MaGeKo
Themenersteller
Hallo ihr lieben,
hier mal ein Bericht aus der Praxis. Quasi, ein Tag im Zoo mit Nikon und Canon. Ich weiss nicht so recht, wohin mit diesem Thread. Sollte ich also die falsche Kategorie gewählt habt, bitte ich die Mod´s darum, den Beitrag in das passende Unterforum zu verschieben.
Kürzlich hatte ich das Glück, einen der seltenen TC-20EIII zu ergattern, das für mein 70-200/2.8 VRII gedacht ist. Also montierte ich alles zusammen und ging zu ersten Testaufnahmen in unseren Zoo.
Als ich die Bilder auf dem Rechner sah drängte sich die Frage auf, wie das wohl mit der 7D und dem 100 - 400 geworden wäre. Eine Gelegenheit zu einem Vergleich bot sich heute. Ich montierte also das ganze Geraffel und ab ging es in den Zoo.
Vielleicht ist der Vergleich ja für den einen oder anderen von euch auch von Interesse. Es geht mir dabei nicht um die Frage, ob die Canon besser ist als die Nikon, oder ob VF besser als APS-C ist usw. Es geht mir ausschliesslich um das fertige Bild. Um Fotos zu machen, brauche ich passendes Werkzeug. Mein Ziel ist es eher eine Antwort auf die Frage zu finden, welches Werkzeug denn nun passt.
Folgendes schleppte ich mit mir rum:
D700 mit MB-D10
AF-S VR II 70-200/2.8 mit TC-20EIII
7D mit BG-E7
EF 100-400/4.0 - 5.6 L
Ich war recht gezielt unterwegs und beschränkte mich auf einige wenige Tierarten. Darunter Affen und Vögel, vor allem aber die Präriehunde, die ich besonders gern mag.
Wer sich von euch unter Präriehund nichts vorstellen kann, hier mal ein erstes Bild zum kennen lernen:
Nachstehend meine Erfahrungen im Umgang mit beiden Kameras, also Handling, AF, WB etc. Bei den Bildern schreibe ich bewusst nicht, mit welchem Equipment sie entstanden sind. Ratet doch einfach mal. Wer besonders neugierig ist; die EXIF´s müssten drin sein. Entwickelt wurde alles in Lightroom 3. Sollte Interesse bestehen, lege ich natürlich gern nach und schreibe euch später welches Foto mit welchem Fabrikat entstanden ist.
Handling:
Die Zeitschrift der Fotocommunity schrieb vor nicht allzu langer Zeit einmal, Fotografieren mit Canon sei wie Audi fahren. Alles funktioniert technisch perfekt aber es fehlt die Emotion. Nun, ich fahre BMW und kann deshalb zum Audi nichts sagen, aber in Bezug auf die Kamera kann ich nachvollziehen was gemeint ist. Die 7D ist leichter als die D700 und fühlt sich irgendwie mehr nach Plastik an, obwohl das Gehäuse absolut fehlerfrei produziert ist und tadellos funktioniert. Das Gefühl, wenn man beide Kameras in Händen hat, ist einfach anders. Die Nikon wirkt wertiger.
Abgesehen davon nehmen sich beide Kameras nicht viel. Die Menüs für die Einstellungen sind grundverschieden, die Ergebnisse - wen wunderts- identisch. Bei Canon mag ich den Schnellzugriff, den ich schon von der 5D MkII her kenne, sehr gern. Dafür lässt sich die Nikon mit einem Custom Menü individualisieren und man hat schnellen Zugriff auf alle Menüpunkte, die man so braucht. Das geht vielleicht bei der Canon auch - keine Ahnung. Dank dem Schnellzugriff habe ich noch nie die Notwendigkeit gesehen, die Menüs zu "customizieren" (was würden wir nur ohne Neudeutsch machen?).
Einen wesentlichen Unterschied glaube ich aber beim Auslösen fest zu stellen. Die Canon ist deutlich leichtgängiger. Das finde ich beim normalen Fotografieren vorteilhaft. Bei der Nikon bedarf es etwas mehr Druck auf den Auslöser. Ich bilde mir ein, dadurch die Nikon leichter zu verwackeln bzw. zu "verreissen", obwohl ich an den Fotos der Nikon nicht mehr Verwacklungsunschärfe sehe, als bei der Canon. Ärgerlich bei der Canon ist, wie leicht der Auslöser des Batteriegriffs anspricht. Es ist schon fast schwierig bei der Einstellung auf Serienbilder nur ein Bild zu machen. Das ist aber im Forum schon öfter angesprochen worden und deshalb sicher nichts neues.
AF:
Was das Ergebnis angeht, stelle ich keinen Unterschied zwischen den beiden AF-Lösungen fest. Weder in der Genauigkeit noch im Tempo. Bei der Canon mag ich die Einstellungen auf die AF Auswahl in Gruppen. Ich hatte heute vor, Vögel im Flug zu fotografieren. Leider waren die Viecher recht flugfaul und es blieb bei dem Versuch bei zwei Ansätzen. Da schien mir der AF in Gruppen vorteilhafter zu sein als die Einstellung mit einem einzelnen AF Feld. Dieses Gruppending hat die Nikon ja nicht. Dafür aber eine dynamische Messfeldauswahl bei Einstellung auf ein einzelnes Feld. Voraussetzung ist freilich, dass das einzelne Feld mal getroffen hat. Das erschien mir bei Vögeln im Flug mit 400mm Brennweit nicht so einfach zu sein, aber hier bin ich auch nicht der Profi.
Was mir bei der Nikon deutlich besser gefällt ist die Auswahl des AF-Felds per "wippdings". Damit bin ich viel schneller als mit den zwei Einstellrädern an der Canon. Auch das mag Gewohnheit sein.
An beiden Cam´s war ausschliesslich AF-C im Einsatz.
WB:
Nun, dass scheint mir nichts neues zu sein. Die Canon ist immer wärmer, die Nikon kälter. Bei den Beispielbildern habe ich mal Fotos aus beiden Kameras gleich eingestellt. Und, seht ihr einen Unterschied? Eben!
High ISO.
ISO interessiert mir eigentlich gar nicht so sehr. Bei den Aufnahmen im Zoo geht es mir darum eine Belichtungszeit zu erhalten, mit der ich bei 400mm bzw. 640mm noch sicher fotografieren kann. Deshalb stehen beide Kameras auf Auto ISO. Das die Nikon hier den Vorteil hat, die Belichtungszeit auf ein Minimum zu begrenzen ist ja nicht neu und sehr vorteilhaft.
Bei der Canon gibt es einen ähnlichen Weg, indem man die Belichtung Manuel vorgibt, z.B. 1/640 sek. und f8 und ISO auf Auto stellt. Die Kamera wählt dann die ISO, mit der die Zeit- Blendenkombination erreichbar ist.
Das Rauschen ist bei der D700 besser, keine Frage. Berücksichtigt man jedoch die 18MP, die Canon auf einen APS-C Sensor gequetscht hat kann man nur sagen: Chapeau!! Das ist ganz hervorragend gemacht und ich habe nicht die geringsten Bedenken, mit ISO 3200 oder auch 6400 an der 7D zu fotografieren.
Tempo:
Zur Geschwindigkeit des AF habe ich ja schon geschrieben. Die Serienbildgeschwindigkeit ist bei der 7D höher. Gleichstand erreicht man, in dem in den MB-D 10 der Nikon der Akku der D3/D3s/D3x eingesetzt wird. Wer das unbedingt braucht, kann einen solchen Akku kaufen, braucht dann allerdings auch ein anderes Ladegerät. Der D3 Akku passt nicht in die Ladegeräte der "kleinen" Nikons. Wer ohnehin eine "grosse" hat, hat hier ein Problem weniger.
Ob bei normaler Konfiguration die D700 zu langsam ist, muss jeder für sich entscheiden. Mir persönlich ist die Seriengeschwindigkeit der D700 mit üblichem Akku schnell genug.
Was ist also das Fazit bzw. was soll der Thread überhaupt. Fangen wir mit letzterem an. Ich würde gern die ganze Canon/ Nikon Diskussion etwas versachlichen. Beide Companies haben richtig gutes Zeugs im Programm und, Leute, macht lieber Bilder als euch die Köppe einzuhauen wer die besseren Produkte hat. Das trifft auf Pentax; Olympus und was es sonst noch so gibt genauso zu. Da ich mit Nikon und Canon sehr gut eingedeckt bin, kommt - leider - nichts anderes mehr in Frage. Auch eine Oly würde mich reizen, ganz zu schweigen von der Leica M9.
Vor allem würde ich mich aber sehr freuen, hier Berichte von euch zu lesen. Was gefällt euch an euren Kameras besonders gut? In welchen Situationen vermisst ihr etwas? Wie lassen sich Defizite mit anderen Mitteln ausgleichen?
Mein Fazit: Ich werde auch künftig mit beiden Systemen arbeiten, wenn auch nicht immer parallel. Die Kombi 7D und 100-400 ist einfach unschlagbar zwischen 400 und 640mm an APS-C, zumindest nicht von meiner genannten Nikon Kombi
Insgesamt finde ich die "Arbeit" mit der Nikon schon sehr angenehm. Die D700 ist einfach eine richtig gute Allroundkamera. Im Studio ist mir dann die 5D MkII oder aber die D3x lieber.
Sollte allerdings jemand von euch nicht wissen wohin mit seinem Nikkor 600/4; bitte melden
hier mal ein Bericht aus der Praxis. Quasi, ein Tag im Zoo mit Nikon und Canon. Ich weiss nicht so recht, wohin mit diesem Thread. Sollte ich also die falsche Kategorie gewählt habt, bitte ich die Mod´s darum, den Beitrag in das passende Unterforum zu verschieben.
Kürzlich hatte ich das Glück, einen der seltenen TC-20EIII zu ergattern, das für mein 70-200/2.8 VRII gedacht ist. Also montierte ich alles zusammen und ging zu ersten Testaufnahmen in unseren Zoo.
Als ich die Bilder auf dem Rechner sah drängte sich die Frage auf, wie das wohl mit der 7D und dem 100 - 400 geworden wäre. Eine Gelegenheit zu einem Vergleich bot sich heute. Ich montierte also das ganze Geraffel und ab ging es in den Zoo.
Vielleicht ist der Vergleich ja für den einen oder anderen von euch auch von Interesse. Es geht mir dabei nicht um die Frage, ob die Canon besser ist als die Nikon, oder ob VF besser als APS-C ist usw. Es geht mir ausschliesslich um das fertige Bild. Um Fotos zu machen, brauche ich passendes Werkzeug. Mein Ziel ist es eher eine Antwort auf die Frage zu finden, welches Werkzeug denn nun passt.
Folgendes schleppte ich mit mir rum:
D700 mit MB-D10
AF-S VR II 70-200/2.8 mit TC-20EIII
7D mit BG-E7
EF 100-400/4.0 - 5.6 L
Ich war recht gezielt unterwegs und beschränkte mich auf einige wenige Tierarten. Darunter Affen und Vögel, vor allem aber die Präriehunde, die ich besonders gern mag.
Wer sich von euch unter Präriehund nichts vorstellen kann, hier mal ein erstes Bild zum kennen lernen:

Nachstehend meine Erfahrungen im Umgang mit beiden Kameras, also Handling, AF, WB etc. Bei den Bildern schreibe ich bewusst nicht, mit welchem Equipment sie entstanden sind. Ratet doch einfach mal. Wer besonders neugierig ist; die EXIF´s müssten drin sein. Entwickelt wurde alles in Lightroom 3. Sollte Interesse bestehen, lege ich natürlich gern nach und schreibe euch später welches Foto mit welchem Fabrikat entstanden ist.

Handling:
Die Zeitschrift der Fotocommunity schrieb vor nicht allzu langer Zeit einmal, Fotografieren mit Canon sei wie Audi fahren. Alles funktioniert technisch perfekt aber es fehlt die Emotion. Nun, ich fahre BMW und kann deshalb zum Audi nichts sagen, aber in Bezug auf die Kamera kann ich nachvollziehen was gemeint ist. Die 7D ist leichter als die D700 und fühlt sich irgendwie mehr nach Plastik an, obwohl das Gehäuse absolut fehlerfrei produziert ist und tadellos funktioniert. Das Gefühl, wenn man beide Kameras in Händen hat, ist einfach anders. Die Nikon wirkt wertiger.
Abgesehen davon nehmen sich beide Kameras nicht viel. Die Menüs für die Einstellungen sind grundverschieden, die Ergebnisse - wen wunderts- identisch. Bei Canon mag ich den Schnellzugriff, den ich schon von der 5D MkII her kenne, sehr gern. Dafür lässt sich die Nikon mit einem Custom Menü individualisieren und man hat schnellen Zugriff auf alle Menüpunkte, die man so braucht. Das geht vielleicht bei der Canon auch - keine Ahnung. Dank dem Schnellzugriff habe ich noch nie die Notwendigkeit gesehen, die Menüs zu "customizieren" (was würden wir nur ohne Neudeutsch machen?).
Einen wesentlichen Unterschied glaube ich aber beim Auslösen fest zu stellen. Die Canon ist deutlich leichtgängiger. Das finde ich beim normalen Fotografieren vorteilhaft. Bei der Nikon bedarf es etwas mehr Druck auf den Auslöser. Ich bilde mir ein, dadurch die Nikon leichter zu verwackeln bzw. zu "verreissen", obwohl ich an den Fotos der Nikon nicht mehr Verwacklungsunschärfe sehe, als bei der Canon. Ärgerlich bei der Canon ist, wie leicht der Auslöser des Batteriegriffs anspricht. Es ist schon fast schwierig bei der Einstellung auf Serienbilder nur ein Bild zu machen. Das ist aber im Forum schon öfter angesprochen worden und deshalb sicher nichts neues.

AF:
Was das Ergebnis angeht, stelle ich keinen Unterschied zwischen den beiden AF-Lösungen fest. Weder in der Genauigkeit noch im Tempo. Bei der Canon mag ich die Einstellungen auf die AF Auswahl in Gruppen. Ich hatte heute vor, Vögel im Flug zu fotografieren. Leider waren die Viecher recht flugfaul und es blieb bei dem Versuch bei zwei Ansätzen. Da schien mir der AF in Gruppen vorteilhafter zu sein als die Einstellung mit einem einzelnen AF Feld. Dieses Gruppending hat die Nikon ja nicht. Dafür aber eine dynamische Messfeldauswahl bei Einstellung auf ein einzelnes Feld. Voraussetzung ist freilich, dass das einzelne Feld mal getroffen hat. Das erschien mir bei Vögeln im Flug mit 400mm Brennweit nicht so einfach zu sein, aber hier bin ich auch nicht der Profi.
Was mir bei der Nikon deutlich besser gefällt ist die Auswahl des AF-Felds per "wippdings". Damit bin ich viel schneller als mit den zwei Einstellrädern an der Canon. Auch das mag Gewohnheit sein.
An beiden Cam´s war ausschliesslich AF-C im Einsatz.

WB:
Nun, dass scheint mir nichts neues zu sein. Die Canon ist immer wärmer, die Nikon kälter. Bei den Beispielbildern habe ich mal Fotos aus beiden Kameras gleich eingestellt. Und, seht ihr einen Unterschied? Eben!
High ISO.
ISO interessiert mir eigentlich gar nicht so sehr. Bei den Aufnahmen im Zoo geht es mir darum eine Belichtungszeit zu erhalten, mit der ich bei 400mm bzw. 640mm noch sicher fotografieren kann. Deshalb stehen beide Kameras auf Auto ISO. Das die Nikon hier den Vorteil hat, die Belichtungszeit auf ein Minimum zu begrenzen ist ja nicht neu und sehr vorteilhaft.
Bei der Canon gibt es einen ähnlichen Weg, indem man die Belichtung Manuel vorgibt, z.B. 1/640 sek. und f8 und ISO auf Auto stellt. Die Kamera wählt dann die ISO, mit der die Zeit- Blendenkombination erreichbar ist.
Das Rauschen ist bei der D700 besser, keine Frage. Berücksichtigt man jedoch die 18MP, die Canon auf einen APS-C Sensor gequetscht hat kann man nur sagen: Chapeau!! Das ist ganz hervorragend gemacht und ich habe nicht die geringsten Bedenken, mit ISO 3200 oder auch 6400 an der 7D zu fotografieren.

Tempo:
Zur Geschwindigkeit des AF habe ich ja schon geschrieben. Die Serienbildgeschwindigkeit ist bei der 7D höher. Gleichstand erreicht man, in dem in den MB-D 10 der Nikon der Akku der D3/D3s/D3x eingesetzt wird. Wer das unbedingt braucht, kann einen solchen Akku kaufen, braucht dann allerdings auch ein anderes Ladegerät. Der D3 Akku passt nicht in die Ladegeräte der "kleinen" Nikons. Wer ohnehin eine "grosse" hat, hat hier ein Problem weniger.
Ob bei normaler Konfiguration die D700 zu langsam ist, muss jeder für sich entscheiden. Mir persönlich ist die Seriengeschwindigkeit der D700 mit üblichem Akku schnell genug.
Was ist also das Fazit bzw. was soll der Thread überhaupt. Fangen wir mit letzterem an. Ich würde gern die ganze Canon/ Nikon Diskussion etwas versachlichen. Beide Companies haben richtig gutes Zeugs im Programm und, Leute, macht lieber Bilder als euch die Köppe einzuhauen wer die besseren Produkte hat. Das trifft auf Pentax; Olympus und was es sonst noch so gibt genauso zu. Da ich mit Nikon und Canon sehr gut eingedeckt bin, kommt - leider - nichts anderes mehr in Frage. Auch eine Oly würde mich reizen, ganz zu schweigen von der Leica M9.
Vor allem würde ich mich aber sehr freuen, hier Berichte von euch zu lesen. Was gefällt euch an euren Kameras besonders gut? In welchen Situationen vermisst ihr etwas? Wie lassen sich Defizite mit anderen Mitteln ausgleichen?

Mein Fazit: Ich werde auch künftig mit beiden Systemen arbeiten, wenn auch nicht immer parallel. Die Kombi 7D und 100-400 ist einfach unschlagbar zwischen 400 und 640mm an APS-C, zumindest nicht von meiner genannten Nikon Kombi

Insgesamt finde ich die "Arbeit" mit der Nikon schon sehr angenehm. Die D700 ist einfach eine richtig gute Allroundkamera. Im Studio ist mir dann die 5D MkII oder aber die D3x lieber.

Sollte allerdings jemand von euch nicht wissen wohin mit seinem Nikkor 600/4; bitte melden

Zuletzt bearbeitet: