... Man muß lernen, den AF der 1er zu verstehen und braucht eine Menge Erfahrungen, um die notwendigen Einstellungen zu optimieren.
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Die 1er ist ein wirklich anspruchsvolles Arbeitsgerät, welches einem ermöglicht, den Ausschuß auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, wenn man sie beherrscht. Dazu muß man allerdings ein hohes Maß an Lernbereitschaft mitbringen
Jetzt übertreib mal nicht, so kompliziert ist es nun auch nicht.
Im Grundsatz gibt es beim AF der MkI/II/IIN nur zwei Parameter, die je nach Situation angepasst werden sollten:
a) das zeitliche Ansprechverhalten
b) die Fläche, die vom AF abgedeckt wird
Zu a)
Mit der "AI Servo Empfindlichkeit" C.Fn-20 stellt man ein, wie schnell der Fokus auf ein Objekt in einer anderen Schärfenebene springen soll.
Will ich z.B. einen im Wald rennenden Hund fotografieren, so stelle ich hier in Richtung "langsam", damit der AF beim Mitschwenken nicht auf jeden Baum springt, sondern am Hund bleibt.
Will ich zwei Hunde fotografieren, die auf einer Wiese rennen, so stelle ich in Richtung "schnell", um schnell von einem zum anderen wechseln zu können.
Zu b)
Hier hat man die Wahl zwischen 1 Feld | 7 Felder | 7/13 Felder | alle Felder.
Je weniger Felder aktiv sind, desto präziser kann ich den Schärfepunkt setzen und desto besser funktioniert das AF-Tracking (weniger Rechenzeit). Wenn es das zu verfolgende Motiv zulässt, verwende ich also nur ein Feld (z.B. fahrende Autos o.ä. Objekte mit nicht variablem Kontrastmuster und gleichförmiger Bewegung). Je unkontrollierter die Bewegung des zu verfolgenden Objektes ist bzw. je variabler dessen Oberflächenkontrastmuster ist, desto mehr Felder muss ich verwenden, damit der AF das Objekt nicht verliert. Dabei steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass der AF auf einen Motivteil oder ein anderes Objekt springt, das ich gar nicht scharf haben will. Außerdem wird mehr Rechenzeit benötigt und das AF-Tracking wird träger.
Diese beiden "Grundparameter" sind die einzigen, die abhängig vom Motiv Einfluss auf die "Ausbeute" scharfer Fotos haben. Alles andere sind nichts weiter als individuelle Tastaturbelegungen, die es dem Fotografen gemäß seinen persönlichen Vorlieben erlauben, sich möglichst schnell auf wechselnde Situationen einzustellen.
Und im Gegensatz zur MkIII bekommt man mit der "Grundeinstellung" AI-Servo-Empfindlichkeit=normal und AF-Messfeld-Aktivierungsbereich=Ausweitung eine erstaunliche hohe Trefferquote, sofern man dem AF einen Moment Zeit gibt, auf das zu verfolgende Objekt "einzurasten" und es dann beim Mitschwenken nicht verliert
Andreas