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alte Linse an DSLR

Gast_288712

Guest
Moinmoin, vll. können mir ein paar pfiffige Bastler hier etwas helfen.

Ich hab vor nicht allzu langer Zeit sowas hier gefunden:
Wollensak Type V 13/8in (35mm) f/3.5

Ist aus einer AN-N6 Schussbildkamera der 1960er, wurde soweit ich weiß bei der US-Air Force eingesetzt.
(Bilder sind unten)

Ich muss dazu sagen, ich hab das schon mit anderen alten Objektiven/Linsen probiert und es klappte auch
jedes mal auf Anhieb. Warum, weshalb, usw. man alte Linsen an eine 5DMkII dran basteln muss sei jetzt
mal dahingestellt – ist halt nen Hobby :)

Also Adapter mit Gewinde gebastelt und dann wollte ich loslegen…
Tja nix da… irgend etwas stimmte nicht: die Bilder sind alle unscharf.
Ok dachte ich, bei nem anderen Objektiv hat es komischerweise auch nur mit Balgen funktioniert, warum auch immer…
… also Balgen dazwischen … in Sachen Schärfe hat sich auch nix getan (logischerweise).
Mmh, weg war sie die anfängliche Euphorie und das WE im Ar……… nun saß ich da…

Was ich rausgefunden habe ist, als ich das Objektiv in den Body vorsichtig hineingehalten hatte,
wurde das Bild immer schärfer. Das Problem ist, der Spiegel ist dann im Weg :mad:

Ansonsten funktioniert es bestens als Makro. Obwohl man damit seinen Gegenüber fasst schon die Augen auspiekst,
so nah muss ich rangehen um das Bild scharf zu gekommen. Da ich das aber nicht vorhabe, denke ich eher,
dass das kleine Objektiv sehr na am Sensor sein müsste, damit es scharfe Bilder liefert, doch das geht nunmal nicht.
Meine Frage ist nun ob jemand vll. eine Idee hat wie man das umgehen kann … ?


Hat da jemand eine Idee?



Grüße
Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi manique,

Dein Stichwort ist Auflagemaß

Theoretisch könntest Du das für Deine Zwecke zu geringe Auflagemaß durch dazwischenmontieren einer Zerstreuungslinse anpassen, aber was dann noch von der Abbildungsqualität übrig bleibt, wird nicht besonders viel sein. Zudem ist das Objektiv für viel kleinere Sensor/Filmgrößen gedacht, und wird Dir in Unendlichstellung einen zu kleinen Bildkreis ausfüllen (Vignettieren).
Als Macro am Balgen oder mit Zwischenringen verwendet kann der Bildkreis ausreichend sein. Bedingt durch die kurze Brennweite kommst Du dann damit zwangsweise sehr (sehr!) nah an Dein Objekt. Bei ausreichend Auszugsverlängerung kann die Schärfeebene sogar bis innerhalb der Frontlinse zu liegen kommen

Greetz^^
Claus
 
Ochnö, also wars das sozusagen.

:(

Aber danke dir!

Hab das hier im Forum gefunden.
Bei der stimmt es ja scheinbar …
Naja hat der eine Glück, hat der andere Pech.

Was ist eigentlich mit alten Anastigmaten? (hab das nur mit meinen Objektiven probiert, die ich noch da habe)
Solche finde ich des öfteren mal auf dem Antik/Flohmarkt als 'Ersatzteil' (der Rest der ganzen Balgenkamera ist
scheinbar schon abgefault :lol: ). Da dürfte das Auflagemaß doch eigentlich nicht weiter erheblich sein… (oder?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Stefan!
Die alten Anastigmaten ham nen ganz gewissen Charme in der Abbildung, ist natürlich Geschmacksache. Ich find die alten Linsen klasse! Ganz toll für Portraits z.B.
Im Großen und Ganzen lässt sich an der DSLR alles adaptieren, was ne Brennweite größer/gleich des Auflagemaßes hat. Also etwa oberhalb von 45mm.

Bei kürzeren Brennweiten gibts zwei Möglichkeiten: Entweder sind sie "klassisch" aufgebaut, (Anastigmat, Tessar, Gauss usw.) mit den entsprechend kleinen Auflagemaßen und Bildkreisen.
Für kleine Bildformate von 16mm Kameras etwa.

Oder das Auflagemaß der kurzen Brennweite wird per Zerstreuungslinse am Objektivende künstlich verlängert. Etwa für Weitwinkelobjektive.Retrofokus ist Dein Stichwort!

Greetz^^
Claus
 
Eventuell kannst Du die Linse doch noch irgendwie verändern, indem Du die Teile, die in die Kamera ragen würden entfernst. Durch Abdrehen auf einer Drehbank zum Beispiel.

Allerdings weiss ich nicht, wie der hintere Aufbau der Optik ist. Vermutlich müsste auch so viel weg, dass die Linse "auseinanderfällt" bzw. bereits ein Glas "weg müsste" ;)
 
Ich habe mir mal einen Adapter gebastelt, alte Zwischenringe angebohrt mit 3 gegenüberliegenden Löchern, Schrauben rein.
Damit kann man diverse komische Objektive greifen, die vom Gewinde oder Bajonett nicht passen. So mal eben zum testen.

Viele sehr alte Objektive sind einfach ungeeignet für neue DSLR.

Wenn das Auflagemass zu Knapp ist, kann man es immer nur für Makro verwenden. Doch dafür sind die meisten Objektive gar nicht ausgelegt, was sich dann in schwacher Abbildungslistung zeigt.

Da wird zur Zeit irrsinniger Kult betrieben und viele Leutchen in Asien zahlen völlig sinnlose Preise für unbrauchbare Objektive. Zum Sammeln OK aber verwenden ist meistens Käse.
 
Den Begriff "Relaisobjektiv" habe ich außerhalb des verlinkten Threads noch nie gehört. Man spricht eher von gekuppelten Objektiven, der käufliche Adapter hierfür heißt Kupplungsring. Grundsätzlich funktioniert das durchaus, die ans Grundobjektiv angebaute Optik wirkt wie eine Nahlinse in der Stärke ihrer Brennweite, in Deinem Fall also rund 30 dpt.
Praktisch funktioniert es aber aus diversen Gründen nicht, vor allem droht Vignettierung. Wie so oft gilt auch hier: Probiere es einfach aus.
 
"Gekoppelte Objektive" gehen da noch ein wenig in eine andere Richtung.

Ich dachte eher an sowas: http://en.wikipedia.org/wiki/Relay_lens, http://forum.mflenses.com/relay-lens-system-to-adapt-short-back-focal-lenses-t18103.html. Die grundsätzliche Idee ist, statt der eigentlichen Motivebene ein Zwischenbild / 'Luftbild' der vorgeschalteten Optik zu fotografieren, ähnlich wie das im verlinkten Thread auch gemacht wurde. Wenn man es geschickt genug anstellt, entfällt dabei nämlich das Problem des Auflagemaßes. Das resultierende Bild ist seitenverkehrt und steht auf dem Kopf (bei einer ungeraden Anzahl "Relais" / Zwischenelemente).

Gruß, Graukater
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, hab ich auch mal gemacht. Allerdings war ich mit den Ergebnissen meines Relais-Optik-Aufbaues nicht glücklich.
Inzwischen habe ich eine etwas bessere Frontoptik, ein Schneider 6,5mm/1.8 - ein schönes Weitwinkel für 1" Sensoren wenn ichs noch richtig im Kopf habe.
Der Aufbau ist jetzt mit nem Kiron 28/2.0 in Retrostellung als Relais auch wesentlich kompakter.

Nur scheint mir diese Wollensak Optik dafür nicht so geeignet - ist ja vermutlich eher eine Tele-Brennweite.
 
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