Für f=1200 mm sind g=100m fast schon Nahbereich. Für f=120mm nicht unbedingt.
Das ist ein Abbildungsmaßstab von 1:83, und das ist nicht mal ansatzweise "Nahbereich". Bei kleineren Sensoren bräuchte man noch kleinere A-Maßstäbe, man darf also getrost einfach mit dem Cropfaktor rechnen. Die Korrektur für die effektive Blende ist 1,2%, also irrelevant. Mit einem 5x kleineren Sensor sogar nur 0,25%. Der effektive Cropfaktor ist dann nicht 5, sondern 4,99.
Und deswegen hast du eben nicht die volle Äquivalenz, sondern gewinnst tatsächlich etwas mehr Schärfentiefe, als du durch das Öffnen der Blende verlierst.
Angesichts dieser 0,2% Abweichung des effektiven Cropfaktors, wäre mir der angebliche Gewinn an Schärfentiefe ohnehin egal. Aber trotzdem: Auch im Nahbereich gilt die volle Äquivalenz. Man muss dann nur wissen (oder lernen), dass man nicht mehr einfach mit dem Cropfaktor rechnen darf.
Und für den Fall hier (f=1200mm, g=100m, unendlicher Hintergrund soll scharf) ist ohnehin Hopfen und Malz verloren. Man müsste auf (nominell

) f/480 abblenden (bei Kleinbild, für Crop noch kleiner). Da muss man nicht mal mehr rechnen um zu sehen, dass das nichts als Beugungsunschärfe ergeben wird. Und ein kleinerer Sensor hilft da auch nichts.
Wenn man moderate (und an Kleinbild noch weitgehend unverseucht durch Beugung) f/16 benutzt, bekommt man einen Defokus-Unschärfeklecks in unendlich von 0,9mm auf dem Sensor. Was das in Pixeln bedeutet, möge jeder selber ausrechnen, ich denke nicht in Pixeln.
Gruß, Matthias