Mich interessieren nun erst einmal nur die mit diesen Kameras gemachten Erfahrungen. Vor allem, weil ich an vielen Stellen Kritiken bezüglich der schlechten Bildqualität bei bei nicht so guten Lichtverhältnissen und nicht gerade technische Zuverlässigkeit erfahren habe.
Wahrscheinlich machst Du inzwischen Deine eigenen Erfahrungen und hast Disch schon lange entschieden. Für den Fall, dass nicht, berichte ich mal von meinen Erfahrungen mit der TZ61. Ist sicher sehr subjektiv, aber ich will es versuchen so darzustellen, dass daraus vielleicht auch für andere Anwendungen etwas deutlich wird.
Schon bei den ersten Tests mit der TZ61 hatte ich den Eindruck, dass man die 18 Megapixel nahezu ohne Informationsverlust auf 12 zurückstellen kann. Und das hat sich bislang ziemlich bewährt. Die größere Auflösung bringt nach meiner Erfahrung nur manchmal bei sehr guten Lichtverhältnissen einen Mehrwert. Wahrscheinlich kriegt man mit späterer Reduktion am Computer eine etwas bessere Bildqualität, nach meinem Eindruck bringt das aber nicht viel; da war für mich die Anwendungsfreundlichkeit und die Einsparung an Speicherplatz wichtiger. Gegenüber der Analogfotografie ist natürlich einiges ganz anders und ich vermisse meine alte (leider kaputte) SLR schon manchmal, aber nur selten. Mit den Bildern darf man sich nicht ins DSLR-Forum trauen, sonst kriegt man nur zu hören "sagte ich ja, zu nichts verwendbar". Tatsächlich sind die Bilder für mich durchaus für Vieles verwendbar: Dokumentation, Erinnerungsstütze, Postkarten herstellen. Für Kalender größer als DIN A4 sollte das Licht schon gut sein. Besonders unten links hat meine ein Matsch-Problem, was bei Fotos mit Rasen am untere Rand ziemlich stört. Leider greift die Rauschunterdrückung voll ein und lässt sich nicht regeln - bei der TZ81 soll das wieder gehen. Manuelle Belichtungseinstellungen nutze ich immer wieder und bin damit auch bei schlechtem Licht und Stativ relativ zufrieden.
Ich nutze die Kamera auch so, wie es nicht geht - selbst auf einem Stapel loser Steine balancieren, die Kamera am Einbeinstativ mit einem Arm hoch schräg nach vorne und weit oben halten und mit der anderen Hand über Handy auslösen, und das bei trübem Wetter im Wald. Das Ergebnis sind keine vorzeigbaren Schmuckstücke, aber eine Erinnerungsstütze und auf Bildschirmgröße durchaus ansehbar. Da darf man natürlich keine Erwartungen haben, aber ich will den sehen, der mit einer Vollformat-DSLR unter den Umständen ein besseres Bild hinkriegt

und anschließend von unten unter einen Pilz oder eine Märzenbecher-Blüte fotografiert (ohne Beschädigung natürlich).
Technisch war meine bislang (ca. 2 Jahre, gut 100.000 Bilder) ganz ok, allerdings hatte ich in der Zeit schon mehrfach Staub im Objektiv (meist nach Einsatz in sehr staubiger Umgebung, was man meiden sollte, was ich aber nicht immer meiden kann). Inzwischen fängt sie an, sehr selten in entgegengesetzter Weise oder gar nicht auf den Zoomhebel zu reagieren, bis es beim dritten Anlauf klappt. Manchmal (ca. alle 8 Wochen) hat sie Speicherprobleme, die nach Neueinsetzen (ggf. bis zu drei Versuche nötig) der Speicherkarte jeweils behoben sind.
Hier ein Bild aus einer Kirche bei schlechtem Licht, mit Stativ, JPG ooc, nur verkleinert für Forum, Brennweite 83,4 mm (KB-äq: 465 mm).

Und von demselben Foto ein 1:1 Ausschnitt (mit etwas höherer Kompression für geringere Dateigröße):
Außerdem eines wie oben beschrieben vom am ausgestreckten Arm hochgehaltenen Stativ bei trübem Wetter (wie oben, JPG, nur verkleinert für Forum)

:
Auch davon ein 1:1 Ausschnitt, diesmal vom unteren Rand (= noch matschiger):
Wie gesagt, das würde auch ich nicht als gute Bildqualität bezeichnen. Aber als Erinnerung, um über die Ausgrabung etwas schreiben zu können, funktioniert es für mich. Zur Dokumentation für die Archäologie sicher nicht. Und ich habe sicherlich genau die Fotos ausgewählt, von denen (mit einem gewissen Recht) gesagt wird, dass man sie mit so einer Kamera nicht machen kann.
Viele Grüße
Jan