Astrofotografie -> HDR?

[derliebewolf]

Hallöchen zusammen,
seit einiger Zeit experimentiere ich etwas mit Sternenfotografie rum, vor allem die Milchstraße. Nun denke ich, dass ich durchaus mehr aus den (zukünftigen) Bilder rausholen könnte, wenn der Vordergrund länger belichtet wird, als der Himmel. Eigentlich ist das dann ja schon so was wie HDR (Naja, korrekt Exposure Bracketing/Belichtungsreihen), oder?

Meine Frage: wie mach ich das jetzt? Also klar, belichten bekomm ich noch hin, aber dann?

Das Verfügbare Equipment steht in der Signatur, zzgl. die genannte Software

Aktuelles Vorgehen für Fotos wie das untenstehende:

1. RAW fotografieren
2. In LR4 importieren
3. Grundsätzliche Anpassungen vornehmen und einheitlich machen (WB, Belichtung, Rauschen)
4. nach DNG exportieren
5. mit dem Microsoft Image Composite Editor (nettes Tool, recht zuverlässig) zusammenfügen und ausrichten
6. nach TIFF Exportieren und wieder in LR (als Ganzes Bild) importieren
7. Nachträgliche Bearbeitung des gesamten Bildes (Belichtung, Kontrast, Rauschen, Farbanpassungen am Himmel, ...)

An welcher Stelle würde jetzt der länger belichtete Vordergrund (HDR) ins Spiel kommen? Und: womit mach ich das am besten? Photoshop steht mir nicht zur Verfügung...
Oder hab ich einen Denkfehler und da geht auch ohne HDR noch mehr?

Danke schon mal und Grüße,
derliebewolf


Milky Way over el Teide by derliebewolf, on Flickr

 

[derliebewolf]

Niemand eine Idee?

 

[NaumannU]

Man könnte beim Aufnehmen ggfs. mit Grauverläufen arbeiten, wobei das dann im Himmel die Belichtungszeiten wieder hochtreibt. Will man ja nicht unbedingt.

Du könntest auch in LR via digitalen Grauverlauf den Vordergrund heller ziehen. Wobei ich bei solchen Motiven ohne gerade Kanten am Horizont eher ne Maske mit dem Korrekturpinsel aufbringen würde.

Du willst wahrscheinlich den Vordergrund so wie hier haben?
http://fotos.vieledinge.de/albums/teneriffa/content/pico-del-teide-mit-sternenhimmel/

Ich würde auf alle Fälle sehr behutsam an die Aufhellung rangehen. Die Milchstraße sieht man nur bei entsprechender Dunkelheit, damit ist dann auch der Vordergrund dunkel. Wenn der zu hell wird wirkt es schnell unnatürlich.

BTW: IMHO eine sehr gelungene Aufnahme.

 

[derliebewolf]

Danke für die Antwort
Ja, so ähnlich wie in dem verlinkten Photo. Ist ja auch das gleiche Motiv

Wobei man hier ja schon sehr gut erkennen kann, das "zu lang" belichtet wurde. Es sind klare startrails zu erkennen, selbst in der kleinen Auflösung. was wiederum vermutlich auch zu dem recht hellen Vordergrund gefürt hat...

Ein Grauverlaufsfilter ist ein absolutes NoGo, üblicherweise steht man selbst bei 30sec min mit ISO 1600/3200/6400 da. Da will man nicht noch dunkler werden...

Allgemein etwas länger belichten könnte helfen. In meinem Bild ist der Vordergrund schon sehr stark in LR aufgehellt und entrauscht, viel mehr Lft gib es dafür leider nicht.

BTW: IMHO eine sehr gelungene Aufnahme.

Danke!

 

[NaumannU]

Wobei man hier ja schon sehr gut erkennen kann, das "zu lang" belichtet wurde. Es sind klare startrails zu erkennen, selbst in der kleinen Auflösung. was wiederum vermutlich auch zu dem recht hellen Vordergrund gefürt hat...

Nicht nur das. Der Mond hat da einen nicht unwesentlichen Anteil dran. Für die Milchstraße hat das Urlaubszeitfenster leider absolut nicht gepasst. Keine einzige Neumond-Nacht und Mondauf- und Untergang zu so saublöden Zeiten, das da nix ging. Hatte ich bei der Urlaubsplanung aber auch in keinster Weise auf dem Schirm. Nächstesmal....

Ich hab auch noch Aufnahmen ohne sichtbare Startrails, aber im Endeffekt hatte mir dann doch die Variante mit den ziehenden Wolkenfetzen am Besten gefallen.

Ein Grauverlaufsfilter ist ein absolutes NoGo, üblicherweise steht man selbst bei 30sec min mit ISO 1600/3200/6400 da. Da will man nicht noch dunkler werden...

Sag ich ja ...

Allgemein etwas länger belichten könnte helfen. In meinem Bild ist der Vordergrund schon sehr stark in LR aufgehellt und entrauscht, viel mehr Lft gib es dafür leider nicht.

Dann doch zwei Aufnahmen und HDR? Oder aus zwei Aufnahmen zusammensetzen. Muss ja nicht PS sein, sollte auch mit Gimp gehen.

 

[garglfix]

Das wonach du suchst nennt sich stacking.
Und das wonach du noch nicht wusstest, dass du es suchst, ist diese hervorragende kostenlose Anleitung, die sowohl stacking erklärt als auch die nötigen Programme vorstellt.

 

[Goldtop 57]

bei nem pano machst du 2 mal dieselbe reihe, einmal nimmst du den himmel auf der reihe nach, danach machst du möglichst dieselbe reihe nochmal mit niedriger iso und langen zeiten, damit der VG heller wird und nicht so rauscht. beides separat in ICE zusammensetzen und als ebenen in PS oder gimp zusammenbauen. fäddisch.

Oliver

 

[Georgius]

@Uwe: Das ist keine Fotomontage aus 2 Bildern?

 

[NaumannU]

@Uwe: Das ist keine Fotomontage aus 2 Bildern?

Jein. Sogar mehr als zwei Bilder, aber wohl anders als ich es meinte.

Das ist ein Pano, aber aus "normalen" Bildern.

Ich meinte eine Montage aus zwei Bildern, eins für den Himmel, eins für den Vordergrund. Also hier im Prinzip aus zwei Panos oder vor dem Stitchen jeweils die Ausgangsbilder aus 2 Bildern zusammensetzen.

 

[Rainmaker No.1]

Hallo Georgius,

ich tippe mal auf Mondlicht ...


MfG

Rainmaker

 

[BruciesHeroes]

Hallo,

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann willst du einfach nur zwei Bilder überblenden. Sowas macht man mit GIMP oder Photoshop. Stichwort Ebenen und Maskieren.

MfG

PS: Hier wird das Ganze beispielhaft vorgeführt:
http://www.youtube.com/watch?v=XAJ_qIzXGdw

 

[NaumannU]

@Uwe: Das ist keine Fotomontage aus 2 Bildern?

Jetzt muss ich nochmal nachfragen: Meinst Du das Bild vom TO oder das von mir Verlinkte?

Das von mir Verlinkte ist keine Montage. Ein Schuss, kaum EBV, nur ein paar Anpassungen in LR. Das Licht kommt vom Mond. Der Vollmond stand da günstig, IIRC relativ hoch um wenig Schatten im Bild zu haben und räumlich hinter mir, weshalb der Sternenhimmel gut durchkommt. ISO 4000, 30 Sekunden, f/4 oder f/5.6 (14er Wali manuell).

 

[derliebewolf]

Besten Dank für alle Hinweise. Ich war jetzt bissel unterwegs und hab u.a. auch mal zwei Belichtungen (1x Sterne mit 30sec, ISO 6400, 1x Vordergrund 5sec, ISO 1600) probiert. Leider fand ich shocn auf dem Kameradisplay die ISO1600 x 5sec soooooooo rauschig, dass ich aufgegeben hab.
Statt dessen ganz einfach den Vordergrund in LR um 1.5-2 LW aufgehellt. Rauscht auch und ist nicht so hell, dafür in Summe erträglicher:

Milky Way at Kings Canyon by derliebewolf

Für einen nahen Vordergrund ist eine Lampe unglaublich hilfreich, aber schon bei obenstehendem Bild ist es wohl zu weit weg dafür. Der hinter mir aufgehende 1/4 Mond hat mir aber etwas geholfen

 

[ASretouch]

Hammer Bilder auf deiner Seite lieber Wolf. Gutes Auge

 

[derliebewolf]

Hammer Bilder auf deiner Seite lieber Wolf. Gutes Auge

Danke

 

[SeimArt]

Hallo Zusammen,

darf ich mir mal meine Fragen hinten dranhängen? Da es thematisch passen würde. Ich bin absoluter Beginner in der der Sternenfotografie. Versuche gerade das im weitwinkligen Bereich umzusetzen. Wie bekomme ich den Vordergrund nun scharf? Werden hier verschiedene Blenden Aufnahmen später zusammengesetzt? Ich bin in Sachen PS und Gimp kein Meister!

Besten Dank und Grüße

Chris

 

[derliebewolf]

Also bei meinen weitwinkligen Aufnahmen (FX: 14mm, DX: 12mm) hatte ich nie probleme mit unschärfe im Vordergrund, auch nicht bei Offenblende. Das kann aber auch an meiner Motivwahl liegen
Waiting for the sunrise @ Mesa Arch by derliebewolf, on Flickr
Turret Arch at Midnight by derliebewolf, on Flickr

 

[mobile_user]

das sollte helfen:
https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1283425&highlight=nachtfotografie