Youronas
Themenersteller

Ganz am Anfang stand eine Partie des Brettspiels "Risiko" zu zu später und zu feuchter Stunde - "Island!" "Island?" "Wenn ich mit dem Studium fertig bin fahr ich mal nach Island." "Fahrn wir halt gleich nächsten Monat." "Passt!". So oder so ähnlich entstand die diesjährige Sommerurlaubsplanung, auch wenn sich diese all zu schnell aus monetären Gründen leider als nicht realisierbar herausstellen sollte. "Island...hmm...Irland - I und Insel." "Auf nach Irland!" Zwar schon billiger und im Rahmen, auf Grund der vorzubuchenden Fähre für Hin- und Rückfahrt allerdings nicht so flexibel, wie wir es zu diesem Zeitpunkt gerne gehabt hätten. "Irland...hmm...Schottland - Englisch und ähnliche Landschaft." - "Perfekt!"
Anfang August ging es also zusammen mit einem Kommilitonen mit einem VW Bus von 1984 einmal quer durch Schottland. Nachdem unsere dritte Mitfahrerin kurzfristig abgesprungen war hatten wir dennoch zwei weitere, treue Begleiter: Den Regen und die Midges, die kleinen schottischen Stechmücken, die selbst durch die kleinsten Spalten an Dichtungen hindurchzukriechen scheinen.
Vor dem Urlaub hatte ich mich im Übermaß mit Reiseliteratur eingedeckt, was sich am Ende als mehr oder weniger überflüssig herausstellen sollte. Neben ein paar groben Zielen und der Grundrichtung "Im Uhrzeigersinn herum" (Ganz großer Fehler, so kann der Beifahrer aus dem Fenster nie schöne Fotos in Richtung Küste machen^^) hatten wir im Endeffekt keine großartig geplanten Tagesetappen, sondern blieben da stehen, wo es uns gerade gefiel. Durchaus ein großer Vorteil, wenn man überall auch für die Nacht sein Dach aufschlagen kann, auch wenn man dafür auf die ein oder andere Annehmlichkeit verzichten muss. Dreimal waren wir auf Campingplätzen, um die notwendige grundlegende Körperhygiene aufrechtzuerhalten, ansonsten haben wir meist irgendwo im Nirgendwo unseren Platz gesucht, was mittlerweile in Schottland sogar offiziell per Gesetz erlaubt ist, vorher aber wohl auch schon weitgehend geduldet wurde.
Als vorweggenommenes Fazit schon einmal zwei Dinge:
- Landschaft > Kultur: Die schottische Landschaft ist wirklich überaus beeindruckend. Im Gegensatz zu Irland, wo ich vor ein paar Jahren schon einmal war, sind die Dörfchen, Städte und Kulturgüter (abgesehen von einigen Burgen und Ruinen) in meinen Augen dafür um so enttäuschender. Bei jeder Stadt und Siedlung die wir angefahren hatten machten wir uns wieder Mut und sagten uns: "Die muss es jetzt sein, wie die Reiseführer dafür schon voller Lob sind - tolle Gassen, faszinierende Kirchen, ein lebendiges Fischerleben." - Pustekuchen! Wie gesagt, für mich persönlich war eine Enttäuschung an die andere gereiht, so dass wir uns abgesehen vom Besuch einer Whisky-Destille und einem kurzen Abstecher nach Edinburgh (Dank Tattoo, Kleinkunstfestival und Fringe Straßenfestival hoffnungslos überfüllt) in der zweiten Woche vollends auf die Landschaft konzentriert haben.
- West > Ost: Wir hatten uns in unserer Grobplanung eigentlich für beide Küstenabschnitte gleich viel Zeit eingeräumt, und waren dementsprechend auch nach der Hälfte der Zeit am nördlichen Wendepunkt. Dies sollte sich am Ende eindeutig als Fehler herausstellen: So wild und begeisternd die westlichen Highlands samt innerer Hebriden waren, so enttäuschend und "normal" die östlichen Künstenabschnitte, selbst ganz oben im Norden. Hätte man es nicht besser gewusst, hätte man sich oftmals in irgendeiner deutschen Kulturlandschaft gewähnt. So haben wir es im Endeffekt vor allem bereut, dass wir außer Skye keinen anderen Inseln einen Besuch abgestattet haben.
Doch um noch einmal auf den Threadtitel zurückzukommen, bevor ich endlich zu den ersten Bildern komme: Um ein paar Bilder schön am heimischen Fernseher zu zeigen hatte ich begonnen, diese auf 16:9 zurechtzuschneiden, und habe im Zuge dieser Bearbeitung irgendwie Gefallen am Format gefunden. Auch wenn ich bei der Aufnahme selbst nie 16:9 im Hinterkopf hatte, bieten sich doch einige Bilder im Nachhinein durchaus dafür an, auch wenn oftmals die Vordergrundgestaltung etwas darunter leidet. Daher wird es später auch noch abweichende Formate und Hochformatbilder geben, zunächst einmal möchte ich allerdings einheitlich bei 16:9 bleiben.
Zunächst hatte ich auch überlegt, eine chronologische Reihenfolge einzuhalten, mich dann aber doch dagegen entschieden, da gerade die ersten Tage nicht sonderlich spektakuläre Bilder bieten. Gerade falls Interesse an ein paar ausführlicheren Orts- und Reisebeschreibungen bestehen sollte, werde ich demnächst aber vielleicht dennoch auf eine zeitlich geordnete Reihenfolge zurückkommen, um den Bildern die gleiche Struktur wie auch der tatsächlichen Reise zu verpassen. Ich persönlich mag es eigentlich immer ganz gerne, wenn man zu den Bildern auch ein paar entsprechende Worte liest, manch einer sieht die "Galerie" aber vielleicht auch tatsächlich als reine Galerie zur puren Bildpräsentation. Es darf sich gerne dazu geäußert werden^^ - will nur nicht umsonst meinen "Lite-Reisebericht" schreiben, der dann am Ende doch keinen interessiert und nur als störend beim Bildbetrachten empfunden wird.
So, genug der Worte für den Anfang, kommen wir einmal zu einer ersten, bunten Bilderauswahl:
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