Gast_324133
Guest
Ein auch hier gern mal diskutiertes Thema aus anderen Blickwinkeln betrachtet:
http://www.noz.de/lokales/melle/artikel/453718/melle-ausgrenzung-beim-klassenfoto
Alltagsrelevanz ist vorhanden, der Artikel steht in der heutigen Print-Ausgabe des Meller Kreisblatts (die hiesige Lokalausgabe der Neuen Osnabrücker Zeitung, NOZ)
Das ist die pragmatische Variante:
So geht es eher nicht:
Auch aus gesellschaftlicher Sicht sollte Totalverzicht nicht die Lösung sein:
http://www.noz.de/lokales/melle/artikel/453718/melle-ausgrenzung-beim-klassenfoto
Melle. Fotos sind zu einem sensiblen Thema an Schulen und in Kindergärten geworden. Die Konsequenzen betreffen alle: Eltern, Pädagogen, Fotografen, jedoch vor allem die Kinder.
Eine Klasse von acht- und neunjährigen Schülern der Grönenbergschule freute sich frühmorgens: „Heute endlich mal kein Unterricht, dafür kommt der Landrat zum Vorlesen.“ In lustiger Runde setzte dieser sich zu den Kindern, beantwortete ihre Fragen und las dabei Passagen aus seinem Lieblingsbuch vor. Alle waren begeistert, lachten, machten Faxen für das Gruppenfoto im „Meller Kreisblatt“, die Homepage der Schule und der Stadt.
Diplomatisch wurden jedoch einige Kinder von den Lehrerinnen zur Seite genommen. Sie durften nicht mit auf das gemeinsame Gruppenfoto, weil ihre Eltern die Einverständniserklärung zur Veröffentlichung nicht unterschrieben hatten. Während die Mitschüler abgelichtet wurden, standen sie abseits und wussten nicht warum.
„Diese Kinder sind natürlich traurig. Herausragende Leistungen und Begegnungen sollen im Foto dargestellt werden. Das ist eine Wertschätzung der Arbeit, sei es im Sport, bei Wettbewerben oder Projekten“, sagt Andreas Wegesin, Schulleiter der Grönenbergschule, die mit 440 Schülern zu den größten Grundschulen in Niedersachsen zählt.
Seit vier bis fünf Jahren reagierten die Eltern sensibel auf das Thema, erklärte der Schulleiter. Das sei jedoch nicht böswillig gemeint, sondern eine zunehmende Sorge über die Verbreitung von Bildmaterial auf Handys und im Internet. „Wir beraten die Eltern bei der Einschulung. Wenn sie keine Fotos wünschen, sollten sie das ihren Kindern erklären“, so lautete der Vorschlag von Andreas Wegesin.
Alltagsrelevanz ist vorhanden, der Artikel steht in der heutigen Print-Ausgabe des Meller Kreisblatts (die hiesige Lokalausgabe der Neuen Osnabrücker Zeitung, NOZ)
Das ist die pragmatische Variante:
Detaillierte Aufnahmegespräche führt auch Marlies Brüggemann, Schulleiterin der IGS (Integrierte Gesamtschule). „Die Eltern unterschreiben eine Generalabsolution für alle Veröffentlichungen.“
Dabei gebe es nur ganz wenige Ausnahmen, zum Beispiel wenn der Vater bei der Kripo beschäftigt sei oder das Kind in einer Pflegefamilie aufwachse. „Die Kinder lieben es, wenn das Meller Kreisblatt kommt“, betonte die Schulleiterin.
So geht es eher nicht:
Aus dem Kreis Herford berichtete eine Mutter von drei Kindern enttäuscht: „Beim Schulfest meiner Tochter Maleen herrschte generelles Fotoverbot. Ich durfte keine Aufnahmen machen.“
Mit großer Sorgfalt und Umsicht wird das Thema auch in den Kindergärten behandelt. So holt Simone Bruns, Leiterin der ev. Paulus-Kita, vor jedem Pressetermin die Einverständniserklärung von jedem Einzelnen ein. Das sei bei 115 Kindern und demnächst 130 sehr zeitaufwendig, zumal die Reaktionen der Eltern von Termin zu Termin wechseln würden.
Auch aus gesellschaftlicher Sicht sollte Totalverzicht nicht die Lösung sein:
„Die Digitalisierung der Medien birgt Gefahren. Eltern müssen darüber aufgeklärt und regelmäßig befragt werden“, sagt Ute Paul, Leiterin des Kinder- und Familienzentrums in Buer. Mit Fotos werde jedoch das Leben im Kinderhaus anschaulicher sowohl für die Eltern, als auch für die Öffentlichkeit. Sie seien wichtig für die Transparenz der pädagogischen Arbeit.