@RalphBecker @10dency So kurz wie möglich:
non-destructive workflow
Was ist an der Aussage, in PS gibt es keine ernstzunehmende Möglichkeit der non-destruktiven Bearbeitung, schon falsch zu verstehen?
Was bedeutet "non-destructive" in der Bildbearbeitung? Wir haben eine Ausgangsdatei ("RAW"). Alle Metadaten und Bearbeitungsschritte werden nun in einer Liste (z.B. XMP oder, anderes Beispiel, COMASK etc.) bzw. in einer Datenbank (wie z.B. auch bei Lightroom üblich) gespeichert. Bei jeder weiteren Bearbeitung wird immer von dieser Datei (RAW) ausgegangen, Anpassungen wie Belichtung, Weißabgleich, Schärfe etc., aber auch Ebenen/Masken und deren separate Anpassungen werden on-time aus der vorhandenen Liste geholt und für die Bearbeitung dargestellt. Jeder Bearbeitungsschritt und natürlich auch Stichwörter etc. kann bzw. können einzeln geändert werden, ohne andere Bearbeitungsschritte zu verändern.
Was davon kann Photoshop? Photoshop bzw. CameraRAW kann alle damit vorgenommenen Änderungen in einer XMP-Datei ablegen. Damit sind eigentlich alle Bedingungen für zerstörungsfreie Bearbeitung erfüllt.
Wirklich? Ich begebe mich da jetzt auf dünnes Eis - Photoshop ist bei mir nur ein Werkzeug am Rande des Sichtfeldes -, bin aber sicher dass ihr mich sofort aus dem Wasser holen werdet, wenn das Eis zu dünn gewesen sein sollte.
...ich kann mit PS umgehen und weiß...
Was ist mit partiell nur auf Bildteile angewendete Anpassungen? Retuschen? Wie werden die gespeichert? In der Regel in ein PSD, Ebenen-TIFF o.ä. Jedenfalls in ein Drittformat. Ich persönlich kenne keine Möglichkeit, Ebenen/Masken/Pfade etc. nur im XMP zu speichern, auf dass der volle nicht-destruktive Workflow erhalten bleiben kann. (Da war das Eis gerade sehr dünn, aber vielleicht kann mir jemand noch eine Möglichkeit benennen.)
Also die "Üblichen" Einstellungen und Effekte bei der Entwicklung sind noch zerstörungsfrei hinzubekommen, die können bei Aufruf des RAW Files auch einzeln korrigiert werden, ohne andere Einstellungen zu verändern. Wenn es in die ernsthaft Bildbearbeitung geht, muss ich derzeit zumindest mit einem anderen Format weiterarbeiten, das die aktuellen Anpassungen über das gesamte Bild beinhalten. Mit Hilfe von Ebenen und Masken ist es mir dann möglich, diese Schritte ebenfalls einzeln zu verändern. Was aber "unverrückbar" bleibt, sind die Grundanpassungen, die mit CameraRAW vorgenommen wurden. Was später zum Problem werden kann, wenn beispielsweise Bilder für ein Druckwerk aufeinander abgestimmt werden müssen.
Das meinte ich mit
Photoshop hat schon mal keine ernstzunehmende Möglichkeit, zerstörungsfrei (non-destructive) zu arbeiten
Funktionen
Du solltest aber bedenken, dass gut 50-70% der Lr-Funktionen in einem EBV-Programm wie PS schlicht nicht vorhanden sind.
Es scheint Menschen zu geben, die glauben, Lightroom wäre nur zur Korrektur von Standard-Bildparametern konzipiert. Damit hatte ich schon gar nicht mehr gerechnet. Sorry.
Ich persönlich sehe die Stärken von Lr in seinen Datenbankfunktionen (Stichwörter, Suchmöglichkeit, Filter, Bewertungen etc.). Dann haben wir z.B. ein Kartenmodul, das mir speziell bei Reisebüchern hilft. Ah, da wäre doch auch gleich die direkte Schnittstelle zu Blurb zu nennen. Ja, auch die Gesichtserkennung hilft (mir) ungemein, Events zu verschlagworten. U.s.w. Ja, ich weiß schon, auch bei Photoshop kann ich Stichwörter eintragen - viel Spaß. Erst im Zusammenspiel mit den Möglichkeiten, Bildergruppen, Genres etc. effizient "auszuheben", machen Stichwörter Sinn.
Erst wenn du meinst, dass dein Photoshop ernsthaft dein Lightroom überflüssig machen kann, machen deine Fragen Sinn.
Was ich nun mal übersetze: "Erst wenn du auf alle anderen Annehmlichkeiten NEBEN der reinen Entwicklung von Bildern verzichten möchtest, machen deine Fragen Sinn."
P.S.: Ich bin im Moment ein wenig überbeschäftigt, ich hoffe, ich habe jetzt nicht all zu viele Fehler in meinem Text.