Christian B...
Themenersteller
Blitzanlage für wenig Geld
Hi zusammen!
Ein anderer User dieses Forums hat mich in der Fotocommunity drauf hingewiesen, dass hier einige Leute Interesse an meiner Bastelei haben könnten...
also kopier ich jetzt einfach mal die Beschreibung hier rein...
Viel Spass beim Lesen!
Ich hab mir an mehreren Abenden eine Blitzanlage aufgebaut, die für meine Anforderungen genügt und trotzdem mit drei Blitzen deutlich unter 100 Euro bleibt.
Sie besteht aus:
- 3 Blitze Revuetron c35s
- Ein Servoblitzauslöser, basierend auf einem Bausatz von ELV
- Stative
- Kabel
- mindestens 12 Mignon-Akkus
- bisher 4 Halterungen für Blitzköpfe
Auf Foto 1 sind die drei Blitze, drei Kabel, eines der Stative, ein Blitzvorsatzhalter und der Servoblitzauslöser zu sehen.
Auf Foto 2 einer der Blitze aufgebaut und in Aktion.
Die andern Bilder zeigen Details der Vorsatzhalterung (3) und des Zweitblitzauslösers (4 und 5)
Zu den Einzelheiten:
Blitze:
Die Blitze hab ich ausgewählt, weil sie mit ner 35er Leitzahl kräftig genug sind für alle Räume, denen ich bisher begegnet bin. Ausserdem haben sie nen manuellen Betriebsmodus, in dem die Leistung in drei Stufen einstellbar ist und bei jedem folgenden Blitz gleich - was bei Automatikmessung ja durchaus nicht so sein muss.
Weitere Gründe für die Wahl dieses Blitztyps:
Es gibt viele davon, und das zu günstigen Preisen, Zubehör (Farbfilter, Streuscheibe, Synchro-Kabel) ist im normalen Verkaufspaket dabei, muss also schon nicht extra besorgt werden,
und die Ladezeiten sind ok (8s bei voller Leistung, knapp 2s bei kleinster Stufe).
Betrieben werden sie mit je 4 Standard-Mignon-Akkus, die ich bei mir für alles verwende, von Kamera bis Ringlicht. Folglich hab ich nur ein Akkusystem und kann meine inzwischen 28 Stück nach Bedarf verteilen. Mit nem 2300er NiMH macht so ein Blitz bei voller Leistung gut 100 Blitze, was ich volkommen ausreichend finde.
Servoauslöser:
Bausatz für 7 Euro von ELV mit dem Namen Tochterblitzauslöser, ist in ner halben Stunde ohne Stress gelötet und getestet.
Wird ursprünglich mit 2 Knopfzellen betrieben. Diese hab ich zwar in ca. 10 Betriebsstunden nicht leer bekommen, aber für den Dauereinsatz dann doch durch 2 Mignons ersetzt.
Hier sind Batterien mit Sicherheit günstiger als Akkus, schon wegen deren Selbstentladung.
Dann an den einen Ausgang der Schaltung drei Cinch-Buchsen angelötet, und das ganze mit Batteriehalter in ein kleines robustes Gehäuse (65 Cent von Reichelt) eingebaut.
Die Schaltung bietet 2 Betriebsstufen, einmal direkt beim ersten Blitz auslösen und einmal erst beim zweiten in kurzer Zeit, was für Vorblitze interessant ist.
Der Blitzimpuls wird über eine Fotodiode registriert und dann differenziert, so dass normale Helligkeitswechsel nicht auslösen.
Der Triggerausgang ist über einen Optokoppler vom Rest der Schaltung getrennt und damit auch für Blitze mit hoher Spannung am Synchrokontakt geeignet.
Stative:
Preisgünstige Stative mit 3D-Kopf und Schnellwechselplatte von Foto Walser, Stück zu 7,90 (glaub ich),
sehr kompakt und leicht, also transportfreundlich.
Zur Befestigung der Blitze auf den Stativen hab ich von nem Bekannten 1/4-Zoll Stativgewinde in 8er Blech schneiden lassen, und dann diese Stücke auf die Blitzgehäuse aufgeklebt. Hält bombenfest, wenn man dafür gutes Harz nimmt und mit ner Schraubzwinge dezent eingespannt aushärten lässt.
Die Schnellwechselplatte bleibt dann auch eingeschraubt, so dass der ganze Spass echt flott aufgebaut ist.
Kabel:
Bei Reichelt Koax-Cinch-Kabel gekauft, kosten mit Steckern fertig konfektionert ca 3Euro für ein 10m-Kabel, diese halbiert und an die offenen Enden je ein Stück der Synchrokabel drangelötet.
Die Koaxkabel sind mechanisch stabiler und lassen sich schöner aufrollen als die ganz dünnen (und noch billigeren) Audio-Kabel.
So hab ich in ner halben Stunde Arbeit und für ca. 5 Euro drei Stück 5m Blitzkabel - versucht das mal beim Fachhändler zu kaufen!
Halterungen für Blitzvorsätze:
Die Blitzköpfe sind konisch, so dass man da wunderbar was draufstecken kann, das dann auch hält. Problem war: Was?
Meine Lösung: Ich hab mir aus Festplatteneinbauwinkeln, die ich noch in grössere Stückzahl aus den Anfangszeiten der 3,5-Zoll-Platten hatte, mit Stücken von ner M3-Gewindestange und 10x10-Aluprofilen Universal-Halter gebaut, die für jeden Lichtformer verwendet werden können.
Mit den Gewindestangen werden zwei Festplattenwinkel so verbunden, dass die gerundete Seite später zum Blitz zeigt und so nichts zerkratzt werden kann.
Über Muttern kann dann der Abstand so eingestellt werden, dass die gewünschte Spannkraft beim draufstecken entsteht.
An den Winkeln werden dann beliebig lange Stücke Alu-Profil montiert, was dank der vorgebohrten Gewinde kein Thema ist.
Meine Profile sind einmal 40cm und sonst immer 30 cm lang.
Je nach Art des zu befestigenden Vorsatzes können dann dort Löcher gebohrt werden zum Anschrauben oder für Kabelbinder oder...
Durch die Verwendung der oben genannten Teile sind ausser für die Blechstücke mit den Stativgewinden keine grösseren Metallarbeiten nötig (sägen, bohren und schleifen sollte schon "beherrscht" werden), und man erhält mit vergleichsweise wenig Aufwand an Zeit und Geld eine universelle Blitzanlage, die nach Bedarf gestaltet werden kann.
Die Blitze passen inklusive Stativen, Kabel und Auslöser problemlos in einen der schicken Alukoffer, die's im Baumarkt immer wieder für 10 Euro gibt.
Der grosse Vorteil meiner Lösung gegenüber allen anderen, die ich bisher sah, ist, dass man für wenig Geld ein erweiterbares System bekommt, das auch wirklich praktisch einsetzbar ist. Für mich war auch wichtig, keine Kabel an der Kamera zu haben, um auch frei beweglich zu sein. Der Auslöser ist empfindlich genug, um ihn nahezu frei im Raum zu positionieren, wo er nicht stört, und trotzdem mit so kleiner Leistung von der Kamera weg zu blitzen, dass das Licht aus Kamera-Richtung auf dem Bild nicht zu sehen ist.
Hi zusammen!
Ein anderer User dieses Forums hat mich in der Fotocommunity drauf hingewiesen, dass hier einige Leute Interesse an meiner Bastelei haben könnten...
also kopier ich jetzt einfach mal die Beschreibung hier rein...
Viel Spass beim Lesen!
Ich hab mir an mehreren Abenden eine Blitzanlage aufgebaut, die für meine Anforderungen genügt und trotzdem mit drei Blitzen deutlich unter 100 Euro bleibt.
Sie besteht aus:
- 3 Blitze Revuetron c35s
- Ein Servoblitzauslöser, basierend auf einem Bausatz von ELV
- Stative
- Kabel
- mindestens 12 Mignon-Akkus
- bisher 4 Halterungen für Blitzköpfe
Auf Foto 1 sind die drei Blitze, drei Kabel, eines der Stative, ein Blitzvorsatzhalter und der Servoblitzauslöser zu sehen.
Auf Foto 2 einer der Blitze aufgebaut und in Aktion.
Die andern Bilder zeigen Details der Vorsatzhalterung (3) und des Zweitblitzauslösers (4 und 5)
Zu den Einzelheiten:
Blitze:
Die Blitze hab ich ausgewählt, weil sie mit ner 35er Leitzahl kräftig genug sind für alle Räume, denen ich bisher begegnet bin. Ausserdem haben sie nen manuellen Betriebsmodus, in dem die Leistung in drei Stufen einstellbar ist und bei jedem folgenden Blitz gleich - was bei Automatikmessung ja durchaus nicht so sein muss.
Weitere Gründe für die Wahl dieses Blitztyps:
Es gibt viele davon, und das zu günstigen Preisen, Zubehör (Farbfilter, Streuscheibe, Synchro-Kabel) ist im normalen Verkaufspaket dabei, muss also schon nicht extra besorgt werden,
und die Ladezeiten sind ok (8s bei voller Leistung, knapp 2s bei kleinster Stufe).
Betrieben werden sie mit je 4 Standard-Mignon-Akkus, die ich bei mir für alles verwende, von Kamera bis Ringlicht. Folglich hab ich nur ein Akkusystem und kann meine inzwischen 28 Stück nach Bedarf verteilen. Mit nem 2300er NiMH macht so ein Blitz bei voller Leistung gut 100 Blitze, was ich volkommen ausreichend finde.
Servoauslöser:
Bausatz für 7 Euro von ELV mit dem Namen Tochterblitzauslöser, ist in ner halben Stunde ohne Stress gelötet und getestet.
Wird ursprünglich mit 2 Knopfzellen betrieben. Diese hab ich zwar in ca. 10 Betriebsstunden nicht leer bekommen, aber für den Dauereinsatz dann doch durch 2 Mignons ersetzt.
Hier sind Batterien mit Sicherheit günstiger als Akkus, schon wegen deren Selbstentladung.
Dann an den einen Ausgang der Schaltung drei Cinch-Buchsen angelötet, und das ganze mit Batteriehalter in ein kleines robustes Gehäuse (65 Cent von Reichelt) eingebaut.
Die Schaltung bietet 2 Betriebsstufen, einmal direkt beim ersten Blitz auslösen und einmal erst beim zweiten in kurzer Zeit, was für Vorblitze interessant ist.
Der Blitzimpuls wird über eine Fotodiode registriert und dann differenziert, so dass normale Helligkeitswechsel nicht auslösen.
Der Triggerausgang ist über einen Optokoppler vom Rest der Schaltung getrennt und damit auch für Blitze mit hoher Spannung am Synchrokontakt geeignet.
Stative:
Preisgünstige Stative mit 3D-Kopf und Schnellwechselplatte von Foto Walser, Stück zu 7,90 (glaub ich),
sehr kompakt und leicht, also transportfreundlich.
Zur Befestigung der Blitze auf den Stativen hab ich von nem Bekannten 1/4-Zoll Stativgewinde in 8er Blech schneiden lassen, und dann diese Stücke auf die Blitzgehäuse aufgeklebt. Hält bombenfest, wenn man dafür gutes Harz nimmt und mit ner Schraubzwinge dezent eingespannt aushärten lässt.
Die Schnellwechselplatte bleibt dann auch eingeschraubt, so dass der ganze Spass echt flott aufgebaut ist.
Kabel:
Bei Reichelt Koax-Cinch-Kabel gekauft, kosten mit Steckern fertig konfektionert ca 3Euro für ein 10m-Kabel, diese halbiert und an die offenen Enden je ein Stück der Synchrokabel drangelötet.
Die Koaxkabel sind mechanisch stabiler und lassen sich schöner aufrollen als die ganz dünnen (und noch billigeren) Audio-Kabel.
So hab ich in ner halben Stunde Arbeit und für ca. 5 Euro drei Stück 5m Blitzkabel - versucht das mal beim Fachhändler zu kaufen!
Halterungen für Blitzvorsätze:
Die Blitzköpfe sind konisch, so dass man da wunderbar was draufstecken kann, das dann auch hält. Problem war: Was?
Meine Lösung: Ich hab mir aus Festplatteneinbauwinkeln, die ich noch in grössere Stückzahl aus den Anfangszeiten der 3,5-Zoll-Platten hatte, mit Stücken von ner M3-Gewindestange und 10x10-Aluprofilen Universal-Halter gebaut, die für jeden Lichtformer verwendet werden können.
Mit den Gewindestangen werden zwei Festplattenwinkel so verbunden, dass die gerundete Seite später zum Blitz zeigt und so nichts zerkratzt werden kann.
Über Muttern kann dann der Abstand so eingestellt werden, dass die gewünschte Spannkraft beim draufstecken entsteht.
An den Winkeln werden dann beliebig lange Stücke Alu-Profil montiert, was dank der vorgebohrten Gewinde kein Thema ist.
Meine Profile sind einmal 40cm und sonst immer 30 cm lang.
Je nach Art des zu befestigenden Vorsatzes können dann dort Löcher gebohrt werden zum Anschrauben oder für Kabelbinder oder...
Durch die Verwendung der oben genannten Teile sind ausser für die Blechstücke mit den Stativgewinden keine grösseren Metallarbeiten nötig (sägen, bohren und schleifen sollte schon "beherrscht" werden), und man erhält mit vergleichsweise wenig Aufwand an Zeit und Geld eine universelle Blitzanlage, die nach Bedarf gestaltet werden kann.
Die Blitze passen inklusive Stativen, Kabel und Auslöser problemlos in einen der schicken Alukoffer, die's im Baumarkt immer wieder für 10 Euro gibt.
Der grosse Vorteil meiner Lösung gegenüber allen anderen, die ich bisher sah, ist, dass man für wenig Geld ein erweiterbares System bekommt, das auch wirklich praktisch einsetzbar ist. Für mich war auch wichtig, keine Kabel an der Kamera zu haben, um auch frei beweglich zu sein. Der Auslöser ist empfindlich genug, um ihn nahezu frei im Raum zu positionieren, wo er nicht stört, und trotzdem mit so kleiner Leistung von der Kamera weg zu blitzen, dass das Licht aus Kamera-Richtung auf dem Bild nicht zu sehen ist.
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