Im Thread sind ja viele Infos zusammengekommen. Ich denke jedoch - und mache das nur mal hier am Beitrag von hsiegel fest - das soll keine spezielle Kritik an dem Beitrag sein – dass es für einen EInsteiger, der weiss was er will, auch preiswertere Möglichkeiten gibt.
Ich würde erst einmal einen Astroverein/Volkssternwarte in der Region finden, wo ich Erfahrungen mit dem Vereinsequipment machen könnte. Außerdem bekommt man das fachkundige Anleitung. (siehe:
http://www.astronomie.de/gad/)
Auch den Rest kannst Du unter 1000 Euro abschreiben. Sorry. Aber das Problem ist die Nachführung und nicht das Teleskop. Egal welches Teleskop Du später draufsattelst, unter einer EQ-6 würde ich niemals mit der Fotografie beginnen. Alles andere endet zwangsläufig in Bastelei, Frust oder teuren Upgrades. Und selbst die EQ-6 ist unter Astrofotografen verschrien. Aber gut. Irgendwo muss man den Kompromiss machen.
Ich würde die Aussage, die Montierung ist das wichtigste Teil, voll unterstreichen. Aber die EQ-6 hat nicht umsonst einen schlechten Ruf: der Schneckenfehler ist groß, zu groß ohne mühselige manuelle Dauerkorrektur oder teuren Autoguider.
Für einen Einsteiger wesentlich besser geeignet halte ich eine alte Vixen Montierung (gebraucht). Die alte SuperPolaris wird nicht umsonst sehr gerne als Reisemontierung genommen, weil sie relativ klein und leicht ist - und sehr gut verarbeitet. Auch eine neuere GP oder so etwas wäre okay, aber teurer.
Eben deshalb solltest Du am Anfang auch nicht die Billiglösung favorisieren. Such Dir einen Newton aus, der vom Gewicht zu Deiner Montierung passt. Die EQ-6 geht etwa bis 8 Zoll / 1200mm. Darüber wird es dann unbrauchbar.
Abgsehen von einer EQ-6, würde ich als EInsteiger mit so langen Brennweiten sicher nicht unbedingt DeepSky machen. Ein normales Fotoobjektiv von 200 mm, über 300 mm bis 500 mm erschließt hunderte von interessanten Objekten. Dazu ein kleiner 80 mm Refraktor als Nachführteleskop - passt beides (wenn's nicht gerade ein 500/4 Objektiv ist) bequem auf eine SuperPolaris Moniterung.
Fang mit einer mittleren Brennweite an. 1000mm sind optimal. Darüber erhöhst Du den Schwierigkeitsgrad unnötig, darunter bekommt man eigentlich nur Fotonewtons, die ihre ganz eigenen Schwierigkeiten (Kollimation z.B.) mitbringen.
Für den Einstieg halte ich, wie gesagt, Fotoobjektive erst mal für besser geeignet, weil einfacher handhabbar - und wenn's nur der Verzicht auf die KOllimation ist.
Unterschätze das Gewicht einer Fotoausrüstung nicht. Bereits die Montierung bringt einige Kilo auf die Waage, das Stativ und das übrige Geraffel auch. Unter 20 Kilo Gesamtgepäck dürftest Du wohl nicht wegkommen. Portabel sind vernünftige Lösungen nur bedingt. Du wärest nicht der erste, der das Teleskop deshalb nicht benutzt, weil es zu schwer ist.
Das ist wohl war, zumindest wenn man mit EQ-6 und 20 cm Newton rechnet. Meine SuperPolaris, zusammen mit dem kleinen 75 mm Pentax-Refraktor passt in einen kleinen Fotorucksack, einschl. Steuerung und Gegengewicht. Dazu noch eine 12 V Blei-Gel-Batterie und fertig - bei vielleicht 12 kg.
Schau mal auf die Website von Jürgen Stein. Da sind viele Deep Sky Fotos mit dem kleinen 75 mm Pentax Refraktor gemacht. Wer mit seinem Equipment richtig umgehen kann, steckt auch ein Gerät mit dreifacher Öffnung in die Tasche..., z.B.
http://home.arcor.de/j_stein/m17wa_d.html -
http://home.arcor.de/j_stein/m31_d.html -
http://home.arcor.de/j_stein/ngc2244_d.html
Der Pentax ist im Prinzip ein Teleobjektiv 500 mm f/6,7, also weder besonders langbrennweitig noch besonders lichtstark...
Deshalb probier mal folgendes:
Schau mal nach der Astrotrac Nachführung. Darauf ein Teleobjektiv -300mm. Das wäre für den Anfang vielleicht wirklich die schlaueste Lösung.
Damit kannste prima Widefield-Aufnahmen machen und bei 300mm bekommst Du Andromeda schon in beachtlicher Auflösung auf den Chip.
Astrotrak haben wir ausprobiert. Mit 300 mm Brennweite unbrauchbar. Die Grenze sind vielleicht 200 mm, wenn die Kamera und das Objektiv nicht zu schwer sind. Wenn man sowas will, ist ein manualler "Barndoor Tracker" (mal per Google suchen), billiger und schnell zusammengezimmert.
Also, abgesehen davon, dass ich wirklich empfeheln würde, erst einmal im Rahmen eines Vereins erste Erfahrungen zu sammeln, würde ich dann eine Leichtgewichtsausrüstung empfehlen, wie eine gebrauchte SuperPolaris MOntierung, dazu ein preiswertes 80 mm Nachführfernrohr (mit Fadenkreuzokular) und dann ein qualitativ gescheites 300 mm Teleobjektiv. Wobei kürzere Brennweiten natürlich auch ihre Motive finden. Jedenfalls kann man die Objektive auch sonst gut gebrauchen, so dass sich Zusatzausgaben in Grenzen halten.
P.S.: Ich schreibe nur über Sachen, die ich auch selbst einsetze oder eingesetzt habe...