• Neuer Gutscheincode unseres Partners Schutzfolien24:
    DSLR-Forum2025
    Dauerhaft 10% Rabatt auf alle Displayschutzfolien und Schutzgläser der Eigenmarken
    "Upscreen", "Screenleaf", BROTECT" und "Savvies".
    Der Code ist für alle Geräteklassen gültig.
  • Mitmachen beim DSLR-Forum Fotowettbewerb August 2025.
    Thema: "Kurven"

    Jeden Monat attraktive Gewinnprämien, gesponsert von unserem Partner PixelfotoExpress.
    Alle Infos zum August-Wettbewerb hier!
  • In eigener Sache!

    Liebe Mitglieder, liebe Besucher und Gäste
    ich weiß, es ist ein leidiges Thema, aber ich muss es ansprechen: Werbung, Werbeblocker und Finanzierung des Forums.
    Bitte hier weiterlesen ...

  • Nicht erreichbare Adressen im Benutzerkonto
    Wir bekommen zurzeit eine große Anzahl an E-Mails, die das System zum Beispiel als Benachrichtigungen an Nutzer verschickt,
    als unzustellbar zurück, weil z.B. die Adressen nicht erreichbar sind oder das Postfach gar nicht existiert.
    Stellt doch bitte sicher, dass die Benachrichtigungen, die ihr vom System erwartet, auch zugestellt werden können.
    Nicht erreichbare E-Mail-Adressen sind dazu wenig hilfreich.
    Danke!
WERBUNG

Canon 550d: Anfängerfrage zur Blende

Heiko_BV

Themenersteller
Hallo,

ich habe seit einigen Tagen eine 550d, meine erste ernstzunehmende Cam.

Nun experimentiere ich schon seit der ersten Stunde mit dem manuellen Modus.

Der Zusammenhang zwischen ISO Wert, Helligkeit und Belichtungsdauer ist mir schon klar. Je kleiner der Iso Wert, desto höher die Belichtungsdauer oder die Helligkeit.

Zoomen funktioniert auch anhand des Objektives. Zum fokusieren nehme ich meist die manuelle Methode. (Wenn ich die Zeit habe)

Nur dieser Blendwert F5,8 usw. bring ich nicht in meine Logik. Was bringt es in der Praxis diesen z.b. auf 8 statt auf 5.8 zu stellen...

Außerdem habe ich mal gelesen, eín Objektiv hat eine optimale Blende oder wars Zoomwert ?

Ich würde mich freuen, wenn mir das jemand praktisch erklären kann, damit ich es mir vorstellen kann.

Gruß und Danke

Heiko
 
Je kleiner der Iso Wert, desto höher die Belichtungsdauer oder die Helligkeit.

Genauso verhält es sich bei der Blende. Blende 8 braucht doppelt so lange Belichtungszeit wie Blende 5,6, viermal so lang wie Blende 4, 8 Mal so lang wie blende 2,8 usw.

Um mehr zu lernen klick dich durch die Links, die die Kollegen gepostet haben.
 
Anstatt nur irgendwelche Links zu geben, muss ich meinem Namensvetter mal so ein bisschen weiterhelfen :)

Die Blende ist sowas wie die Jalousie an einem Fenster - man kann sie ganz aufmachen, dann lässt sie viel Licht durch, oder man kann sie sehr weit schließen, dann lässt sie wenig Licht durch.
Der Unterschied zur Jalousie ist jedoch, dass die Blende sich kreisförmig zur Mitte hin schließt (sprich sie ist lochförmig, und dieses Loch wird zur Mitte des Objektivs hin immer kleiner).

Durch diese Eigenschaft des sich zur Mitte hin lochförmig Schließens ändert die Blende jedoch nicht nur die Lichtmenge, die durch das Objektiv fällt, sondern auch die Physik der Bildabbildung. Wenn sie weiter zu geht (= das Loch kleiner wird) erhöht sich die Schärfentiefe des Bildes, sprich mehr Bildanteile werden scharf abgebildet, die Schärfe am schärfsten Punkt wird besser.
Dies geht bis zu einem gewissen Punkt, bis die maximale Schärfe des Bildes wieder abnimmt, durch einen Effekt namens Beugung (der Lichtstrahlen), wenn das Loch der Blende zu klein wird.
Der Punkt an dem die Schärfe optimal ist, ist die optimale Blende des Objektivs (meist um den Wert 8).

Eine möglichst offene Blende (sprich: niedriger Wert, also 2,8 oder 1,8 oder noch weniger) lässt viel Licht durch, d.h. man benötigt relativ wenig Licht und die Schärfentiefe ist gering. Die geringe Schärfentiefe wird von den meisten Fotografen als gestalterisches Mittel geschätzt, da der Fotograf selbst bestimmen kann, welche (schmale) Ebene seines Bildes scharf ist, der Rest verschwindet in Unschärfe.
Ein Bild mit sehr geringer Schärfentiefe wird selbst von den meisten Laien sofort als "professionell" und "künstlerisch" eingeschätzt, allein schon deshalb, weil mit billigen Objektiven und noch weniger mit kleinen Kompaktkameras solche Aufnahmen nicht möglich sind.
Allerdings ist die sinnvolle Verwendung von geringer Schärfentiefe auch ein wenig komplizierter, als einfach nur abzudrücken. Die Lage der Schärfeebene muss schon bedacht sein, damit ein solches Bild auch richtig wirkt.

Sprich, kurz gefasst: Die Blende ist einerseits das Maß, wie lichtstark ein Objektiv ist (kleinere Zahl = lichtstärkeres Objektiv). Andererseits wird sie in der Fotografie häufig nur als gestalterisches Element eingesetzt (offene Blende=wenig Schärfentiefe, weiter geschlossene Blende=mehr Schärfentiefe und bessere Gesamtschärfe).
Ist allerdings sehr wenig Licht vorhanden, dann bleibt oft keine andere Wahl, als die Blende ganz zu öffnen. In diesem Fall steht der technische Faktor "benötigte Lichtmenge" vor der Gestaltung (schadet allerdings in den meisten Fällen auch nicht, da wie gesagt eine geringe Schärfentiefe von den meisten Fotografen sehr geschätzt wird)

Als Anhang mal ein Beispiel von recht geringer Schärfentiefe bei Blende 1.4. Man sieht recht schnell, dass man das mit einer Kompaktkamera oder einem Kitobjektiv (normalerweise Blende 4-5.6) einfach so nicht hinbekommt.
Bei den Kompaktkameras ist hierfür hauptsächlich verantwortlich, dass der Chip wesentlich kleiner ist, und so der relative Bildwinkel zur Brennweite viel kleiner wird. Aber das führt jetzt zu weit weg von der Blende, dazu ein andermal (oder in tausend anderen Threads zu Bildwinkel, Chipgröße und Schärfentiefe...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die praktische "Auswirkung" der unterschiedlichen Blenden(öffnungen) ist das Spiel mit der sogenannten Schärfentiefe, bzw. umgekehrt der Wunsch, ein Motiv "freizustellen", indem man gezielt Bildteile in Unschärfe 'verschwimmen' lässt.

Gruß, Graukater
 
Guten Morgen,

vielen Dank für die Antworten.

Besonderen Dank an mich, äh Heiko1977!

Deine Erklärung ist wirklich sehr gut nachvollziehbar.

Ich fasse mal kurz zusammen.

Eine hohe Blende eigent sich z.B. für die Aufnahme einer ganzen Blume, also eines größeren Bildauschnittes, benötigt aber viel Licht oder eine lange Belichtung, wenn man mit Iso 100-200 fotografieren möchte...

Eine normale Blende, 5,6 oder 4 ist für normale Fotos in der Familie etc. geeignet und stellt den Ausschnitt scharf, den man von Kompaktkameras gewöhnt ist

Eine kleine Blende stellt nur einen sehr kleinen Bereich scharf, wie z.B. die Bierflasche.

Gruß
 
Guten Morgen,

Eine hohe Blende eigent sich z.B. für die Aufnahme einer ganzen Blume, also eines größeren Bildauschnittes, benötigt aber viel Licht oder eine lange Belichtung, wenn man mit Iso 100-200 fotografieren möchte...

Korrekt wäre: eine hohe Blendenzahl, z.B. 22. Der Bildausschnitt (Bildwinkel, Brennweite) bleibt übrigens immer derselbe.

Eine normale Blende, 5,6 oder 4 ist für normale Fotos in der Familie etc. geeignet und stellt den Ausschnitt scharf, den man von Kompaktkameras gewöhnt ist.

Prinzipiell ja. Wobei "normal" und "gewohnt" jetzt sehr relativ ist. Kompaktkameras sind ja auch nicht alle baugleich.

Eine kleine Blende stellt nur einen sehr kleinen Bereich scharf, wie z.B. die Bierflasche.

Auch hier: kleine Blendenzahl (z.B. f1.8) = große Blendenöffnung. Am EF 50mm f1.8 wäre dies die Offenblende.
 
Ich habe gerade mal getestet.

Das erste Bild ist mit Blendenzahl 3,5 geschossen, es zeigt also nur einen kleinen Teil sehr scharf an.

Das zweite Bild ist mit Blendenzahl 22 geschossen, eigentlich wirkt das ganze Bild recht scharf, erzielt aber an keiner Stelle die Schärfe die Bild 1 an der Papprolle erzielt.





Wow, macht Spaß
 
Okay, jetzt haben wir auch gleich noch eine kleine Stolperfalle für Dich... :evil:

Eine sehr hohe Blendenzahl hat unter Umständen (je nach Objektiv) einen paradoxen Effekt: das Bild wird wieder unschärfer, als wenn Du es z.B. mit Blende 16 oder 11 geschossen hättest. Der Grund dafür ist die sog. Beugungsunschärfe, die in Konkurrenz zur zunehmenden Schärfentiefe steht. Es empfiehlt sich also, für maximales Auflösungsvermögen ein Auge auf die kritische Blende zu behalten... Erfahrungsgemäß liegt die Blendenzahl dafür bei den meisten Objektiven irgendwo zwischen 8 und 11.

Gruß, Graukater
 
Übrigens schöner, fast schon Musterthred hier.
Ist irgendwie selten geworden. :top:
Hier wird richtig schön ausführlich erklärt und vor allem richtig. Besser als Schule ;)
 
Hallo!

Kompliment an Heiko1977 für die Mühe! :top:

Die Stolperfalle mit der Beugung wurde in seinem Beitrag ja auch schon angesprochen. Was er als "optimale Blende" beschrieben hat, heißt meines Wisssens in der Fachsprache aber "kritische Blende" (die "optimale Blende" gibt es auch - siehe unten). Es ist der Blendenwert, bei dem die Abberrationsfehler (nehmen mit sich schließender Blende ab) und die Beugungsunschärfe (nimmt mit sich schließender Blende zu) den besten Kompromiss bilden. Das Schaubild dazu auf Wikipedia ist selbsterklärend.

Daneben gibt es noch die "förderliche Blende" oder "optimale Blende". Die ist egentlich nicht fest definiert und hängt daher vom Motiv und den Absichten des Fotografen ab.

Im Normalfall würde ich keine größeren Blendenzahlen als f/16 einstellen - eher nur bis f/11.

Eine weitere Stolperfalle ist aber auch die deutsche Sprache. Denn wenn von "großen und kleinen Blenden" die Rede ist, meint man i.d.R. eine "große oder kleine Blendenöffnung". Blende und Blendenöffnung sind für mich genau das Gegenteil. Daher verwende ich den Begriff "Blende" in der Bedeutung von "Blendenöffnung" nicht. Am besten man sagt einfach "Öffnung" (ist kürzer als Blendenöffnung) oder wnigstens "offene Blende/geschlossene Blende".
 
Vielen Dank für die weiteren Erklärungen.

Ich habe hier noch ein Beispiel, wieviel besser der manuelle Modus zu sein scheint

Bild 1 wurde mit der Vollautomatik geschossen. Blendenzahl 4,5, 1/60, 1600

Bild 2 habe ich selber eingestellt. Blendenzahl 22, 5 Sek, Iso 100

Der Unterschied ist echt gewaltig.

Mit welchen Werten hättet Ihr die Blume abgelichtet?





Gruß

Heiko
 
Bild 1 wurde mit der Vollautomatik geschossen. Blendenzahl 4,5, 1/60, 1600
Na die Kamera wusste ja nicht, dass sie auf einem Stativ steht. Darum hat sie eine Belichtungszeit gewählt, bei der du aus der Hand wahrsch. nicht verwackelt hättest.

Bild 2 habe ich selber eingestellt. Blendenzahl 22, 5 Sek, Iso 100
Wie gesagt, würde ich normalerweise nicht bis f/22 gehe, wobei mir hier keine starke Beugungsunschärfe auffällt. Ich hätte vielleicht f/16 genommen, denn ich meine zu erkennen, dass f/22 eh nicht ausreicht, um die Blume komplett scharf zu kriegen. Etwas weiter wegzugehen kann auch helfen, die Schärfentiefe zu erhöhen.

Übrigens: Es wäre angenehmer für alle, wenn du die Fotos verkleinert hier im Forum hochladen würdest. 18 MP-Auflösung sind da eigentlich nicht nötig. ;)
 
WERBUNG
Zurück
Oben Unten