Hallo,
ich komme zwar von der "C"-Fraktion und kann Dir daher zu Nikon keine Objektivempfehlungen geben, dafür kann ich aber auf die Erfahrung von inzwischen 11 Südafrika-Urlauben zurückgreifen.
Nun gehe ich davon aus, dass mein 70-200mm, F4 für eine Safari und beim Whale Watching zu kurz sein wird.
Na ja, es kommt darauf an:
Whale Watching:
Ich gehe mal davon aus, dass Du hierfür in die Gegend von Hermanus fährst. Für das Whale Watching hast Du dort drei prinzipielle Möglichkeiten:
1) Am preiswertesten ist das Beobachten von der Klippe aus. Je nachdem, wie die die Wale drauf sind, können sie direkt vor der Klippe schwimmen (dann reichen auch 200mm selbst an KB für komplette Tiere) oder aber sich auch in 100m oder weiter vom Land entfernt aufhalten (dann ist auch 600mm an KB für ein komplettes Tier viiiel zu wenig). Mit entsprechend längerer Brennweite kann man bei nahen Tieren natürlich auch von der Klippe aus gute Detailbilder machen...
56mm KB-äquivalent
600mm Kb
2) Vom Boot aus kommt man meist deutlich näher an die Tiere ran, so dass hier bereits wesentlich kürzere Brennweiten ausreichen. Kosten: ca. R800 (ca. 55€).
70mm KB-äquivalent
224mm KB-äquivalent
27mm KB-äquivalent
3) Die Krönung wäre natürlich ein Rundflug, wie man ihn z.B. von
Stanford aus machen kann. Kosten: ab R3850 für 30min (ca. 266€) für max. 3 Personen.
90mm KB-äquivalent
400mm KB
Safari:
Hier hängt es stark davon ab, wo man die Safari macht. Will heißen: in einem privaten Wildreservat oder in einem Nationalpark?
Bei den privaten Reservaten wird man deutlich näher an die Tiere heran gefahren, weil diese natürlich an die Autos gewöhnt sind. Hier reichen oftmals auch kürzere Brennweiten aus:
54mm KB-äquivalent
70mm KB
230mm KB-äquivalent
300mm KB
In den Nationalparks spielen sich die meisten Beobachtungen in Entfernungen ab 10m (meist leider mehr) ab. Je nach größe des Tieres sollte man da natürlich etwas mehr Brennweite benutzen. Trotzdem können aber auch hier ganz gute Bilder mit kürzeren Brennweiten gelingen - Dann allerdings meist in der Art: "Tier mit Landschaft".
66mm KB-äquivalent
160mm KB-äquivalent
Wie Tobias123 bereits schrieb, hilft mehr Brennweite bei Fotos auf Distanz nur sehr selten. Die Luftunruhe ist hier meist der begrenzende Faktor, gerade in der Zeit zwischen ca. 9:00 und 16:00 Uhr. Bei entsprechend nahen Begegnugen kann man mit mehr Brennweite natürlich auch entsprechende Detailaufnahmen machen.
600mm KB (auf ca. 5 bis 6m Entfernung)
Ich würde an Deiner Stelle zwei Möglichkeiten in Erwägung ziehen:
Die bereits genannten Verdächtigen von Sigma bzw. Tamron 150-500 bzw. 150-600...
...oder vielleicht einen 1,4x-Konverter für Dein schon vorhandenes 70-200er? ...falls das bei Deinem Objektiv funktioniert?
Zu Deinen Bedenken wegen des Gewichtes:
Also das Sigma oder Tamron 150-600 wiegt 2kg... Zzgl. meiner Kamera habe ich dann ziemlich viel Gewicht in der Hand, das ich auch ruhig halten muss...
Aus diesem Grund habe ich auch „nur“ ein 70-200,f4 und kein f2,8.
Meine Erfahrung ist da genau entgegen gesetzt:
Je schwerer die Kombination aus Kamera + Objektiv ist, desto besser gelingen
mir damit Freihandaufnahmen! Privat habe ich das 70-200/2.8 an der 6D mit Batteriegriff (2,5kg): alles kein Problem! Die Kombi 70-200/4 mit 70D + Batteriegriff auf der Arbeit (1,8kg) muss ich (bei gleicher Äquivalentbrennweite) eine Verschlusszeit kürzer einstellen, damit ich nicht "verreiße".
Noch extremer wird es beim 300/2.8 + 2x-Konverter an der 6D + Batteriegriff (3,9kg): Diese Kombi verreiße ich so gut wie nie, während die kleine Panasonic G81 meiner Freundin auch wenn da "nur" das 45-175er (0,9kg) (90-350mm KB-äquivalent) drauf ist, am längen Ende fast nur Ausschuss produziert!
Neben dem weniger an "Masse" kommt hier auch dazu, dass die Kamera für meine Hände einfach "zu klein" ist. Da hat man einfach "Nichts in der Hand".
Letzteres wurde auf unserem letzten Urlaub zusätzlich noch durch eine mitreisende Bekannte bestätigt: Die hatte eine Sony(?)-Kompaktkamera mit 800mm Äquivalentbrennweite mit dabei. Ergebnis waren gerade über 400mm KB-äquivalent fast nur verwackelte Bilder. Alles verrissen, weil zu klein und leicht! Hinzu kam noch die teilweise wirklich grottige Qualität der JPGs, wenn es mal nicht so gute Lichtbedingungen (Gegenlicht, Schatten, Dämmerung, etc.) hatte. Von WW bis max. ca. 200mm KB-äquivalent waren die Bilder der kleinen für ooc-JPGs dagegen echt gut!
Dazu kommt: Sowohl für Safari, als auch für Whale Watching muss man die Ausrüstung ja auch nicht meilenweit mit sich herum schleppen! Bei der Safari sitze ich normalerweise im Auto und habe die Kamera neben mir bzw. auf dem Schoß liegen - beim Whale Watching sitze ich auf der Klippe / im Boot / im Flugzeug und kann die Kamera auch hier bei Nichtbenutzung einfach mal abstellen/-legen.
Viele Grüße,
Axel