# 3 - 1 Punkt
# 10 - 2 Punkte
# 16 - 3 Punkte
# 22 - 3 Punkte
# 42 - 1 Punkt
# 46 - 1 Punkt
Es kommt wahrscheinlich häufiger vor, dass Leute Fotos einstellen und dann nicht bewerten. Ich mache es einmal umgekehrt.

Immerhin sind ja doch einige Bilder dabei, die es wert sind, unterstützt zu werden (und "dank" Erkältung hatte ich etwas Zeit).
Nr. 22: Dieses Bild gefällt mir thematisch am besten, da es für mich das Thema vielschichtiger und emotionaler umsetzt, als die meisten anderen Bilder. Der Gegensatz im Bild ist für mich nicht Schwarz vs Weiß, sondern es ist der gegensätzliche Charakter der beiden Mädchen. Die helle und dunkle Kleidung und Haare, sowie die Ausgestaltung in Schwarz/Weiß gehören natürlich dazu und unterstreichen den Gegensatz, sind aber selbst nicht der zentrale Punkt. Zusammen mit dem Stil der Kleidung, Pose und insbesondere der Mimik, entsteht ein Bild der beiden Persönlichkeiten und ich stelle mir vor, wie die beiden in ein paar Jahren als junge Erwachsene wohl ihre Freizeit verbringen werden. Das Mädchen rechts sehe ich dann in einem Konzerthaus bei klassischer Musik oder sie spielt sogar selbst im Orchester Violine oder Cello. Sie ist eher introvertiert (Blick geht nicht in die Kamera), Zuhause sitzt sie vielleicht gerne vorm Kamin und liest ein gutes Buch, wobei sie gelegentlich von einem Glas Rotwein nippt. Das Mädchen links ist die extrovertierte von beiden, sie sucht den Kontakt zu Menschen (Blick in die Kamera) und man findet sie eher auf einem Rock- oder Pop-Konzert, sie mag das Nachtleben, mit Freunden unterwegs unter Leuten zu sein, Bars & Clubs zu besuchen bis früh in den Morgen.
Allein die Tatsache, dass das Foto solche Bilder in mir hervorrufen kann, macht es für mich zu einem erfolgreichen Foto, das "funktioniert". An der technischen Umsetzung gibt es in meinen Augen nichts zu bemängeln, es ist schön ausgeleuchtet, der neutrale Hintergrund passt und, im Gegensatz zu vielen anderen Bildern, ist im Bild nichts enthalten, was nicht zum Bild gehört. Es sind genau zwei Mädchen zu sehen und die stehen im Gegensatz zueinander, es ist kein Raten notwendig.
Nr. 16: Das ist für mich das Bild, welches das Thema am prägnantesten umgesetzt hat. Ein schwarzer und ein weißer Stift in gegensätzlicher Anordnung, ansonsten ist nichts auf dem Bild, was stören oder ablenken könnte. Normalerweise würde ich ja sagen, man sollte sich auf einen Gegensatz konzentrieren und das Bild nicht mit mehreren unterschiedlichen Gegensätzen verwässern, aber hier macht ja genau erst die Kombination von Farbe und Anordnung den Reiz aus. Die direkt gegenüberliegende Positionierung erzeugt eine Spannung, als hätte man zwei Kontrahenten vor sich und gleich kommt es zum Showdown. Bei Schwarz und Weiß bin ich außerdem immer versucht, das mit Hautfarbe in Verbindung zu bringen. Das passt nicht immer, aber hier könnte ich es mir vorstellen und das Bild zeigt evtl. einen Gegensatz, wo eigentlich keiner sein sollte.
Was mich evtl. ein bisschen am Bild stört, ist der Schärfeverlauf. Das Motiv ist bereits so minimal, dass eine zusätzliche Fokussierung über die Schärfe nicht unbedingt notwendig wäre, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß. Eine etwas kleinere Blende, um den Effekt dezenter zu gestalten, hätte ich vermutlich besser gefunden, ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt. Es wäre außerdem noch schön gewesen, wenn die maximal erlaubte Auflösung ausgenutzt worden wäre.
Nr. 10: Die Idee gefällt mir sehr gut, die Umsetzung ist vielversprechend, aber dennoch verbesserungswürdig (daher 1 Punkt Abzug). Man sieht natürlich, was die Absicht ist, aber bei den gerade mal 3-4 bewegten Personen kommt die Hektik nicht so richtig rüber. Da könnte ich ja noch bequem zwischendurch laufen oder mich sogar hinstellen, ohne angerempelt zu werden. Wo ist die Hektik? Wo ist der Stress? Du möchtest ja einen Gegensatz darstellen, also sollte das Mädchen der einzige Ruhepol im Bild sein (das stellt sie ja soweit auch ganz gut dar) und alles andere sollte dann aber in mir Unbehagen, Stress und Hektik verursachen. Da hätten also mehr Leute sein sollen, so dass ich praktisch von der Straße gar nichts mehr sehe (und wenn schon die Ampel im Hintergrund zu sehen ist, sollte sie auf Grün stehen, denn Rot steht für mich für Stillstand (insofern passt ja auch die Farbe des Mantels)). Man hätte auch einen anderen Ort wählen können, eine Einkaufsstraße mit Werbeschilder im Hintergrund (die das Gefühl von Einkaufsstress vermitteln), oder in einem Kaufhaus, Bahnhof, Flughafen, vielleicht mit Rolltreppe im Hintergrund, die sich dann auch bewegt. Oder man hätte versuchen können, die Perspektive so zu wählen, dass ruhiger Hintergrund ausgeblendet wird (Kamera etwas nach unten, so dass die Leute den Hintergrund verdecken oder aber auch eine Perspektive von oben, so dass es praktisch gar keinen Hintergrund gibt).
Nr. 46: Intuitiv ergibt sich gleich auf den ersten Blick das Gegensatzpaar Gott vs Satan bzw. Gut vs Böse. Wenn ich das Bild dann allerdings genauer erklären müsste, käme ich evtl. doch etwas ins Stocken. Steht die Bibel für das Gute bzw. für Gott? Der Teufel entspringt doch aber dem gleichen Buch (oder nicht?). Ich habe das dann für mich so entschieden, dass das Kreuz vorne im Licht für das Gute steht und der Teufel im Schatten (der gleichen Bibel) eben für das Böse.
Zum technischen: Die Umsetzung ist natürlich schon gewitzt und ergibt im Großen und Ganzen ein ansprechendes Bild, allerdings empfinde ich die Projektion als "falsch" orientiert und da die rechte Kante vom Schatten so abgeschnitten wird auch etwas aufgesetzt. Ich würde es als natürlicher empfinden, wenn das Bild um 90 Grad gedreht wäre, so dass es mit dem Schatten mitläuft und dann vielleicht auch so zu verstehen wäre, dass es von der Bibel hervorgerufen wird.
Da es mich insgesamt vom Thema doch nicht so in das Bild hineinzieht wie obige drei Beiträge gibt es "nur" 1 Punkt.
Nr. 42: Ein geradezu verstörend grausames Bild.

Na gut, nicht wirklich. Es ist sauber in Szene gesetzt (ok, das Eisstückchen vor der Platte hättest du noch schnell wegschnippen können) und sorgt für einen Schmunzler, was ja schonmal nicht verkehrt ist. Ich finde allerdings immer irgendwie, du hättest beim Mund nur das mittlere Steinchen nehmen sollen, das hätte vielleicht besser gepasst.
Der Beitrag lebt vom Bildwitz, ansonsten gibt es über den Gegensatz nichts weiter zu sagen und von daher reihe ich es hinter den ersten drei Punktekandidaten ein und es erhält einen Punkt.
Nr. 3: Ein ansprechendes Bild, bei dem mir der farbliche Kontrast zwischen Apfel und Hintergrund, sowie die Struktur dieser Eisdornen gefällt. Je nachdem wie man den Begriff "Gegensatz" auffasst, kann man wohl darüber diskutieren, ob das Bild nun dem Thema wirklich gerecht wird oder nicht (so wie berichtet wurde, ist das Bild ja nicht gestellt, von daher könnten einige Leute auf die Idee kommen, dass das Bild selbst ja schon der Beweis dafür ist, dass es sich hier um keinen Gegensatz handelt). Wie auch immer, ich für meinen Teil empfinde das Bild als themenkonform, da es sich ja eindeutig um eine Winterlandschaft handelt, zu der ein noch wenigstens einigermaßen frisch aussehender Apfel am Baum nicht wirklich passt. Man könnte sich jetzt zwar auch fragen, warum das Bild nicht mit einem wirklich frischen Apfel aufgenommen wurde. Heutzutage ist es ja kein Problem auch im Winter an frische Äpfel zu kommen, da hätte man ja einen an den Baum hängen können, um den Gegensatz weiter zu verstärken.
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Weitere Kommentare zu den Bildern ohne Punkte:
Nr. 14: Das Motiv an sich finde ich nicht schlecht. Die Unterschiede in der Architektur sind klar zu erkennen und können durchaus auch als Gegensätze aufgefasst werden. Mir fehlt da aber noch der gewisse Pfiff, damit es nicht nur ein Dokumentarbild für die nächste Stadtratssitzung ist, wo über die zukünftigen Bebauungspläne diskutiert wird. Ich weiß, es war die Januar-Runde, aber gab es nicht wenigstens einen Tag, an dem etwas schöneres Licht war? Mir ist auch die Linienführung etwas zu wirr. Da das neue Haus im Hintergrund auch schon sehr symmetrisch und regelmäßig aufgebaut ist, könnten die senkrechten Linien ruhig auch im Bild senkrecht verlaufen. Der Gegensatz wird für mich durch die alte Fassade und das Gebäude hinten rechts dargestellt, alles andere könnte weg, sprich: das Bild könnte etwas enger beschnitten sein bzw. du hättest gleich eine etwas längere Brennweite nehmen können. Mir würde es reichen, wenn von der alten Fassade lediglich zwei der Figuren und die Jahreszahl zu sehen wären. Dann könnte man nämlich das graue Gebäude hinten links, die Ecke unten links und das Gebäude unten rechts entfernen, die tragen in meinen Augen nicht zum Bild bei.
Nr. 35: Den Gegensatz Gurke vs Gummibärchen bzw. Süß vs Sauer finde ich witzig und in Ordnung, was mich am Bild aber doch sehr stört ist das Besteck. Das bringt meiner Meinung nach nur Unordnung ins Bild und sieht so aus, als wäre das nur der schnelle Entwurf für das Bild.
Nr. 44: Feuer und Eis ist natürlich ein naheliegender Gegensatz. Das Bild ist nicht schlecht, aber irgendwie sind da doch ein paar Dinge, wodurch es bei mir etwas nach hinten gerückt ist. Die Flamme sieht aus, als wäre sie hinter dem Eiswürfel, wodurch der Clou des Bildes etwas verloren geht. Ich hätte zwar nicht sofort sagen können, dass das kein echtes Eis ist, durch das kantige Erscheinungsbild, habe ich mich doch auch gefragt, ob es wirklich echt ist oder nicht. Vom Aufbau her finde ich das Bild etwas zu linkslastig. Rechts gibt es diesen völlig leeren schwarzen Bereich, während links und unten das Bild nah an den Rand geht.
Nr. 39: Die Idee gefällt mir, am Bild selbst könnte man aber meiner Meinung nach noch einiges verbessern. Zunächst einmal hättest du die Kamera etwas sorgfältiger positionieren und ausrichten können, die sichtbare und schräge Tischkante oben gibt dem Bild nichts. Die Servietten könnten noch ausgerichtet sein und insgesamt ist mir das Licht zu flau. Wirf mal einen Blick auf das Histogramm, der obere Bereich ist praktisch leer, was Geschirr, Quark und Servietten recht grau aussehen lässt. Dann zur Speise, die "üppige" Mahlzeit rechts würde ich mir etwas ansehnlicher wünschen, auch mit mehr Zutaten, so dass es eben richtig üppig aussieht. Hier haben wir einen Batzen Fleisch mit einer großen Portion Nudeln und alles liegt etwas lieblos in einer Soße. Als Beilage gibt es mehr Nudeln und dazu ein Glas gestreckten Wein. Naja, also wie sagt man so schön, das Auge isst mit. Es kann natürlich sein, dass ich die Absicht falsch verstanden habe. Für mich sah der Gegensatz nach üppiger Mahlzeit gegenüber eher spärlicher Mahlzeit aus und dafür sollte dann aber rechts nicht nur mengenmäßig mehr sein so wie jetzt, sondern es sollte auch nach einer Mahlzeit aussehen, die Arbeit macht. Da fehlt noch Gemüse und ein Salat, das i-Tüpfelchen wäre dann noch ein Dessert-Löffel über dem Teller gewesen.

(Jetzt wäre es noch interessant zu wissen, ob die Mahlzeiten extra für das Foto gestellt wurden oder ob das einfach euer normales Abendessen an dem Tag war....

)
Nr. 13: Prinzipiell habe ich nichts gegen die Idee, aber mit der Ausführung bist du dann ins Straucheln gekommen. Die Lichtspuren sind zu linkslastig, rechts fehlt mehr rotes Licht. Ich hätte auch für eine größere Brennweite plädiert (oder eben Beschnitt), um das Bild mehr zu verdichten. Da ist ein recht dicker Rahmen um das Bild, dessen Inhalt ich völlig überflüssig finde, das ist praktisch der gesamte Himmel, links und rechts die Bereiche ohne Laterne und unten bis zum Gullideckel. Für mich beginnt das Bild erst ab der zweiten Laterne. Du hättest das Bild auch etwa 30 Minuten früher machen können und nicht erst zum Ende der blauen Stunde.
Nr. 28: Wenn ich rein nach dem fotografischen Aspekt bewerten würde, wäre das Bild sicherlich ganz vorne mit dabei (ich finde lediglich, die gesamte Szene liegt etwas zu tief). Aber thematisch ist mir das zu dünn, da "zündet" bei mir nichts. Als Gegensatz wurde die stärkste und schwächste Spielfigur im Schach gewählt, in den gegnerischen Farben Schwarz und Weiß. Ist das ein typischer Gegensatz? Der Gedanke will sich bei mir nicht so richtig einstellen. Manche Leute könnten sagen, der Gegensatz zur Dame wäre der König. Auch wenn der Bauer die schwächere Figur ist, ist er trotzdem in der Lage eine Dame zu schlagen. Außerdem ist er die einzige Figur, die im Laufe des Spiels unter Umständen in eine Dame umgewandelt werden kann, dann sind die Figuren sogar identisch. Die Farbe hat im Schach auch nicht wirklich eine Bedeutung, sie dient lediglich dazu, die Figuren auseinanderzuhalten, sie könnten aber genauso gut Rot und Grün sein.
Die unterschiedliche Schärfe der Figuren ist visuell reizvoll, bzgl. des Inhalts gibt es mir aber eher Rätsel auf (ich fasse das nicht als weiteren Gegensatz auf, sondern sehe das lediglich als fotografisches Stilmittel). Warum ist der Bauer im Fokus, die Dame aber nicht? Ist der Bauer doch die wichtigere Figur? Passiert mit ihm gleich etwas? Da keine anderen Figuren zu sehen sind, fasse ich das Bild eigentlich nicht als Spielsituation auf, auch wenn die Figuren auf einem Schachbrett stehen. Ich weiß nicht, ob die Dame gleich den Bauern schlagen wird oder ob sie evtl. gerade den König schützt und sich deshalb nicht bewegen kann. Ich könnte mir das Bild in anderem Kontext sehr gut vorstellen, aber um Gegensätze darzustellen, finde ich Schachfiguren nicht unbedingt die beste Wahl.
Nr. 15: Die Idee finde ich witzig (da muss man auch erst mal drauf kommen). Das Bild selbst ist aber wahrlich unspektakulär. Zugegeben, eine Batterie in Szene zu setzen, ist wohl auch nicht so ganz einfach. Wenn man aber schon bei den gegensätzlichen Polen einer Batterie angekommen ist, hätte man vielleicht auch auf einen Magneten kommen können, da ließe sich dann wenigstens auch der Effekt der gegensätzlichen Pole darstellen.
Nr. 17: Ich musste lachen, als ich das Bild gesehen habe (muss aber gestehen, dass ich zur Sicherheit nochmal nach einem Bild eines Atari gesucht habe, um zu sehen, ob er es auch tatsächlich ist. In meinem Bekanntenkreis hatte gar niemand einen Atari (womit eindeutig bewiesen wäre, dass der Amiga klar der bessere Compute war!

). Ein nettes Detail ist, dass die Computer eingeschaltet sind. Das Bild im Hintergrund sagt mir aber nichts. Vom fotografischen Standpunkt gesehen ist da aber noch viel Luft nach oben. Das sieht mehr nach einem schnellen Schnappschuss während einer nostalgischen Daddel-Session aus. Um in die Punkteregion vorzustoßen reicht das dann leider nicht.
Nr. 2: Ein Spiel mit den Worten scharf/unscharf. Es bringt einen zum Schmunzeln, aber für einen Punkt reicht es dann doch nicht ganz.
Nr. 19 /
Nr. 23: Zwei mal der gleiche Gegensatz in unterschiedlicher Aufmachung. Schwer vs Leicht. Rein visuell, vom ästhetischen Standpunkt, gefällt mir Nr. 19 deutlich besser. Allerdings dürfte es ja kaum ein Zufall sein, dass die Federn wie Engelsflügel arrangiert worden sind und das ist, jedenfalls für den Wettbewerb, das Problem. Ich komme da einfach nicht dahinter, wie ich einen Engel mit einem Gegensatz in Verbindung bringen soll. Die Anordnung als Engel lässt den Schwer-Leicht-Gegensatz in den Hintergrund treten und damit schwächt es das Bild ab. Da kann man dann eher auf die Idee kommen, das wäre das nächste Werbeplakat für Red Bull oder so.
Nr. 23 hat dieses Problem zwar nicht, kann aber nicht wirklich mitreißen. Es ist sehr nüchtern, sachlich, emotionslos. Vor meinem inneren Auge erscheint eine geschriebene Mitteilung unter dem Bild, die da lautet: "
Abb. 1: Beispiele für Objekte unterschiedlicher Dichte, einige bezeichnen wir umgangssprachlich als schwer, andere als leicht.". Im nächsten Kapitel kommt dann das Experiment, bei dem ein Stein und eine Feder im Vakuum fallengelassen werden und der Schüler stellt erstaunt fest, dass beide gleich schnell fallen. Mit anderen Worten, das Foto ist für mich eher ein Dokumentarfoto, gut für Wikipedia oder eben ein Physik-Schulbuch geeignet, aber um Punkte im Wettbewerb zu ergattern ist mir das zu wenig. Ich halte Stein/Bronzefigur vs Federn auch nicht unbedingt für das beste Beispiel für einen Gegensatz. Auch wenn Nr. 23 immerhin genau die Objekte benutzt, die man auch sprachlich verwendet, z.B. "federleicht" oder "mir fällt ein Stein vom Herzen" und man weiß, worauf das Bild abzielt, so bricht der Gegensatz ein, wenn man etwas genauer hinschaut. Oder was ist denn nun leichter, ein Kilo Federn oder ein Kilo Steine?
Nr. 21: Was soll man dazu sagen? Eigentlich ein schönes Bild, sauber fotografiert, aber wie lautet nochmal das Thema? Gegensätze? Hm, also was sehe ich? Zwei Tassen, offensichtlich eine für sie und eine für ihn. Mann und Frau soll wohl also der Gegensatz sein. Die Tassen werden gerade mit
ein und demselben Getränk befüllt. Sind die beiden also gegensätzlich? Wohl eher nicht, das Bild betont doch gerade die Gemeinsamkeiten. Von daher finde ich das Bild also nicht übel, aber es würde in meinen Augen viel besser zum Thema "Gemeinsamkeiten" passen.
Nr. 29: Also gut, schwarz vs weiß ist es bestimmt nicht, oder? Das wäre ja etwas einfallslos. Und die Aufnahme sieht zwar auf den allerersten Blick sauber aus, aber dann sieht man, dass der eine Schokokuss schon angeschlagen ist, der andere sieht auch schon nicht mehr ganz frisch aus, da ist außerdem überall Staub und Fusselchen. Die hättest du ja entfernen können, hast du aber nicht, die gehören also dazu. Hm, da hat also was Staub angesetzt bzw. sich etwas aus dem Staub gemacht. Und da rechts ist so eine auffallende Lücke. Hm. Moment, sind die dunklen nicht Zartbitter-Schokoküsse? - Jetzt habe ich das Puzzle zusammen, der Fall ist gelöst!
Nur auf den ersten Blick sieht es so aus, als wäre dies ein profanes Schwarz vs Weiß-Bild, das kurz vor der Deadline noch schnell zusammengeschustert wurde. In Wahrheit handelt es sich um den Gegensatz: unbeliebte Zartbitter- und Weiße Schokoküsse in der linken und mittleren Spalte gegenüber den allseits beliebten Vollmilch-Schokoküssen in der rechten Spalte! Mensch, du hättest die abgenagten Waffeln und ein paar Krümel stehen lassen sollen, dann hätten die Leute das auch gleich gesehen.
Nr. 45: Das Bild hat durchaus seinen Reiz und in dem Gewusel kann man schon eine Weile auf Entdeckungsreise gehen, nur kann ich nicht zweifelsfrei sagen, welcher Gegensatz hier gemeint ist...?
Nr. 49: Aufziehmännchen so wie der Roboter rechts kenne ich auch, aber das Spielzeug links habe ich vorher noch nie gesehen. Ist aber ein lustiges Kerlchen.

Der Gegensatz ist mir nicht sofort ersichtlich, aber vielleicht liegt das daran, dass ich eben das Spielzeug links so nicht kenne. Für mich sieht es nach dynamisch vs statisch aus. Das Kerlchen links mit seinen vielen Gelenken sieht ja so aus, als würde es gleich davon hüpfen, während ich noch nie einen Aufziehroboter gesehen habe, der weit oder schnell laufen kann. Meistens fallen sie nach 1cm um, wenn sie auf eine unvorhergesehene Brotkrume treffen. Lediglich der stark angestaubte Zustand der linken Figur steht dem "dynamisch" gegenüber. Er sieht nicht so aus, als hätte er sich die letzten Jahrzehnte weit bewegt.
Bei der Gruppe der Natur-/Eis-/Schnee-Bilder fand ich im Allgemeinen entweder den Gegensatz nicht eindeutig erkennbar oder insgesamt zu dünn. Ich empfinde es nicht als Gegensatz, dass im Winter die Sonne scheint und es auch da mal eine Goldene Stunde geben kann. Bei
Nr. 8 ist es immerhin so, dass sich der Gegensatz voll und ganz auf die Farbtemperatur bezieht und auch eindeutig sichtbar ist. Ich hätte hier lediglich vorgeschlagen, mit einer größeren Brennweite zu arbeiten und mehr Harmonie ins Bild zu bringen.
Nr. 4 ist ebenfalls ein hübsches Foto, das Eis ergibt interessante Strukturen, aber das Motiv besteht für mich lediglich aus dem Eis, alles hinter dem Eis, was im unscharfen Bereich liegt, ist für mich Hintergrund. Von daher wurde hier nicht herausgearbeitet, was denn nun der angestrebte Gegensatz sein sollte.