amateur99
Themenersteller
Hallo Leute.
Heute will ich Euch mal wieder eines meiner Umbau-Projekte vorstellen. Wie immer bei mir geht es um ein Teleobjektiv, dass ich umgebaut habe.
Diesmal handelt es sich um ein Sigma 500/4.5, dass ich erstanden habe, und an dem ich gestern das Minolta MD Bajonett durch einen EOS Bajonett getauscht habe. Ich habe das schon mal gemacht (guck hier), damals mit einer FD Linse.
Als erstes habe ich alle Schrauben gelöst und das MD Bajonett entfernt. Das Bajonett ist mit 3 langen Schrauben (die den Unterring mit dem Objektiv verbinden) und zwei kleinen Schrauben (die nur in den Unterring gehen) befestigt.
Auf den Platz des alten Rings musste nun ein M42-EOS Adapter angepasst werden. Dazu habe ich mir erst einmal eine Schablone des alten Rings angefertigt, um die Löcher auf den neuen Ring zu übertragen. Aufpassen, dass man die Schablone nicht falsch herum auflegt, da die Löcher nicht symmetrisch sind. Damit der Bohrer hinterher nicht verrutscht, habe ich die Löcher mit dem Dremel „angezeichnet“. Dazu verwende ich einen kleinen Diamantbohrer, den ich nach der letzten Behandlung bei meinem Zahnarzt abgestaubt habe (der wirft die sonst weg und selbst für den Zahnarzt stumpfe Bohrer sind für den Zweck immer noch gut genug). Danach wurden die Löcher mit einem 2mm Bohr an die angezeichneten Stellen gebohrt. Lieber 12x messen, denn wenn man sich verhaut, muss man hierher mit dem Dremel Langlöcher ziehen und das ist der Schönheit und Präzision nicht zuträglich. Sind die Löcher drin, muss man mit dem Dremel noch die Ränder abschrägen, damit die Schrauben versenkt werden können. Die Löcher sind unmittelbar am Bajonetthals. Man muss drauf achten, dass die Schrauben tief genug reinpassen, denn sonst klappt das mit dem Aufsetzen auf die Kamera nicht mehr. Wenn's am Ende nicht klappt, halt nochmal nacharbeiten.
Da der neue Adapter aber im Durchmesser ein Stück größer ist und die EOS das „Loch“ auf der Seite des Adapters als Arretierung verwendet, wollte ich den Ring nicht im Durchmesser reduzieren. Aber das Objektiv hat einen Rand, in dem das alte Bajonett lag. Dieser musste entfernt werden. Dafür habe ich den oberen Ring mit dem Rand vorsichtig abgenommen. Acht geben, der Blendenring sollte nicht mit abgenommen werden, da man sonst eventuell die Blende oder das „Klicken“ des Blendenrings verliert, das mit einer winzigen Kugel gemacht wird, die beim Abnehmen sofort verschwindet und man die nicht wieder findet... Das Abschleifen der Umrandung habe ich etwas brachial gemacht, indem ich meine Flex mit einer Schmirgelscheibe versehen habe und dann – mit sehr viel Fingerspitzengefühl – den Ring immer wieder sachte auf die Schmirgel-Oberfläche gedrückt habe bis der Rand vollständig weg war.
Am Blendenring bleiben dann noch 2 Plastiknasen stehen, die über den Rand des Plateau hinausragen und die man entfernen muss, damit der im Durchmesser größere EOS Adapter oben drauf passt. Ich empfehle, das mit einer Feile und nicht mit einem Teppichmesser zu machen. Ich selbst habe mir bei der Aktion nämlich sehr böse in die Hand geschnitten und werde davon wohl noch ein Paar Wochen Freude haben.
Danach musste ich nur noch das neue Bajonett auf dem Sockel festschrauben und das war's. Die beiden oben erwähnten kurzen Schrauben habe ich durch etwas längere ersetzen müssen, da ich die Schrauben nicht ganz so tief versenkt habe wie beim Original.
Beim nächsten Mal nehme ich wieder einen schwarzen Adapter, aber die Innenseiten kann man ja auch noch mit schwarzem Mattlack schwärzen. Das werde ich in den nächsten Tagen noch nachholen.
Nochwas zum Thema „Auflagemaß“: Minolta hat ein Auflagemaß von 43,5mm, während die EOS 44mm hat. Minolta liegt also 0,5mm näher an der Bildebene als die EOS und daher müsste ich - theoretisch - die Linse um 0,5mm kürzen. Aber eben auch nur theoretisch, denn ich habe bisher noch kein Objektiv gesehen, wo Unendlich auch exakt der Anschlag war. Alle Linsen haben etwas "Luft" nach oben und diese nutze ich hier. Ich will sicherlich nicht sagen, dass so was mit JEDER Linse geht, aber zumindest im Telebereich ist es bei den allermeisten machbar. Wenn Du eine 500mm Linse um 0,5mm "verlängerst", dann ist das gerade mal ein Promille und fällt nicht ins Gewicht. Je kürzer aber die Brennweite wird, je größer ist auch der prozentuale Unterschied und damit die Gefahr, dass es eben nicht klappt...
Fragen beantworte ich gerne. Ansonsten viel Spass beim Nachmachen ...
Heute will ich Euch mal wieder eines meiner Umbau-Projekte vorstellen. Wie immer bei mir geht es um ein Teleobjektiv, dass ich umgebaut habe.
Diesmal handelt es sich um ein Sigma 500/4.5, dass ich erstanden habe, und an dem ich gestern das Minolta MD Bajonett durch einen EOS Bajonett getauscht habe. Ich habe das schon mal gemacht (guck hier), damals mit einer FD Linse.
Als erstes habe ich alle Schrauben gelöst und das MD Bajonett entfernt. Das Bajonett ist mit 3 langen Schrauben (die den Unterring mit dem Objektiv verbinden) und zwei kleinen Schrauben (die nur in den Unterring gehen) befestigt.
Auf den Platz des alten Rings musste nun ein M42-EOS Adapter angepasst werden. Dazu habe ich mir erst einmal eine Schablone des alten Rings angefertigt, um die Löcher auf den neuen Ring zu übertragen. Aufpassen, dass man die Schablone nicht falsch herum auflegt, da die Löcher nicht symmetrisch sind. Damit der Bohrer hinterher nicht verrutscht, habe ich die Löcher mit dem Dremel „angezeichnet“. Dazu verwende ich einen kleinen Diamantbohrer, den ich nach der letzten Behandlung bei meinem Zahnarzt abgestaubt habe (der wirft die sonst weg und selbst für den Zahnarzt stumpfe Bohrer sind für den Zweck immer noch gut genug). Danach wurden die Löcher mit einem 2mm Bohr an die angezeichneten Stellen gebohrt. Lieber 12x messen, denn wenn man sich verhaut, muss man hierher mit dem Dremel Langlöcher ziehen und das ist der Schönheit und Präzision nicht zuträglich. Sind die Löcher drin, muss man mit dem Dremel noch die Ränder abschrägen, damit die Schrauben versenkt werden können. Die Löcher sind unmittelbar am Bajonetthals. Man muss drauf achten, dass die Schrauben tief genug reinpassen, denn sonst klappt das mit dem Aufsetzen auf die Kamera nicht mehr. Wenn's am Ende nicht klappt, halt nochmal nacharbeiten.
Da der neue Adapter aber im Durchmesser ein Stück größer ist und die EOS das „Loch“ auf der Seite des Adapters als Arretierung verwendet, wollte ich den Ring nicht im Durchmesser reduzieren. Aber das Objektiv hat einen Rand, in dem das alte Bajonett lag. Dieser musste entfernt werden. Dafür habe ich den oberen Ring mit dem Rand vorsichtig abgenommen. Acht geben, der Blendenring sollte nicht mit abgenommen werden, da man sonst eventuell die Blende oder das „Klicken“ des Blendenrings verliert, das mit einer winzigen Kugel gemacht wird, die beim Abnehmen sofort verschwindet und man die nicht wieder findet... Das Abschleifen der Umrandung habe ich etwas brachial gemacht, indem ich meine Flex mit einer Schmirgelscheibe versehen habe und dann – mit sehr viel Fingerspitzengefühl – den Ring immer wieder sachte auf die Schmirgel-Oberfläche gedrückt habe bis der Rand vollständig weg war.
Am Blendenring bleiben dann noch 2 Plastiknasen stehen, die über den Rand des Plateau hinausragen und die man entfernen muss, damit der im Durchmesser größere EOS Adapter oben drauf passt. Ich empfehle, das mit einer Feile und nicht mit einem Teppichmesser zu machen. Ich selbst habe mir bei der Aktion nämlich sehr böse in die Hand geschnitten und werde davon wohl noch ein Paar Wochen Freude haben.
Danach musste ich nur noch das neue Bajonett auf dem Sockel festschrauben und das war's. Die beiden oben erwähnten kurzen Schrauben habe ich durch etwas längere ersetzen müssen, da ich die Schrauben nicht ganz so tief versenkt habe wie beim Original.
Beim nächsten Mal nehme ich wieder einen schwarzen Adapter, aber die Innenseiten kann man ja auch noch mit schwarzem Mattlack schwärzen. Das werde ich in den nächsten Tagen noch nachholen.
Nochwas zum Thema „Auflagemaß“: Minolta hat ein Auflagemaß von 43,5mm, während die EOS 44mm hat. Minolta liegt also 0,5mm näher an der Bildebene als die EOS und daher müsste ich - theoretisch - die Linse um 0,5mm kürzen. Aber eben auch nur theoretisch, denn ich habe bisher noch kein Objektiv gesehen, wo Unendlich auch exakt der Anschlag war. Alle Linsen haben etwas "Luft" nach oben und diese nutze ich hier. Ich will sicherlich nicht sagen, dass so was mit JEDER Linse geht, aber zumindest im Telebereich ist es bei den allermeisten machbar. Wenn Du eine 500mm Linse um 0,5mm "verlängerst", dann ist das gerade mal ein Promille und fällt nicht ins Gewicht. Je kürzer aber die Brennweite wird, je größer ist auch der prozentuale Unterschied und damit die Gefahr, dass es eben nicht klappt...
Fragen beantworte ich gerne. Ansonsten viel Spass beim Nachmachen ...
