Wer Wert auf Shift-Objektive legt ist doch beim FT-System optimal bedient - sieht mal einmal vom Weitwinkelbereich ab. Ich lege den Afficionados dieser fototechnischen Spielzeugkategorie das Minolta 2,8/35 Shift/CA ans Herz.
Die Basis dieser Optik ist Minoltas MC 2,8/24mm, seinerzeit eines der besten Objektive seiner Klasse (die Konstruktion wurde von Leica damals übernommen) und scharf bis an den Rand. In der VFC-Ausführung hatte es sogar eine variable Bildfeldwölbung(!) und setzte damit einen Meilenstein in der Objektiventwicklung. Canon und Nikon, die Imitationskönige der Foto-Branche, haben es bis zum heutigen Tage nicht geschafft, etwas Vergleichbares zu entwickeln.
Das 35mm Shift-CA kann nicht nur als Shift-Objektiv verwendet werden, sondern hat darüber hinaus die VFC-Funktionalität. Damit stellt es seine Nikon- und Canon-Pendants nicht nur hinsichtlich der Abbildungsqualität in den Schatten, sondern bietet auch eine unübertroffene Funktionalität. Das Schöne für den FT-Anwender: Dieses Objektiv funktioniert problemlos an allen aktuellen E-System-Kameras, der Nikon-Amateur hingegen guckt wegen des verwarzten Bajonetts seiner Gehäuse in die Röhre.
Bevor man sich aber für ein derartiges Gerät entscheidet, sollte man immer bedenken: Setzt man derartigen Techniken ein, muß man entsprechend sorgfältig arbeiten. Der Einsatz von Stativ und Wasserwaage ist zwingend geboten, Autofokus ist grundsätzlich nicht möglich, ein Schnittbildindikator ist wenig hilfreich und stört meist, die Bildkomposition durch das Sucherguckloch ist eine Qual. Die aktuellen FT-Systeme haben wenigstens den Vorteil von Live-View, das eher eine Annäherung an ein professionelles Suchersystem bietet und sich für diesen Typus an Objektiven aufdrängt.
Mein persönliches Fazit über T/S-Technik an Kleinbild und die kleineren Aufnahmeformate: Für Scheimpflug und Shiften nehme ich lieber Mittelformat und größer. Mein Minolta Shift-CA konnte ich zu einem sehr guten Preis verkaufen.
Es grüßt
Joachim