5mbits Bitrate laufen zu lassen. Jedoch schaut das Video dannach aus wie Stulle obwohl ich Qualität auf 100 gestellt habe. Ohne Bitrate Limit sieht das dann schon top aus, nur die Daten größe geschweige den von der Bufferzeit meines Players sind enorm. Ich meinte mal 25mbit war das dann auch noch gut aber ein 10sek clip war dann auch 20mb groß (1080p). kommt das dann hin oder was mache ich falsch?

So Long
Herben
 
Kann ich das jetzt eigtl auf die Stills genauso beziehen? Speziell wenn ich RAW knipse? Also RAW+Cinestyle = nochmehr DynamicRange? Wie gilt das für JPEG?
RAW bleibt immer RAW. Auch wenn du PictureStyles einstellst bleiben im RAW alle Bildinformationen erhalten. Du änderst lediglich ein "Flag" wodurch die Software dann weiß wie die Parameter einzustellen sind. Du kannst das alles beim RAW verlustlos wieder rückgängig machen.
Beim Jpeg werden hingegen die Styles "fest eingebrannt". Sprich, die Styles werden auf das Rohmaterial angewendet und dann als JPEG gespeicherst (das Sichtbare wird quasi gespeichert). Beim RAW werden nur die Parameter gespeichert.
Wenn du also als Picture-Style "Schwarz/Weiß" nimmst, könntest du das bein RAW noch Rückgängig machen, wären bei Jpeg die Farben für immer und Ewig verloren sind.
Ausserdem habe ich noch eine Frage was speziell die Videofunktion angeht, fals das hier nicht richtig sein sollte (wollte keine 2 Freds aufmachen) einfach ignorieren: Beim Export meiner Clips wird (zB von Vimeo) geraten meine H.264 gecodeten Clip auf 5mbits Bitrate laufen zu lassen. Jedoch schaut das Video dannach aus wie Stulle obwohl ich Qualität auf 100 gestellt habe. Ohne Bitrate Limit sieht das dann schon top aus, nur die Daten größe geschweige den von der Bufferzeit meines Players sind enorm. Ich meinte mal 25mbit war das dann auch noch gut aber ein 10sek clip war dann auch 20mb groß (1080p). kommt das dann hin oder was mache ich falsch?

So Long
Herben
Selbst wenn die Quellbitrate sehr hoch ist, komprimieren die Videodienste dein Video neu um Speicherplatz zu sparen. Die Bitrate eines Videos wie es aus der Kamera kommt ist eh viel zu hoch, da hier praktisch nur "Schlüsselbilder" gespeichert werden. Das kommt einfach daher weil die Kompression in der Kamera in Echtzeit geschehen muss. Du kannst ein Video später genauso gut in H.264 Komprimieren mit ~10MBit/s und hast keinen Sichtbaren Unterschied in der Bildqualität, das kommt einfach daher, weil die Komprimierung hier über mehrere Bilder übergreifend passiert. Während bei der Aufnahme in der Kamera, nicht beliebig auf die "Unterschiede der vorherigen Frames" zurückgegriffen werden kann, kann das später am PC über mehr als 10 Frames passieren. Anstatt dass also 10 "Vollbilder" gespeichert werden, wird hier also nur ein Bild als "Vollbild" gespeichert und alle folgenden 9 beinhalten nur noch die Differenzen zu Ausgangsbild (Keyframe). Das ist für die Echtzeitkompression einfach nicht praktikabel.
 
Super Danke für die tollen Antworten!
Das mit Raw und den Picturestyles hätte sich dann also geklärt ;)

Bei der Bitrate ist mir nur noch eines nicht ganz klar.
Heisst das jetzt das wenn ich "nahezu" verlustfreie Clips exportieren will bei 10Mbit einsteigen und dazu dann die Keyframes dazu einstellen soll?
Ich meine gehört zu haben das wenn in 23.97 fps geschossen wird, ich die Keyframe rate auf 24 stellen soll. Oder sollte ich sie wie bei dir beschrieben auf 9-10 stellen?
 
(wollte keine 2 Freds aufmachen)
Das ist nicht Sinn und Zweck eines thematisch strukturierten Forums. :(
 
Bei der Bitrate ist mir nur noch eines nicht ganz klar.
Heisst das jetzt das wenn ich "nahezu" verlustfreie Clips exportieren will bei 10Mbit einsteigen und dazu dann die Keyframes dazu einstellen soll?
Ich meine gehört zu haben das wenn in 23.97 fps geschossen wird, ich die Keyframe rate auf 24 stellen soll. Oder sollte ich sie wie bei dir beschrieben auf 9-10 stellen?
Nein so war das nicht gemeint.
Üblicherweise werden die Keyframes automatisch durch den Encoder gesetzt. Das passiert z.B. dann, wenn die Unterschiede zwischen zwei Bilder sehr groß sind (z.B. bei einem Szenenwechsel), alle darauf folgenden Bilder enthalten erstmal nur die Änderungen zu einem Keyframe.
Beim Encoder gibt man üblicherweise einen Schwellwert an (Scene Cut), bei dem ein Keyframe gesetzt werden soll (also quasi ab "wie viel Unterschied" ein Keyframe anstatt eines P-Frames erstellt wird). Dann gibt es noch den maximalen Abstand von Keyframes den man einstellen kann (GOP Size). Meist liegt das so zwischen 40 und 250 Frames.
Der Abstand von Keyframes sollte nicht zu groß sein, denn dann hast du zum einen das Problem, dass wenn du Spulen willst es sehr lange dauert, da dann alle Änderungen seit dem letzten Keyframe erst berechnet werden müssen.
Des weiteren kann z.B. durch Fehler in der Datei, dann ein sehr langer Filmabschnitt nicht mehr geschaut werden, weil sich der Fehler durch alle darauffolgenden P-Frames fortpflanzt und zwar bis zum nächsten Keyframe.

Am besten ist es wenn du beim h264 Encoder einfach alles auf Standard lässt (bzw. nur Medium/High einstellst) und dann die Bitrate so bei 10 MBit/s einstellst. Hängt auch immer etwas davon ab, welche Qualitätsansprüche du hast. 2-Pass ist auf jeden Fall vorzuziehen, dauert dann halt nur etwa doppelt so lange zum Encoden. Wenn du keine exakte Größe anstrebst, dann kannst du auch nen festen Quantizer anstatt einer Bitrate angeben, ein Quantizer von 20 führt meist zu guten Ergebnissen (in diesem Mode wird immer versucht die Qualität eines jeden Frames gleich zu halten, während bei der Vorgabe der Bitrate eben die maximale Qualität pro Frame begrenzt ist, dafür ist die Größe aber bei vorgegebener Bitrate berechenbar).
Bei 2-Pass wird in ersten Durchgang das Video bewertet. Es wird geschaut wie komplex die einzelnen Filmabschnitte sind und anhand dessen wird die die vorgebene Bitrate (z.B. 10 Mbit) so auf den gesamten Film aufgeteilt, dass im Mittel das Video 10 MBit/s hat, einzelne Szenen können aber durchaus 30 Mbit/s oder mehr haben, wenn die Szene es erfordert (z.B. Sport, schnelle Bewegungen), dafür haben andere Szenen, in denen recht wenig passiert eben auch weit unter 10 Mbit/s.

Das ganze Thema ist relativ komplex und es ist fürs Forum etwas zu viel. Aber es gibt ja Seiten wo man sich das alles anlesen kann, z.B.: http://encodingwissen.de/x264
 
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