@TO
mit dem blendenmitnehmer meinst du sicherlich die blendensimulation; durch nocken (mechanisch) oder durch elektrische bzw elektron. impulse wird dem kameragehäuse vom objektiv her eine abblendung "vorgespielt", obwohl das objektiv wg. maximaler sucherbildhelligkeit auf offenblende (!) steht.
der vorteil daran: das sucherbild bleibt hell, auch bei abblendung.
der nachteil: bei voller öffnung zeichnen viele optiken mit erheblicher eckenverschattung; die messung kann ungewollt sehr problematisch werden:
beispiel aus der praxis:
bei mittenbetonter messcharakteristik auf die bildmitte messen? dann werden (bei voller öffnung) die bildecken zu dunkel.
umgekehrt erbrächte die messung auf die ecken (bzw eine entsprechende korrektur) eine zu helle bildmitte.
hersteller wie z.b. minolta zogen sich elegant aus der affaire, indem der schritt zwischen voller öffnung und der ersten "abgeblendeten" blende kurzerhand verringert wurde (beim 50 F1,7 sieht es aus wie 3/4 blende, anstatt fast 1,5: von F1.7 nach 2.8. beim 35 F1.8 gar wie 1/2 anstatt gut 1,25 stufen).
wie ungeheuer relativ die genauigkeit einer solchen methode ist bzw sein kann, fällt sofort in's auge. darum schworen in den 70er jahren viele puristen (nicht ganz grundlos!) auf die belichtungsmessung bei abblendung ("arbeitsblende").
kameras wie etwa die
M42- kameras (z.b. yashica TL electro / TL electro X, die praktica LTL, die fujica ST 701) und mit
bajonettfassung (z.b. nikkormat FT, minolta SR7, canon FT),
und andere macht das drücken einer "messtaste" erforderlich, um gleichzeitig den beli- messer zu aktivieren und das objektiv auf den eingestellten wert abzublenden.
mit dem aufkommen der BLENDENSIMULATION (aha - der mitnehmer) entfiel der tastendruck; es wurde bei voller öffnung gemessen. die messung bei arbeitsblende (s.o.) hielt sich bei den produkten einiger kamerahersteller bis in die späten sechziger (minolta, nikon, canon, asahi pentax), bei anderen (fujica, praktica, ricoh, yashica, miranda z.b.) bis in die früheren bis mittleren 70er.
olympus OM (1 ff, 1973) und contax-yashica (1975.76; RTS, FR/FR I ff) kamen gleich mit offenmessung auf den markt. dabei hätte yashica fast "den zug verpasst", denn 1977 kam der erste multiautomat (minolta XD 5/7). --