Grundsätzlich finde ich das auch eine gute und taugliche Idee, erst recht als Griffverlängerung/-modifikation. Was die Klemmung in einer Arca Swiss Base angeht ist das Thema etwas komplexer. PLA ist für den "Unbedarften"dafür in jedem Fall das falsche Material, je nach Anbieter fängt das Material bereits ab ca. 50/60° an "weich"* zu werden, und solche Temperaturen werden in der Sonne oder auch in besonnten Autos/Fototaschen sehr schnell erreicht. Auf ASA, PC, PA oder ähnliches auszuweichen liegt also nahe, diese Materialen muss man aber auch drucken können! Die Stabilität dieser Platten (hinsichtlich Klemmung) wird quasi ausschließlich durch die Layerhaftung** bestimmt, und es bedarf hinreichend Erfahrung, um diese Materialien sowohl "schön", warpfrei als auch mit maximaler Layerhaftung zu drucken. Das im Video zu sehende Biegen über die gesamte Länge/Breite der Platte gibt entsprechend keinerlei Aufschluss über die Tauglichkeit als Arca-Platte, so wie die Drucklayer bei den Platten liegen ist diese Biegen genau der ideale Belastungsfall. Wenn man eine solche gedruckte Platte in eine Arca-Base spannt ist auch nicht sichergestellt, dass die Flanken genau im 45°-Winkel anliegen und damit ein Kraftschluss über die gesamte Flanke erfolgt. Ist der Spalt für die Aufnahme des Keils zu weit, drückt selbiger mit seiner Kante im Zweifelsfall genau zwischen zwei Layer und macht die Nummer riskant. Um das ganz klar zu sagen: Ich kann nicht beurteilen wie "gut" die angebotenen Platten sind und wie groß die Layerhaftung bei den gedruckten Platten ist. Der "Test" mit dem angehängten Gewicht macht schonmal einen guten Eindruck und das finanzielle "Risiko" hält sich mit knapp 20€ ja auch wirklich in Grenzen, das muss wirklich jeder für sich entscheiden.
Ein SLA-Druck wäre auch nicht unbedingt zielführend, bei den bezahlbaren Materialien verspröden die Drucke im Laufe der Zeit unter UV-Bestrahlung und würden dann wohl irgendwann beim Klemmen splittern. Wenn der Anbieter relevante Stückzahlen verkauft würde ich wohl einen SLS-Druck anfragen. Die Teile lassen sich platzsparend im Druckraum "stapeln" lassen, die Stückkosten sollten somit erträglich sein und die gedruckten Platten dann nahe im theoretischen (Plastik)Maximum.
* Beispielhaft ein beliebtes PLA: Vicat softening temp. (A) ca. 60° C, Glass transition temp. 57° C
** Beim hier verwendeten FDM Druckverfahren wird geschmolzener Kunststoff über eine Düse schichtweise aufeinander gespritzt. Die o.g. Layerhaftung beschreibt, wie gut die einzelnen Schichten sich miteinander verbinden und wird beeinflusst durch eine Reihe von Druckparametern (Temperatur, Druckgeschwindigkeit, Fluss, …). Man sieht dem gedruckten Objekt nicht unbedingt an, ob die Layerhaftung aufgrund nicht optimaler Druckparameter vielleicht deutlich geringer ist als erwartet (das passiert durchaus mal schnell aus diversen Gründen).