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Da es die immerwährende Filterfrage von Neueinsteigern gibt, hier mal ein paar Fakten.
Es gibt verschiedene Arten von Filtern; hier die wichtigsten:
UV-Filter
Ein UV-Filter des UV-Filterns wegen einzusetzen, ist nicht notwendig. Vor dem Kamerasensor befindet sich bereits ein UV-Filter fest eingebaut.
Skylightfilter
Ein S. ist ein leichter Rosa-Filter, der ein Zuviel an Blau dämpft bzw. dämpfen soll. Da man gerne vergisst, diesen Filter wieder abzunehmen, verfälscht er auch die Farben aller anderen Bilder. Steht der Weißabgleich auf "automatisch" (AWB), wird der Effekt eh wieder zunichte gemacht.
Schutzfilter
Ein Schutzfilter ist ein vergütetes Stück Glas vor der Frontlinse des Objektivs, welches das Objektiv prinzipiell tatsächlich vor Kratzern schützen kann. Trotzdem hat ein Schutzfilter mehrere Nachteile:
Bei sehr hellen Lichtquellen (Sonne, nachts Straßenlaternen, etc.) kann es zu Reflektionen zwischen Frontlinse und Filterrückseite kommen, was zu Geisterbildern der hellen Lichtpunkte führt.
Bei einem direkten Sturz des Objektivs auf den Boden richten die Splitter des zerbrechenden Filters meist mehr Schaden auf der Frontlinse an, als der Boden selbst, da die Filtersplitter sehr hart und scharf sind. Oft verbiegt sich auch der Filterrahmen und lässt sich nicht mehr ohne Werkzeug abschrauben. Dann muss man das restliche Glas auch noch aus dem Filter schlagen, um mit diesem Objektiv überhaupt noch fotografieren zu können.
Eine bessere Alternative gegen Lichtreflexe und als Objektivschutz ist eine Gegenlicht- oder Streulichtblende (das sind zwei Namen für denselben Gegenstand). Bei vielen Objektiven ist eine GeLi schon dabei, ein guter Filter kostet dagegen viel Geld - er besteht ja nicht aus simplem Fensterglas, sondern aus vergütetem Klarglas wie eine entspiegelte Brille. Der Verlust einer GeLi ist leichter zu verschmerzen, da sie meistens viel günstiger ist.
Sinnvoll ist ein Schutzfilter z.B. am Meer wo sich Salzgischt sonst auf der Frontlinse absetzt oder am Strand oder in der Wüste, wo viel loser Sand auch bei leichtem Wind fliegt und die Frontlinse verkratzt. Auch bei extrem schmutzigen Ereignissen (Motocross, z.B.), wo Schlamm - in dem sich auch immer Sand und Steinchen befinden - auf die Frontlinse geraten könnte.
Ergänzung von gns: Die generelle Verwendung von Schutzfiltern ("Immerdrauf") ist umstritten, weil ein Filter immer bedeutet, dass zwei zusätzliche Luft-/Glas-Übergänge vor dem Objektiv sind. Dies kann besonders bei digitalen Kameras (mit stark reflektierenden Sensoren) zu unerwünschten Reflexen und Geisterbildern führen, wenn starke, punktförmige Lichtquellen im Bild sind. Weiters kann eine Kontrastminderung eintreten. Deshalb sollten wenn, dann nur Schutzfilter mit hochwertiger Vergütung verwendet werden (erleichtert auch die Reinigung ganz wesentlich).
Weiters abzuwägen ist der mögliche Schutz der Frontlinse bzw. des Filtergewindes am Objektiv gegen mechanische Beschädigung durch die Verwendung eines Schutzfilters gegen das Risiko, dass bei einem Bruch der Filterscheibe die Frontlinse des objektivs druch scharfkantige Splitter erst recht beschädigt werden könnte.
Bei sehr günstigen (Kit-) Objektiven ist der Kauf teuerer Schutzfilter unwirtschaftlich.
Polfilter
Ein Polfilter ist ein Effektfilter, der nebenbei ca. ein bis zwei Blendenstufen Licht kostet. Der Effekt besteht darin, dass er - (am besten) rechtwinklig zur Sonne eingesetzt - Reflexe von Pflanzenblättern entfernt und die Pflanzenfarben kräftiger wirken lässt. Auch der sonst eher blasse Himmel (blass durch Reflexe der Luftfeuchtigkeit) wird tiefblau und strahlend. Spiegelungen von Fensterscheiben werden "gelöscht". Nur Reflexe von Metallen kann ein Polfilter nicht beeinflussen, da sie keine "Richtung" haben.
Ein Polfilter besteht aus zwei Teilen. Er hat hinten ein Schraubgewinde fürs Objektiv und der vordere Teil mit dem Filterglas ist frei drehbar. Für jedes Foto aus einer anderen Richtung muss der Polfilter neu ausgerichtet werden. Der Filter hat keine Neutralstellung, er funktioniert also immer mehr oder weniger und muss abgenommen werden, wenn der Effekt unerwünscht ist. Als "Immerdrauf" ist er ungeeignet, da er zu viel Licht schluckt und unausgerichtet seine Wirkung nicht vorhersehbar ist. Trotzdem ist ein Polfilter in der Fotografie sehr wichtig, da sich sein Effekt im PC durch EBV nicht herstellen lässt!
Es gibt verschiedene Sorten von Polfilern:
Linear: Diese Sorte wurde früher verwendet, weil ihre Konstruktion einfacher ist. Die Autofokussensoren moderner Spiegelreflexkameras kommen mit diesen Filtern jedoch nicht mehr zurecht, weshalb von einer Anwendung abzuraten ist.
Zirkulär, circular: Dieser Polfilter besitzt hinter der eigentlichen (linearen) Polfilterschicht noch eine weitere Schicht, welche als Bremsschicht dient und die Filterwirkung zwar beibehält, aber die Polarisation wieder verwirbelt.
Frank-HH schreibt zu Warmton-Polfiltern: ... nimm den normalen. Einen Warmton nachträglich per EBV ins Bild zu bringen, ist erheblich einfacher, als den Warmton wieder zu korrigieren. Der normale [Polfilter] ist eben universeller. Und ein Käsemann braucht's nicht, wenn Du nicht grade in den Tropen oder sonstwo unterwegs bist.
"Vergütung nach Käsemann" ist eine Abdichtung der einzelnen Schichten des Polfilters. Die eigentliche Filterschicht wird durch ein weiteres Glas geschützt; sie liegt also zwischen zwei Glasplatten. Diese werden anschließend am Rand abgedichtet, so dass seitlich keine Feuchtigkeit eindringen kann. In unseren Breiten (Europa) benöitigt man diese Vergütung nicht.
Siehe auch: http://www.photohomepage.de/fotolexikon_p_polfilter_nach_kaesemann.htm
Ergänzung von wisoft:
Man sollte die beiden fotografisch wirksamen Poleeffekte unterscheiden:
1) Polarisation durch Streuung (Himmelslicht):
Sonnenlicht wird an den Luftmolekülen gestreut und erfährt dadurch eine Polarisation exakt senkrecht zu den Sonnenstrahlen. Die Stärke des Effekts hängt von den atrmosphärischen Bedingungen ab und ist bei sehr klarem Wetter am stärksten.
Bei trübem Wetter, bei Nebel, im Gegenlicht und Rückenlicht ist der Effekt sehr gering bis Null.
Da der Effekt nur genau senkrecht zur Richtung des Sonnenlichts auftritt, ist die Verwendung eines Polfilters an einem starken Weitweinkelobjektiv nicht sinnvoll, weil dann der Himmel ungleichmäßig hell, fleckig erscheint. Denn außerhalb der senkrechten Richtung lässt der Poleffekt sehr schnell nach.
2) Polarisation durch Reflexion (Spiegelungen):
Nach Reflexion an elektrisch nicht leitenden Materialien (Wasser, Glas, Kunststoffe, Blätter, Gräser, Haut) ist Licht unter einem bestimmten Reflexionswinkel polarisiert. Dieser Polarisationswinkel hängt vom Material ab und beträgt z.B. bei Wasser 36.88°, bei Kronglas 33.51°, bei Flintglas 31.8° und bei Diamant 22.47°, jeweils gegen die Reflexionsfläche gemessen. Fotografiert man unter diesem Winkel, kann man die Reflexionen dämpfen bis auslöschen. Außerhalb dieses Winkels lässt der Poleffekt sehr rasch nach.
Auch hier gilt bei Weitwinkelobjektiven, dass sie einen sehr großen Winkel erfassen und deshalb mit einem Polfilter nur eine vergleichsweise kleine Fläche entspiegeln können. An gewölbten Flächen hat man fast keine Chance!
Reflexionen an Metallen sind nicht polarisiert und lassen sich deshalb mit nur einem Polfilter nicht beseitigen. Ein Ausweg wäre die so genannte Kreuzpolarisation, bei der vor die Lichtquelle ein weiteres Polfilter gesetzt wird. Dann wird das Objekt mit polarisiertem Licht beleuchtet und reflektiert dieses polarisierte Licht, welches dann mit einem Polfilter vor dem Objektiv gedämpft/gelöscht werden kann.
Qualitätsunterschiede von Polfiltern (von Winsoft und darkstar)
- Güte der Polfolien (Transparenz, Farbneutralität, Sperrwirkung)
- Güte der Deckgläser (Transparenz, Farbneutralität, Planparallelität)
- Randversiegelung (gegen frühzeitiges Erblinden vom Rand her)
- Güte der Oberflächenvergütung (Reflexionsminderung, Wasser-/Schmutzresistenz)
- Qualität der Fassung (Verwindungssteifigkeit, Neigung zum Festfressen, Drehbarkeit)
Graufilter
Ein Graufilter verschluckt nur eintreffendes Licht ohne Farbstiche zu verursachen. Er ist eigentlich auch ein Effektfilter, da er durch seine helligkeitsdämpfende Wirkung Effekte verursacht. So ist ein belebter Marktplatz durch die mit dem Filter extrem lange Belichtungszeit von mehreren Minuten scheinbar von Menschen entleert, da alle Bewegungen zu Wischern werden und schließlich vom Licht der stehenden Objekte überstrahlt werden. Fließendes Wasser wirkt durch die lange Belichtung z.B. wie Milch, etc.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist das Aufhell-Blitzen bei Sonnenschein und Offenblende. Um eine Belichtungszeit innerhalb der Blitzsynchronzeit zu erreichen, kann mit einem Graufilter die Lichtmenge reduziert werden. Es muss nur bedacht werden, dass durch den Filter die Blitzreichweite entsprechend reduziert ist.
Grauverlaufsfilter
Ein Grauverlaufsfilter ist eine transparente Fläche, die zu einer Seite hin immer dunkler wird. Von der Fa. Cokin werden z.B. Filter vertrieben, die man frei drehen und verschieben kann. Mit einem Grauverlaufsfilter kann man überhelle Motivbereiche mit einem sanften Übergang abdunkeln. So wird z.B. ein sonst überstrahlter Himmel wieder blau und die Wolken treten hervor.
ReinerV: Grauverlaufsfilter gibt es auch als Einschraubfilter mit dem Nachteil, dass der Übergang in der Mitte fest vorgegeben ist. Dies beschränkt die Bildgestaltung in der Regel ungünstig, z. B. mittiger Horizont.
Farb- und Farbverlaufsfilter
Sie zählen ebenfalls zu den Effektfiltern und färben je nach Typ das Bild unterschiedlich ein.
Gitter- oder Sternfilter [von Flurinamsler]
Dieser Filter gehört ebenfalls zu den Effektfiltern.
Sie funktionieren durch mehrstrahlige und mehrfarbige Spaltung von hellen Lichtquellen. Mit Hilfe von feinen Gitterlinien wird der Stern-Effekt erzeugt. Es gibt Sternfilter die 4,6,8 oder Arme produzieren.
Hinweis: Dieser Filter ist als Schutz für die Frontlinse ungeeignet!
Infrarotfilter
Ein IR-Filter ist ein Spezialfilter für die Infrarotfotografie.
Wenn nur noch das Licht im nahen Infrarotbereich fotografiert werden soll, muss das Licht aller anderen Farben ausgesperrt werden. Ein IR-Filter erscheint daher nahezu schwarz und die benötigte Belichtungszeit steigt stark an, so dass meistens ein Stativ notwenig ist. Hinzu kommt, dass alle Digitalkameras einen IR-Sperrfilter eingebaut haben, um Infrarotlicht fernzuhalten. Dieser eingebaute Filter verlängert die Belichtungszeit weiter, da er kaum infrarotes Licht durchlässt.
Es gibt spezielle DSLRs für die Astrofotografie, bei denen dieser Filter fehlt bzw. Umbauten normaler DSLRs bei denen dieser Filter entfernt wurde. Sie sind für die normale Fotografie nur eingeschränkt nutzbar, da nun vor jedes Objektiv ein Infrarotsperrfilter geschraubt werden muss. Bei manchen Videokameras der Fa. Sony gibt es einen Infrarot-Modus; wenn man ihn einschaltet, wird dieser Sperrfilter mechanisch weggeklappt.
EDIT: (Yoda)
Wie sich Filter u.a. auf das Bokeh auswirken können: LINK & LINK
Kombinieren von Filtern:
https://thomas-tremmel.de/mein-nachbar-kurt/kurt-05-filtermania/
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Für Fehlermeldungen, weitere Filtertypen und Verbesserungsvorschläge (per PM bitte) bin ich natürlich dankbar und baue sie auch ein.
Es gibt verschiedene Arten von Filtern; hier die wichtigsten:
UV-Filter
Ein UV-Filter des UV-Filterns wegen einzusetzen, ist nicht notwendig. Vor dem Kamerasensor befindet sich bereits ein UV-Filter fest eingebaut.
Skylightfilter
Ein S. ist ein leichter Rosa-Filter, der ein Zuviel an Blau dämpft bzw. dämpfen soll. Da man gerne vergisst, diesen Filter wieder abzunehmen, verfälscht er auch die Farben aller anderen Bilder. Steht der Weißabgleich auf "automatisch" (AWB), wird der Effekt eh wieder zunichte gemacht.
Schutzfilter
Ein Schutzfilter ist ein vergütetes Stück Glas vor der Frontlinse des Objektivs, welches das Objektiv prinzipiell tatsächlich vor Kratzern schützen kann. Trotzdem hat ein Schutzfilter mehrere Nachteile:
Bei sehr hellen Lichtquellen (Sonne, nachts Straßenlaternen, etc.) kann es zu Reflektionen zwischen Frontlinse und Filterrückseite kommen, was zu Geisterbildern der hellen Lichtpunkte führt.
Bei einem direkten Sturz des Objektivs auf den Boden richten die Splitter des zerbrechenden Filters meist mehr Schaden auf der Frontlinse an, als der Boden selbst, da die Filtersplitter sehr hart und scharf sind. Oft verbiegt sich auch der Filterrahmen und lässt sich nicht mehr ohne Werkzeug abschrauben. Dann muss man das restliche Glas auch noch aus dem Filter schlagen, um mit diesem Objektiv überhaupt noch fotografieren zu können.
Eine bessere Alternative gegen Lichtreflexe und als Objektivschutz ist eine Gegenlicht- oder Streulichtblende (das sind zwei Namen für denselben Gegenstand). Bei vielen Objektiven ist eine GeLi schon dabei, ein guter Filter kostet dagegen viel Geld - er besteht ja nicht aus simplem Fensterglas, sondern aus vergütetem Klarglas wie eine entspiegelte Brille. Der Verlust einer GeLi ist leichter zu verschmerzen, da sie meistens viel günstiger ist.
Sinnvoll ist ein Schutzfilter z.B. am Meer wo sich Salzgischt sonst auf der Frontlinse absetzt oder am Strand oder in der Wüste, wo viel loser Sand auch bei leichtem Wind fliegt und die Frontlinse verkratzt. Auch bei extrem schmutzigen Ereignissen (Motocross, z.B.), wo Schlamm - in dem sich auch immer Sand und Steinchen befinden - auf die Frontlinse geraten könnte.
Ergänzung von gns: Die generelle Verwendung von Schutzfiltern ("Immerdrauf") ist umstritten, weil ein Filter immer bedeutet, dass zwei zusätzliche Luft-/Glas-Übergänge vor dem Objektiv sind. Dies kann besonders bei digitalen Kameras (mit stark reflektierenden Sensoren) zu unerwünschten Reflexen und Geisterbildern führen, wenn starke, punktförmige Lichtquellen im Bild sind. Weiters kann eine Kontrastminderung eintreten. Deshalb sollten wenn, dann nur Schutzfilter mit hochwertiger Vergütung verwendet werden (erleichtert auch die Reinigung ganz wesentlich).
Weiters abzuwägen ist der mögliche Schutz der Frontlinse bzw. des Filtergewindes am Objektiv gegen mechanische Beschädigung durch die Verwendung eines Schutzfilters gegen das Risiko, dass bei einem Bruch der Filterscheibe die Frontlinse des objektivs druch scharfkantige Splitter erst recht beschädigt werden könnte.
Bei sehr günstigen (Kit-) Objektiven ist der Kauf teuerer Schutzfilter unwirtschaftlich.
Polfilter
Ein Polfilter ist ein Effektfilter, der nebenbei ca. ein bis zwei Blendenstufen Licht kostet. Der Effekt besteht darin, dass er - (am besten) rechtwinklig zur Sonne eingesetzt - Reflexe von Pflanzenblättern entfernt und die Pflanzenfarben kräftiger wirken lässt. Auch der sonst eher blasse Himmel (blass durch Reflexe der Luftfeuchtigkeit) wird tiefblau und strahlend. Spiegelungen von Fensterscheiben werden "gelöscht". Nur Reflexe von Metallen kann ein Polfilter nicht beeinflussen, da sie keine "Richtung" haben.
Ein Polfilter besteht aus zwei Teilen. Er hat hinten ein Schraubgewinde fürs Objektiv und der vordere Teil mit dem Filterglas ist frei drehbar. Für jedes Foto aus einer anderen Richtung muss der Polfilter neu ausgerichtet werden. Der Filter hat keine Neutralstellung, er funktioniert also immer mehr oder weniger und muss abgenommen werden, wenn der Effekt unerwünscht ist. Als "Immerdrauf" ist er ungeeignet, da er zu viel Licht schluckt und unausgerichtet seine Wirkung nicht vorhersehbar ist. Trotzdem ist ein Polfilter in der Fotografie sehr wichtig, da sich sein Effekt im PC durch EBV nicht herstellen lässt!
Es gibt verschiedene Sorten von Polfilern:
Linear: Diese Sorte wurde früher verwendet, weil ihre Konstruktion einfacher ist. Die Autofokussensoren moderner Spiegelreflexkameras kommen mit diesen Filtern jedoch nicht mehr zurecht, weshalb von einer Anwendung abzuraten ist.
Zirkulär, circular: Dieser Polfilter besitzt hinter der eigentlichen (linearen) Polfilterschicht noch eine weitere Schicht, welche als Bremsschicht dient und die Filterwirkung zwar beibehält, aber die Polarisation wieder verwirbelt.
Frank-HH schreibt zu Warmton-Polfiltern: ... nimm den normalen. Einen Warmton nachträglich per EBV ins Bild zu bringen, ist erheblich einfacher, als den Warmton wieder zu korrigieren. Der normale [Polfilter] ist eben universeller. Und ein Käsemann braucht's nicht, wenn Du nicht grade in den Tropen oder sonstwo unterwegs bist.
"Vergütung nach Käsemann" ist eine Abdichtung der einzelnen Schichten des Polfilters. Die eigentliche Filterschicht wird durch ein weiteres Glas geschützt; sie liegt also zwischen zwei Glasplatten. Diese werden anschließend am Rand abgedichtet, so dass seitlich keine Feuchtigkeit eindringen kann. In unseren Breiten (Europa) benöitigt man diese Vergütung nicht.
Siehe auch: http://www.photohomepage.de/fotolexikon_p_polfilter_nach_kaesemann.htm
Ergänzung von wisoft:
Man sollte die beiden fotografisch wirksamen Poleeffekte unterscheiden:
1) Polarisation durch Streuung (Himmelslicht):
Sonnenlicht wird an den Luftmolekülen gestreut und erfährt dadurch eine Polarisation exakt senkrecht zu den Sonnenstrahlen. Die Stärke des Effekts hängt von den atrmosphärischen Bedingungen ab und ist bei sehr klarem Wetter am stärksten.
Bei trübem Wetter, bei Nebel, im Gegenlicht und Rückenlicht ist der Effekt sehr gering bis Null.
Da der Effekt nur genau senkrecht zur Richtung des Sonnenlichts auftritt, ist die Verwendung eines Polfilters an einem starken Weitweinkelobjektiv nicht sinnvoll, weil dann der Himmel ungleichmäßig hell, fleckig erscheint. Denn außerhalb der senkrechten Richtung lässt der Poleffekt sehr schnell nach.
2) Polarisation durch Reflexion (Spiegelungen):
Nach Reflexion an elektrisch nicht leitenden Materialien (Wasser, Glas, Kunststoffe, Blätter, Gräser, Haut) ist Licht unter einem bestimmten Reflexionswinkel polarisiert. Dieser Polarisationswinkel hängt vom Material ab und beträgt z.B. bei Wasser 36.88°, bei Kronglas 33.51°, bei Flintglas 31.8° und bei Diamant 22.47°, jeweils gegen die Reflexionsfläche gemessen. Fotografiert man unter diesem Winkel, kann man die Reflexionen dämpfen bis auslöschen. Außerhalb dieses Winkels lässt der Poleffekt sehr rasch nach.
Auch hier gilt bei Weitwinkelobjektiven, dass sie einen sehr großen Winkel erfassen und deshalb mit einem Polfilter nur eine vergleichsweise kleine Fläche entspiegeln können. An gewölbten Flächen hat man fast keine Chance!
Reflexionen an Metallen sind nicht polarisiert und lassen sich deshalb mit nur einem Polfilter nicht beseitigen. Ein Ausweg wäre die so genannte Kreuzpolarisation, bei der vor die Lichtquelle ein weiteres Polfilter gesetzt wird. Dann wird das Objekt mit polarisiertem Licht beleuchtet und reflektiert dieses polarisierte Licht, welches dann mit einem Polfilter vor dem Objektiv gedämpft/gelöscht werden kann.
Qualitätsunterschiede von Polfiltern (von Winsoft und darkstar)
- Güte der Polfolien (Transparenz, Farbneutralität, Sperrwirkung)
- Güte der Deckgläser (Transparenz, Farbneutralität, Planparallelität)
- Randversiegelung (gegen frühzeitiges Erblinden vom Rand her)
- Güte der Oberflächenvergütung (Reflexionsminderung, Wasser-/Schmutzresistenz)
- Qualität der Fassung (Verwindungssteifigkeit, Neigung zum Festfressen, Drehbarkeit)
Graufilter
Ein Graufilter verschluckt nur eintreffendes Licht ohne Farbstiche zu verursachen. Er ist eigentlich auch ein Effektfilter, da er durch seine helligkeitsdämpfende Wirkung Effekte verursacht. So ist ein belebter Marktplatz durch die mit dem Filter extrem lange Belichtungszeit von mehreren Minuten scheinbar von Menschen entleert, da alle Bewegungen zu Wischern werden und schließlich vom Licht der stehenden Objekte überstrahlt werden. Fließendes Wasser wirkt durch die lange Belichtung z.B. wie Milch, etc.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist das Aufhell-Blitzen bei Sonnenschein und Offenblende. Um eine Belichtungszeit innerhalb der Blitzsynchronzeit zu erreichen, kann mit einem Graufilter die Lichtmenge reduziert werden. Es muss nur bedacht werden, dass durch den Filter die Blitzreichweite entsprechend reduziert ist.
Grauverlaufsfilter
Ein Grauverlaufsfilter ist eine transparente Fläche, die zu einer Seite hin immer dunkler wird. Von der Fa. Cokin werden z.B. Filter vertrieben, die man frei drehen und verschieben kann. Mit einem Grauverlaufsfilter kann man überhelle Motivbereiche mit einem sanften Übergang abdunkeln. So wird z.B. ein sonst überstrahlter Himmel wieder blau und die Wolken treten hervor.
ReinerV: Grauverlaufsfilter gibt es auch als Einschraubfilter mit dem Nachteil, dass der Übergang in der Mitte fest vorgegeben ist. Dies beschränkt die Bildgestaltung in der Regel ungünstig, z. B. mittiger Horizont.
Farb- und Farbverlaufsfilter
Sie zählen ebenfalls zu den Effektfiltern und färben je nach Typ das Bild unterschiedlich ein.
Gitter- oder Sternfilter [von Flurinamsler]
Dieser Filter gehört ebenfalls zu den Effektfiltern.
Sie funktionieren durch mehrstrahlige und mehrfarbige Spaltung von hellen Lichtquellen. Mit Hilfe von feinen Gitterlinien wird der Stern-Effekt erzeugt. Es gibt Sternfilter die 4,6,8 oder Arme produzieren.
Hinweis: Dieser Filter ist als Schutz für die Frontlinse ungeeignet!
Infrarotfilter
Ein IR-Filter ist ein Spezialfilter für die Infrarotfotografie.
Wenn nur noch das Licht im nahen Infrarotbereich fotografiert werden soll, muss das Licht aller anderen Farben ausgesperrt werden. Ein IR-Filter erscheint daher nahezu schwarz und die benötigte Belichtungszeit steigt stark an, so dass meistens ein Stativ notwenig ist. Hinzu kommt, dass alle Digitalkameras einen IR-Sperrfilter eingebaut haben, um Infrarotlicht fernzuhalten. Dieser eingebaute Filter verlängert die Belichtungszeit weiter, da er kaum infrarotes Licht durchlässt.
Es gibt spezielle DSLRs für die Astrofotografie, bei denen dieser Filter fehlt bzw. Umbauten normaler DSLRs bei denen dieser Filter entfernt wurde. Sie sind für die normale Fotografie nur eingeschränkt nutzbar, da nun vor jedes Objektiv ein Infrarotsperrfilter geschraubt werden muss. Bei manchen Videokameras der Fa. Sony gibt es einen Infrarot-Modus; wenn man ihn einschaltet, wird dieser Sperrfilter mechanisch weggeklappt.
EDIT: (Yoda)
Wie sich Filter u.a. auf das Bokeh auswirken können: LINK & LINK
Kombinieren von Filtern:
https://thomas-tremmel.de/mein-nachbar-kurt/kurt-05-filtermania/

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Für Fehlermeldungen, weitere Filtertypen und Verbesserungsvorschläge (per PM bitte) bin ich natürlich dankbar und baue sie auch ein.
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