Prometheus
Themenersteller
Ja, ja... die Frage ist nicht neu, ich weiß.
Dieser Thread hier:
https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=781509
...hat sie jedoch mal wieder aufkeimen lassen. Mit, wie ich finde, unbefriedigendem Ausgang.
Auch wenn’s nervt werfe ich die Frage nach dem Vergleich der Sucherbildgröße nochmals auf den Tisch, allerdings schon halb beantwortet.
Nur wie zutreffend sind die Antworten? Kann man die Sucherbildgröße überhaupt berechnen und mit Maßen angeben. (mm, mm²) Oder eher nur in Relation zueinander, als reinen Faktor (0,7x)? Das ist die große Frage.
Nun, zuerst zur Theorie. Da das Bild des Suchers ein projiziertes ist, also ein zum Auge gerichtetes Strahlenbündel, erschwert uns das jedwede genaue Messung. (eine ohne größeren Aufwand jedenfalls) Allerdings kann an der Größe des Okulars allerhand ablesen, ein guter Indikator also, wie "chmee" hier schon erwähnte.
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7516406&postcount=44
Zur Zeit finde ich im grundsätzlich zwei Theorien zum Thema Sucherbildgröße.
Die wohl am weitesten verbreitete im Internet und sämtlichen Foren (einschl. diesem) ist die sensorbezogene.
Hierbei geht man davon aus, dass der Vergößerungsfaktor eines Suchers sich auf die Größe des Sensors bezieht. Das heißt ein 96% Sucher mit Vergrößerung 0,7x ist also 0,7 mal so groß wie der Sensor. (egal welches Format) und zeigt dabei 96% des aufgenommenen Bildes.
Suchergröße = Sensorgröße * Suchervergrößerung * (Bildfeldabdeckung/100)
Diese Theorie wurde hier auch mehrfach verwendet um konkrete Zahlen zu nennen.
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7503000&postcount=6
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7503065&postcount=10
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7503700&postcount=17
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7513335&postcount=35
u.s.w.
Auf diese Grundlage sind unzählige Tabellen ähnlich dieser hier entstanden:
https://www.dslr-forum.de/attachment.php?attachmentid=1568608&d=1290517047
... mit sehr genauen Angaben über Kantenlängen und Flächen der Sucher Bilder, alles bezogen auf die Größe des Sensors. Diese Theorie hat allerdings einen Haken: Die Hersteller geben nicht an ob die Bildfeldabdeckung sich auf die Kantenlänge oder die Fläche bezieht! Damit ist das ein Unsicherheitsfaktor, in der Rechnung ein entscheidender Unterschied. Somit ist die Eindeutigkeit der kursierenden Tabellen dahin! Fragt sich ob man mit der Differenz leben kann? Ich bin unsicher und kritisch was diese sensorbezogene Rechnerei angeht...
Die zweite Theorie gründet auf einer klassischen Definition der Suchervergrößerung beim 35mm Format.
Der gute "wilsberg" hat anscheinend in Post #9 bereits die richtigen Werte angegeben!
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7503036&postcount=9
Hierbei geht es niemals um eine Suchergröße von x mm mal y mm, oder gar eine Fläche! Es geht einzig um eine optische Vergrößerung, Suchervergrößerung. Definiert wie folgt: Beim 35mm Format mit Normalbrennweite (50mm) aufgesetzt und bei Suchervergrößerung 1,0x erscheint das Objekt im Sucher ebenso groß wie das reale Objekt. Bei einer Suchervergrößerung von 0,7x z.B. erscheint das Objekt im Sucher nur 0,7 mal so groß wie das reale Objekt.
„Magnification is a relative measure which compares the size of what we see through the viewfinder to what we would be seeing without looking through a viewfinder. „
„Üblicherweise gilt die Größenwahrnehmung des Auges als Maßstab: Ein Faktor von 1x bedeutet, dass ein Objekt durch den Sucher betrachtet, genau so groß aussieht, wie man es mit dem Auge sehen würde. Dabei geht man von einem auf unendlich fokussierten 50-mm-Objektiv aus.“
Testweise kann man das ausprobieren indem man z.B. eine Tasse auf den Tisch stellt und dann mit einer Normalbrennweite betrachtet, beide Augen offen. Die Tasse und ihr (meist) verkleinertes Abbild im Sucher überlagern sich dann. Sehr anschaulich!
Da das APS-C Format seine Normalbrennweite bei ca. 30mm hat, wird der Cropfaktor mit einberechnet. Daher hat eine 7D mit 1,0facher Vergrößerung immer noch eine geringere reelle Suchervergrößerung als die 1DsIII mit 0,76. 1,0 / 1,6 ist nämlich 0,625 reelle Suchervergrößerung!
reelle Suchervergrößerung (KB) = Suchervergrößerung * (Bildfeldabdeckung/100)
reelle Suchervergrößerung (APS-C) = Suchervergrößerung / 1,6 * (Bildfeldabdeckung/100)
Diese Methode erlaubt zwar nur ein Vergleichen der Kameras untereinander, bietet jedoch keine Zahlenwerte oder besser: physische Abmessungen an. (Fläche, Seitenlänge)
Das macht das Suchervergleichen ja so schwer!
Dennoch erscheint mir diese Methode logischer. Außerdem ist der Haken der Bildfeldabdeckung weg, einen Faktor (0,7) kann man wunderbar um x Prozente verkleinern. Die Frage ob sich die Bildfeldabdeckung auf die Kantenlänge oder die Fläche bezieht stellt sich also gar nicht.
Hier zwei Quellen, da steht das Ganze nochmal im Detail:
http://www.colorfoto.de/ratgeber/spiegelreflexsucher-372049.html
(ein etwas älterer Artikel, erklärt aber die Sache sehr gut)
http://www.neocamera.com/article.php?id=viewfinder_sizes
Also wie schon gesagt, logischer erscheint mir die zweite, auf das menschliche Sehen bezogene Methode. Auch die Herkunft im 35mm Format erscheint logisch, man schaue nur mal auf was sich die Faktoren bei der Geschwindigkeiten von Speichermedien beziehen.
Aber sind beide Methoden nicht das selbe? Die Gegenprobe habe ich also auch gemacht. Nach der zweiten Methode entspricht die effektive Suchervergrößerung einer 50D genau 73,7% der Suchervergrößerung einer 1DsIII. (0,76 zu 0,56)
Nach Methode zwei, bezogen auf die Sensorfläche, entspricht die effektive Sucherfläche der 50D nur 54,3% der eff. Sucherfläche einer 1DsIII.
Dieser Unterschied ist gravierend! Habe ich da einen Denkfehler?
Ich tendiere zur zweiten Methode, der relativen Vergrößerung.
Dennoch ist das gesamte Thema eher verwirrend als aufklärend... Wo sind die Physiker und Oktik-Experten die das eindeutig klären könnten?
Her mit dem Meinungen dazu... es wäre doch schön wenn wir, statt die möglichen Lösungen hin und her zu wälzen, in dieser Frage zu einem eindeutigen Ergebnis kämen! Wär doch gelacht, oder?
Gruß
Prometheus
Dieser Thread hier:
https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=781509
...hat sie jedoch mal wieder aufkeimen lassen. Mit, wie ich finde, unbefriedigendem Ausgang.
Auch wenn’s nervt werfe ich die Frage nach dem Vergleich der Sucherbildgröße nochmals auf den Tisch, allerdings schon halb beantwortet.
Nur wie zutreffend sind die Antworten? Kann man die Sucherbildgröße überhaupt berechnen und mit Maßen angeben. (mm, mm²) Oder eher nur in Relation zueinander, als reinen Faktor (0,7x)? Das ist die große Frage.
Nun, zuerst zur Theorie. Da das Bild des Suchers ein projiziertes ist, also ein zum Auge gerichtetes Strahlenbündel, erschwert uns das jedwede genaue Messung. (eine ohne größeren Aufwand jedenfalls) Allerdings kann an der Größe des Okulars allerhand ablesen, ein guter Indikator also, wie "chmee" hier schon erwähnte.
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7516406&postcount=44
Zur Zeit finde ich im grundsätzlich zwei Theorien zum Thema Sucherbildgröße.
Die wohl am weitesten verbreitete im Internet und sämtlichen Foren (einschl. diesem) ist die sensorbezogene.
Hierbei geht man davon aus, dass der Vergößerungsfaktor eines Suchers sich auf die Größe des Sensors bezieht. Das heißt ein 96% Sucher mit Vergrößerung 0,7x ist also 0,7 mal so groß wie der Sensor. (egal welches Format) und zeigt dabei 96% des aufgenommenen Bildes.
Suchergröße = Sensorgröße * Suchervergrößerung * (Bildfeldabdeckung/100)
Diese Theorie wurde hier auch mehrfach verwendet um konkrete Zahlen zu nennen.
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7503000&postcount=6
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7503065&postcount=10
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7503700&postcount=17
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7513335&postcount=35
u.s.w.
Auf diese Grundlage sind unzählige Tabellen ähnlich dieser hier entstanden:
https://www.dslr-forum.de/attachment.php?attachmentid=1568608&d=1290517047
... mit sehr genauen Angaben über Kantenlängen und Flächen der Sucher Bilder, alles bezogen auf die Größe des Sensors. Diese Theorie hat allerdings einen Haken: Die Hersteller geben nicht an ob die Bildfeldabdeckung sich auf die Kantenlänge oder die Fläche bezieht! Damit ist das ein Unsicherheitsfaktor, in der Rechnung ein entscheidender Unterschied. Somit ist die Eindeutigkeit der kursierenden Tabellen dahin! Fragt sich ob man mit der Differenz leben kann? Ich bin unsicher und kritisch was diese sensorbezogene Rechnerei angeht...
Die zweite Theorie gründet auf einer klassischen Definition der Suchervergrößerung beim 35mm Format.
Der gute "wilsberg" hat anscheinend in Post #9 bereits die richtigen Werte angegeben!
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=7503036&postcount=9
Hierbei geht es niemals um eine Suchergröße von x mm mal y mm, oder gar eine Fläche! Es geht einzig um eine optische Vergrößerung, Suchervergrößerung. Definiert wie folgt: Beim 35mm Format mit Normalbrennweite (50mm) aufgesetzt und bei Suchervergrößerung 1,0x erscheint das Objekt im Sucher ebenso groß wie das reale Objekt. Bei einer Suchervergrößerung von 0,7x z.B. erscheint das Objekt im Sucher nur 0,7 mal so groß wie das reale Objekt.
„Magnification is a relative measure which compares the size of what we see through the viewfinder to what we would be seeing without looking through a viewfinder. „
„Üblicherweise gilt die Größenwahrnehmung des Auges als Maßstab: Ein Faktor von 1x bedeutet, dass ein Objekt durch den Sucher betrachtet, genau so groß aussieht, wie man es mit dem Auge sehen würde. Dabei geht man von einem auf unendlich fokussierten 50-mm-Objektiv aus.“
Testweise kann man das ausprobieren indem man z.B. eine Tasse auf den Tisch stellt und dann mit einer Normalbrennweite betrachtet, beide Augen offen. Die Tasse und ihr (meist) verkleinertes Abbild im Sucher überlagern sich dann. Sehr anschaulich!
Da das APS-C Format seine Normalbrennweite bei ca. 30mm hat, wird der Cropfaktor mit einberechnet. Daher hat eine 7D mit 1,0facher Vergrößerung immer noch eine geringere reelle Suchervergrößerung als die 1DsIII mit 0,76. 1,0 / 1,6 ist nämlich 0,625 reelle Suchervergrößerung!
reelle Suchervergrößerung (KB) = Suchervergrößerung * (Bildfeldabdeckung/100)
reelle Suchervergrößerung (APS-C) = Suchervergrößerung / 1,6 * (Bildfeldabdeckung/100)
Diese Methode erlaubt zwar nur ein Vergleichen der Kameras untereinander, bietet jedoch keine Zahlenwerte oder besser: physische Abmessungen an. (Fläche, Seitenlänge)
Das macht das Suchervergleichen ja so schwer!
Dennoch erscheint mir diese Methode logischer. Außerdem ist der Haken der Bildfeldabdeckung weg, einen Faktor (0,7) kann man wunderbar um x Prozente verkleinern. Die Frage ob sich die Bildfeldabdeckung auf die Kantenlänge oder die Fläche bezieht stellt sich also gar nicht.
Hier zwei Quellen, da steht das Ganze nochmal im Detail:
http://www.colorfoto.de/ratgeber/spiegelreflexsucher-372049.html
(ein etwas älterer Artikel, erklärt aber die Sache sehr gut)
http://www.neocamera.com/article.php?id=viewfinder_sizes
Also wie schon gesagt, logischer erscheint mir die zweite, auf das menschliche Sehen bezogene Methode. Auch die Herkunft im 35mm Format erscheint logisch, man schaue nur mal auf was sich die Faktoren bei der Geschwindigkeiten von Speichermedien beziehen.
Aber sind beide Methoden nicht das selbe? Die Gegenprobe habe ich also auch gemacht. Nach der zweiten Methode entspricht die effektive Suchervergrößerung einer 50D genau 73,7% der Suchervergrößerung einer 1DsIII. (0,76 zu 0,56)
Nach Methode zwei, bezogen auf die Sensorfläche, entspricht die effektive Sucherfläche der 50D nur 54,3% der eff. Sucherfläche einer 1DsIII.
Dieser Unterschied ist gravierend! Habe ich da einen Denkfehler?
Ich tendiere zur zweiten Methode, der relativen Vergrößerung.
Dennoch ist das gesamte Thema eher verwirrend als aufklärend... Wo sind die Physiker und Oktik-Experten die das eindeutig klären könnten?
Her mit dem Meinungen dazu... es wäre doch schön wenn wir, statt die möglichen Lösungen hin und her zu wälzen, in dieser Frage zu einem eindeutigen Ergebnis kämen! Wär doch gelacht, oder?
Gruß
Prometheus
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