Unter Makro versteht man allgemein, wenn ein Objektiv einen Abbildungsmaßstab von min. 1:4 oder kleiner aufweist. Bei KB (Kleinbild) gehört demnach das formatfüllende Abfotografieren einer Zigarettenschachtel zur Makrofotografie. Makroobjktive, die 1:1 abbilden, bieten den Vorteil, dass man das Motiv großformatiger ablichten kann, wobei man bewusst das Risiko von Unschärfe eingeht, wenn es sich dabei um ein Ojektiv mit Tiefe handelt. Beispiel: Das Abfotografieren einer Briefmarke gestaltet sich relativ problemlos, da es sich um eine homogene (sprich: plane) Fläche handelt. Bei einem korrekten Aufnahmewinkel ist demnach nicht mit Unschärfe zu rechnen (ungeachtet der jeweiligen und Objektiv-spezifischen Randunschärfe). Bei einem Insekt hingegen, welches meistens keine plane / flache Fläche bietet, ist dies anders. Hier befinden sich die Segmente eines Motivs in anderen Bereichen (siehe 3D) - je nach Aufnahmewinkel in Relation zu dem dreidimensionalen Objekt.
In vielen Fotogalerien werden oft tolle Bilder gezeigt, in denen ein Insekt mit durchgehener Schärfe gezeigt wird (gerne Libellen, Schmetterlinge, etc), deren längere Seite sich bestensfalls noch 45° zur Kamera befinden. Wirklich das gerne 1:1 zitierte Makro? Nein, meistens handelt es sich hierbei um Bildzuschneidungen ("Crops"), die aus einer entfernteren Distanz aufgenommen wurden, mehr Schärfentiefe zeigen, als es formatfüllend möglich ist (Hinweis: Es gibt Software, die dies bei stillen resp. ruhenden Motiven ermöglicht > Zusammenfügen via Software von mehreren Schärfetiefeebenen). Meistens geben die Fotografen NICHT an, dass es sich hierbei um einen Bildzuschnitt handelt, aber vergessen nicht die Angabe ihres Objektivs. Und deshalb wird schnell das Mythos gebildet, dass das Objektiv XYZ geradezu zu 1:1-Aufnahmen befähigt ist und solche Aufnahmen auch nur mit diesem 1.000 > ? EUR Objektiv zu bewerkstelligen sind. Der Hersteller ist demnach häufig der Einzige, der sich über dieses vermeintliche Lob freut.
Warum so viele Worte, obwohl ich nicht das "Immerdrauf" genannt habe?
Ich lese in diesem Forum seit zwei Jahren. Bei lediglich 10%-Prozent habe ich das Gefühl, dass sie von dem schreiben, was sie tatsächlich wissen, von dem Geschriebenen weit erntfernt sind. "know it all as its bests" ist eine zutreffende Aussage. Sei es der User mit seinem unfehlbaren EF 70-200 4.0 IS USM (wunderbar an seinem an Mario Barth erinn. Profilbild zu erkennen) oder jener, der sein Tamron 28-70 in allen Beiträgen rechtfertigt (er betont es gerne in nahezu allen Threads), und nicht um jene Weltverbesserer zu unbebennt zu lassen, die jeden "Pixelpeeper" nennen, der nicht ihrer "Anologwelt" aus 1980<>2000 entspricht.
2010 - alles, was unter und bis 1:4 ist, unterliegt Makrofotografie. Kein Forumsmitglied fragt, was genau möchte jene Person fotografieren? Konservenbüchsen, Zigarettenschachteln, Briefmarlen, Libellen, Ameisen, Milben. Zig Antworten, aber niemand hinterfragt das Einsatzgebiet. Aber wehe, wenn jemand fragt, welches Objekiv er zwecks Porträtfotografie einsetzen soll ...
Studio, AL / Outfoor, Mischlicht, KB /Crop, etc. ?
Ich denke, man wird schon wissen, was ich meine, in diesem Sinne...
Viele Grüße
Casrsten