Johannes Fischer schrieb:
Folgt: gleiche Brennweite benötigt gleiche Verschlusszeit unabhängig vom Bildsensor. Könnte ja auch am PC das Bild der 1Ds mit einem Crop 1,6 beschneiden und es würde deshalb nich mehr oder weniger verwackelt sein.
Doch würde es. Da das Cropbild ja anschließend auf der selben Größe dargestellt wird, also stärker vergrößert wird als das Nichtcropbild.
Nehmen wir an, du hast eine Verschiebung durch verwackeln von 0,1mm bei einem ausgegebenen KB-Bild, dann nimmst du einen AUsschnitt davon (nehmen wir mal ruhig einen 1,6 Crop) und bringst ihn auf dieselbe Darstellungsgröße (AUsbelichtung, Bildschirmdarstellung etc.), dann ist die Verwischung genau um den Faktor 1,6 größer, das Bild also unschärfer.
Anderer ANsatz gleiches Prinzip:
Verwackeln läßt sich als Winkelverschiebung darstellen. Ihr ANteil am Bildwinkel ist entscheidend für das Maß ihres Einflusses auf die Bildschärfe. Nehmen wir einfach mal eine Winkelverschiebung von 1°. Nun haben wir eine Optik, die an KB einen Bildwinkel von 8° hat, an einer Cropkamera einen von 5,5°, bei gleicher Brennweite versteht sich. Dann ist der ANteil der Winkelverschiebung am Bildwinkel bei der KB Kamera entsprechend höher, das Bild also verschmierter.
Die Regel 1/(reale Brennweite) als Verschlußzeit zu nehmen ist halt nur ein aufs KB-Format gemünzter Erfahrungswert, der an APS, Mittelformat und Großformat angepaßt werden mußt. Bei den Kompaktkameras merkt man das auch ganz schön, nimm dir doch einfach mal eine mit real 50mm Brennweite, auf den KB Ausschnitt aber umgerechnete 300mm Brennweite und versuch mit 1/50s nicht zu verwackeln.
Nebenbei: Obige Regel ist natürlich lediglich ein ANhaltspunkt, der zudem auf eine Endvergrößerung vom KB-Format auf (aus dem Kopf) 10*15 abzielt. größere Endvergrößerungen benötigen auch entsprechend höhere Verschlußzeiten, sofern man sie unterhalb des optimalen Betrachtungsabstands (Bilddiagonale) anschaut.