Jester Lewis
Themenersteller
Hallo Zusammen!
Wer vielleicht gerade vor der Entscheidung zu einem mobilen Hintergrundsystem steht, dem mag dieser Erfahrungsbericht zu einem „Falthintergrund mit Schleppe“ von Lastolite unter Umständen helfen.
Gleich vorweg: die Inneneinrichtung und die technische wie künstlerische Qualität der Bilder stehen hier nicht zur Diskussion.
Ich suchte etwas großes für Ganzkörperaufnahmen, einfach zu transportieren und aufzubauen, mit etwaiger Hohlkehle und eventuell Hintergrund in S/W.
Nach etwas Suchen bin ich dann auf den Lastolite-Hintergrund mit Schleppe gestoßen, 1,80 x 2,10m mit 1,50m Schleppe. Gesehen habe ich es bei www.brenner-foto.de (Art.Nr.: L06701) für stolze 319,-€. Beschrieben wurde es wie folgt: http://www.brenner-foto.de/default....l=9&Anf=1&Ende=10&SON=5&UE=0,0,0&MENPRO=&ES=0 .
Nach langem Hin und Her entschied ich mich für die Bestellung, immerhin kann man es ja dank des Fernabsatzgesetzes innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen wieder zurückschicken. Angekommen ist es recht zügig (3-4 Tage ?!?) in einem schon früher anderweitig verwertetem Karton – darauf ist Brenner auch ganz stolz, so von wegen Umweltschutz und so. Daß das meines Erachtens auch billiger ist, steht natürlich nicht dabei. Wie dem auch sei, man kann es vertreten…
Im Lieferumfang war enthalten:
- eine Tasche, kreisrund mit etwa 90cm Ø
- der Hintergrundrahmen
- zwei gefaltete Stoffe in jeweils Schwarz und Weiß
Das hier vielleicht noch das Eine oder Andere vermisst wurde, wird einem dann erst im späteren Verlauf klar.
Nach dem Auspacken wurde auch gleich klar was die Beschreibung halten konnte, und was nicht. Das Hintergrundsystem wird im Brenner-Katalog als „knitter- und faltenfrei“ beschrieben und ich dachte, na ja, im 21’sten Jahrhundert, wo die Menschheit alles Elend der Welt beheben wird, da gibt es vielleicht auch solche Stoffe. Dem ist leider nicht so – noch nicht. Für den Transport waren die Stoffe natürlich gefaltet und die Spuren davon sah man auch noch zwei Tage später im gespannten Zustand – ganz entgegengesetzt der Meinung des telefonischen Kundendienst von Brenner. Ob der Stoff wenigstens wasch- oder bügelbar ist, darüber konnte man mir auch keine Auskunft geben; man versprach mir jedoch das in Erfahrung zu bringen. Das mag Brenner vielleicht noch gelungen sein, jedenfalls haben sie mich dann nicht an ihrer Erkenntnis teilhaben lassen. Also habe ich dem Hersteller (in UK) eine Mail geschrieben und schon am nächsten Tag eine Antwort bekommen. Nach den Informationen von Lastolite sind die Stoffe bei 40°C wasch- und auf niedriger Stufe auch bügelbar. Das wären zum Beispiel durchaus Informationen gewesen, die man ruhig mit dem Produkt hätte mitliefern können.
Eine weitere, meiner Meinung nach sinnvolle aber nicht mitgelieferte Information wäre gewesen, wie nun der Hintergrundrahmen mit den Maßen 1,80 x 2,10m wieder zusammen zu falten wäre. Das mag ja bei einem Reflektor mit einem Durchmesser von 1,20m noch überschaubar sein, jedoch nicht bei diesen Rahmenbedingungen. Da ich dieses Problem ebenfalls in der Mail ansprach, fand ich im Anhang auch ein 4MB großes Video mit einer Faltanleitung. Diesbezüglich war der Service von Lastolite wirklich bemerkenswert, wobei es doch nicht so viel Aufwand machen kann, eine Anleitung mitzuliefern – gerade auch bei so einem Preis. Aber Hauptsache, der Hinweis auf den wiederverwerteten Karton war dabei – in dreifacher Ausführung. … was das wohl wieder die Umwelt belasten mag…
Mittlerweile sind nun ein paar Monate ins Land gegangen und ich habe den Hintergrund schon einige Male eingesetzt. Den Rahmen aufzubauen geht recht einfach: man lässt ihn sich einfach frei entfalten und achtet darauf, dass kein Porzellan in der Nähe steht. Die vermeintlich falten- und knitterfreien Stoffe müssen vor ihrem Einsatz noch mal gut gebügelt werden – zumindest der weiße Hintergrund. Dort ist ansonsten wirklich jede kleine Falte zu sehen (siehe Hintergrund.jpg – Schleppe). Beim schwarzen Hintergrund kann man es im Prinzip vernachlässigen, gerade wenn weniger Schärfentiefe eingesetzt wird. Der Stoff an sich wird an dem Hintergrundrahmen „geklettet“ – sprich mittels Klettverfahren befestigt. Sinnvoll wäre vielleicht auch eine Markierungshilfe zwischen Rahmen und Stoff, da man durch ausprobieren immer eine Weile braucht bis der Stoff richtig gespannt sitzt. Bis jetzt hält das ganz gut, ich hoffe nur, dass das auch nach mehrfachem Waschen nicht allzu sehr ausleiert – zum Glück verspricht uns ja hier die Waschmittelwerbung wahre Wunder und den Frieden auf Erden. Den Rahmen habe ich bis jetzt immer an die Wand gelehnt; es gibt aber wohl auch ein Stativ dafür, ähnlich wie hier: http://www.brenner-foto.de/default....l=3&Anf=1&Ende=10&SON=5&UE=0,0,0&MENPRO=&ES=0 .
Sollte nun die Lasche am oberen Ende des Rahmens dafür gedacht sein (siehe Lasche.jpg), so wird der Besitzer eines solchen Stativs sicher seine Freude damit haben. Sie lässt sich auch nicht irgendwie in die Mitte ziehen, sodaß der Hintergrund mit meiner Version immer schief hängen würde. Aber zum Glück konnte ich bis jetzt immer auf eine Aufhängung verzichten.
Für Nahaufnahmen von kleinen Dingen ist der Stoff auch nicht wirklich geeignet, da die Struktur zu sehr herauskommt (siehe Nähere Betrachtung.jpg).
Alles in allem habe ich wirklich lange gehadert ob ich den Hintergrund behalten oder wieder zurückschicken soll.
Es gab Punkte dafür und dagegen:
+ wirklich Mobiles und kompaktes System
+ Stoffe waschbar
- Bügelbrett und Bügeleisen ist immer dabei
- Keine beiliegenden Informationen
- Lasche unsinnig gesetzt
- Dafür stolzer Preis
Tja, da ich etwas praktisch veranlagt bin, macht mir das Bügeln nichts aus und auch das Bügelbrett stört mich nicht wirklich. Das meiste passiert sowieso bei mir zuhause. Die fehlenden Informationen habe ich nun und wie schon erwähnt: die Lasche stört mich nicht, da ich für den Hintergrund kein Stativ nutze. Also blieb nur noch der Preis als Malus.
Nun, ich habe mich dafür entschieden, aber hätte das Ding auch nur 10€ mehr gekostet, so hätte ich mich vielleicht schon anders entschieden.
Ich hoffe, ich konnte wenigstens jemanden helfen oder zumindest einen halbwegs praktischen Überblick über das Gerät geben.
Zu Fragen stehe ich gerne zur Verfügung – wenn ich ausgeschlafen habe…
Good Light,
JL
Wer vielleicht gerade vor der Entscheidung zu einem mobilen Hintergrundsystem steht, dem mag dieser Erfahrungsbericht zu einem „Falthintergrund mit Schleppe“ von Lastolite unter Umständen helfen.
Gleich vorweg: die Inneneinrichtung und die technische wie künstlerische Qualität der Bilder stehen hier nicht zur Diskussion.
Ich suchte etwas großes für Ganzkörperaufnahmen, einfach zu transportieren und aufzubauen, mit etwaiger Hohlkehle und eventuell Hintergrund in S/W.
Nach etwas Suchen bin ich dann auf den Lastolite-Hintergrund mit Schleppe gestoßen, 1,80 x 2,10m mit 1,50m Schleppe. Gesehen habe ich es bei www.brenner-foto.de (Art.Nr.: L06701) für stolze 319,-€. Beschrieben wurde es wie folgt: http://www.brenner-foto.de/default....l=9&Anf=1&Ende=10&SON=5&UE=0,0,0&MENPRO=&ES=0 .
Nach langem Hin und Her entschied ich mich für die Bestellung, immerhin kann man es ja dank des Fernabsatzgesetzes innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen wieder zurückschicken. Angekommen ist es recht zügig (3-4 Tage ?!?) in einem schon früher anderweitig verwertetem Karton – darauf ist Brenner auch ganz stolz, so von wegen Umweltschutz und so. Daß das meines Erachtens auch billiger ist, steht natürlich nicht dabei. Wie dem auch sei, man kann es vertreten…
Im Lieferumfang war enthalten:
- eine Tasche, kreisrund mit etwa 90cm Ø
- der Hintergrundrahmen
- zwei gefaltete Stoffe in jeweils Schwarz und Weiß
Das hier vielleicht noch das Eine oder Andere vermisst wurde, wird einem dann erst im späteren Verlauf klar.
Nach dem Auspacken wurde auch gleich klar was die Beschreibung halten konnte, und was nicht. Das Hintergrundsystem wird im Brenner-Katalog als „knitter- und faltenfrei“ beschrieben und ich dachte, na ja, im 21’sten Jahrhundert, wo die Menschheit alles Elend der Welt beheben wird, da gibt es vielleicht auch solche Stoffe. Dem ist leider nicht so – noch nicht. Für den Transport waren die Stoffe natürlich gefaltet und die Spuren davon sah man auch noch zwei Tage später im gespannten Zustand – ganz entgegengesetzt der Meinung des telefonischen Kundendienst von Brenner. Ob der Stoff wenigstens wasch- oder bügelbar ist, darüber konnte man mir auch keine Auskunft geben; man versprach mir jedoch das in Erfahrung zu bringen. Das mag Brenner vielleicht noch gelungen sein, jedenfalls haben sie mich dann nicht an ihrer Erkenntnis teilhaben lassen. Also habe ich dem Hersteller (in UK) eine Mail geschrieben und schon am nächsten Tag eine Antwort bekommen. Nach den Informationen von Lastolite sind die Stoffe bei 40°C wasch- und auf niedriger Stufe auch bügelbar. Das wären zum Beispiel durchaus Informationen gewesen, die man ruhig mit dem Produkt hätte mitliefern können.
Eine weitere, meiner Meinung nach sinnvolle aber nicht mitgelieferte Information wäre gewesen, wie nun der Hintergrundrahmen mit den Maßen 1,80 x 2,10m wieder zusammen zu falten wäre. Das mag ja bei einem Reflektor mit einem Durchmesser von 1,20m noch überschaubar sein, jedoch nicht bei diesen Rahmenbedingungen. Da ich dieses Problem ebenfalls in der Mail ansprach, fand ich im Anhang auch ein 4MB großes Video mit einer Faltanleitung. Diesbezüglich war der Service von Lastolite wirklich bemerkenswert, wobei es doch nicht so viel Aufwand machen kann, eine Anleitung mitzuliefern – gerade auch bei so einem Preis. Aber Hauptsache, der Hinweis auf den wiederverwerteten Karton war dabei – in dreifacher Ausführung. … was das wohl wieder die Umwelt belasten mag…
Mittlerweile sind nun ein paar Monate ins Land gegangen und ich habe den Hintergrund schon einige Male eingesetzt. Den Rahmen aufzubauen geht recht einfach: man lässt ihn sich einfach frei entfalten und achtet darauf, dass kein Porzellan in der Nähe steht. Die vermeintlich falten- und knitterfreien Stoffe müssen vor ihrem Einsatz noch mal gut gebügelt werden – zumindest der weiße Hintergrund. Dort ist ansonsten wirklich jede kleine Falte zu sehen (siehe Hintergrund.jpg – Schleppe). Beim schwarzen Hintergrund kann man es im Prinzip vernachlässigen, gerade wenn weniger Schärfentiefe eingesetzt wird. Der Stoff an sich wird an dem Hintergrundrahmen „geklettet“ – sprich mittels Klettverfahren befestigt. Sinnvoll wäre vielleicht auch eine Markierungshilfe zwischen Rahmen und Stoff, da man durch ausprobieren immer eine Weile braucht bis der Stoff richtig gespannt sitzt. Bis jetzt hält das ganz gut, ich hoffe nur, dass das auch nach mehrfachem Waschen nicht allzu sehr ausleiert – zum Glück verspricht uns ja hier die Waschmittelwerbung wahre Wunder und den Frieden auf Erden. Den Rahmen habe ich bis jetzt immer an die Wand gelehnt; es gibt aber wohl auch ein Stativ dafür, ähnlich wie hier: http://www.brenner-foto.de/default....l=3&Anf=1&Ende=10&SON=5&UE=0,0,0&MENPRO=&ES=0 .
Sollte nun die Lasche am oberen Ende des Rahmens dafür gedacht sein (siehe Lasche.jpg), so wird der Besitzer eines solchen Stativs sicher seine Freude damit haben. Sie lässt sich auch nicht irgendwie in die Mitte ziehen, sodaß der Hintergrund mit meiner Version immer schief hängen würde. Aber zum Glück konnte ich bis jetzt immer auf eine Aufhängung verzichten.
Für Nahaufnahmen von kleinen Dingen ist der Stoff auch nicht wirklich geeignet, da die Struktur zu sehr herauskommt (siehe Nähere Betrachtung.jpg).
Alles in allem habe ich wirklich lange gehadert ob ich den Hintergrund behalten oder wieder zurückschicken soll.
Es gab Punkte dafür und dagegen:
+ wirklich Mobiles und kompaktes System
+ Stoffe waschbar
- Bügelbrett und Bügeleisen ist immer dabei
- Keine beiliegenden Informationen
- Lasche unsinnig gesetzt
- Dafür stolzer Preis
Tja, da ich etwas praktisch veranlagt bin, macht mir das Bügeln nichts aus und auch das Bügelbrett stört mich nicht wirklich. Das meiste passiert sowieso bei mir zuhause. Die fehlenden Informationen habe ich nun und wie schon erwähnt: die Lasche stört mich nicht, da ich für den Hintergrund kein Stativ nutze. Also blieb nur noch der Preis als Malus.
Nun, ich habe mich dafür entschieden, aber hätte das Ding auch nur 10€ mehr gekostet, so hätte ich mich vielleicht schon anders entschieden.
Ich hoffe, ich konnte wenigstens jemanden helfen oder zumindest einen halbwegs praktischen Überblick über das Gerät geben.
Zu Fragen stehe ich gerne zur Verfügung – wenn ich ausgeschlafen habe…
Good Light,
JL
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