Helios
Themenersteller
Da das Thema Autofokus ja hier anscheinend wichtig ist, mal ein kleiner Exkurs dazu.
Mit dem Begriff "Kontrast-AF-tauglich" verhält es sich ähnlich wie mit dem Begriff "Digital-tauglich" - eigentlich ist er Unsinn, weil jedes Autofokus-Objektiv auch mit einem Kontrast-AF verwendet werden kann. Genauso, wie jedes Objektiv auch an einer digitalen Kamera noch Bilder erzeugt. Das der oftmals und gerade in der Anfangszeit verhöhnte Begriff "für Digital optimiert" durchaus treffend ist hat sich mittlerweile wohl deutlich gezeigt, ähnlich verhält es sich auch bei dem Begriff "für Kontrast-AF optimiert". Das ist aber kein absolutes Kriterium, sondern nur ein Hinweis auf eine entsprechend optimierte Konstruktionsweise.
Beim Kontrast-Autofokus wird während der Verstellung der Fokusposition ein Kontrastprofil erstellt, bei dem der jeweilige Kontrast in einem bestimmten, vorher definierten Messfeld mit einer Fokusposition verbunden wird. Dieses Profil wird solange fortgeführt wie der Kontrastindex ansteigt. Sinkt er wieder ab, wird die Verstellung gestoppt und auf das gemessene Maximum zurückgestellt. So sollte es jedenfalls im Idealfall funktionieren.
Daraus ergeben sich einige Punkte kamera- und objektivseitig, die relevant sind für die Fokusgeschwindigkeit und Genauigkeit. Die Ausleserate des Sensors bestimmt, welche maximal mögliche Messgeschwindigkeit bei der Profilerstellung erreicht werden kann. Daraus ergeben sich vielfältige Möglichkeiten. Bereits jetzt sieht man im Fall der GH2 die Leistungssteigerung durch entsprechend entwickelte Sensoren.
Hinter dem Sensor steht natürlich der entsprechende Prozessor, der die Daten verarbeitet und analysiert. Je höher die sensorseitige Ausleserate und die Geschwindigkeit des Objektivs, desto größer ist die benötigte Rechenleistung für eine genaue Messung. Zudem kommt es auch auf die Prozessorarchitektur an. Ein Bildprozessor zur Umwandlung der Rohdaten in benutzbare Formate ist im Idealfall auf genau diesen Prozess optimiert und kann die Fokusbestimmung im Regelfall nicht optimal durchführen.
Die Schrittweite des Motors im Objektiv bestimmt die maximal mögliche Genauigkeit. Diese ist allerdings bei keinem FT-Objektiv ein grundlegendes Problem und darf auch nicht mit der Schrittweite im manuellen Fokus gleichgesetzt werden. Die Geschwindigkeit des Antriebs ist natürlich relevant, muss beim Kontrast-Autofokus allerdings immer auch in Kombination mit den Beschleunigungs- und Verzögerungswerten gesehen werden. Für den Kontrast-Autofokus ist es zwingend notwendig den schärfsten Punkt zu überfahren, zu stoppen und die entsprechende "Rückwärtsbewegung" einzuleiten. Da dieses Kontrastmaximum allerdings plötzlich Eintritt ist die Nachlaufzeit bis zum Stillstand ein wichtiges Merkmal. In diesem Fall spielt dann auch die Masse und dadurch die entsprechende Trägheit der Linsengruppe im Objektiv eine Rolle. Bei nur schwachen Kontrasten (aus welchem Grund auch immer) kann auch eine zweite Messung notwendig werden, dadurch summiert sich natürlich die Zeit.
"Für Kontrast-AF optimierte" Objektive sind dementsprechend mit leichten Linsengruppen für die Fokusbewegung und entsprechend angepassten Motoren ausgestattet. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass nicht entsprechend gekennzeichnete Objektive zwingend schlechter wären. Die SWD-Eigenschaften beispielsweise kommen dem Kontrastautofokus entgegen, und so dürften diese Objektive in Zukunft auch weiterhin in den höchsten Geschwindigkeitsklassen anzutreffen sein. Die Problematik zum jetzigen Zeitpunkt steht einfach darin, dass sie tatsächlich zu schnell sind um bei den aktuellen Sensor- und Prozessorleistungen verzögerungsfrei ein genaues Kontrastprofil zu liefern.
Wie man sieht ist also die Geschwindigkeit immer eine Frage der Kombination aus allen Komponenten. Innerhalb einer Leistungsklasse kameraseitig, also Beispielsweise innerhalb der ersten µFT-Generation bei Olympus und Panasonic, spielt die Auslegung der Objektive eine entscheidende Rolle. So ist es auch nicht verkehrt, wenn man bisher zu den "schnellen Objektiven" geraten hat. Mit der nun eingeführten neuen Leistungsklasse in Form der GH2 ändert sich das Bild etwas. In Zukunft werden wir einen stetigen Wandel, ähnlich wie im DSLR-Bereich haben, und die jeweilige Geschwindigkeit lässt sich eben nur noch für eine bestimmte Kombination angeben.
Interessant wird es vor allem, wenn noch mehr Wert auf entsprechende optimierungen gelegt wird. In Zukunft kann es beispielsweise durch vorher auf dem Sensor definierte Fokusfelder mit besonders hoher Ausleserate theoretische Geschwindigkeitswerte geben, die selbst für die schnellsten Komponenten ausreichend sind. Gerade bei der kameraseitigen Technik liegt natürlich ein Vorteil bei größeren Gehäusen, da dort der zur Verfügung stehenden Platz für diese Komponenten und die benötigte Stromversorgung schlicht größer ist. Auch im Bereich der Messverfahren wird sich einiges tun. Schon jetzt nutzt Olympus und Panasonic eine Feldbetonte Kontrastmessung, bei der beim Anlaufen der Messung zwei Indizes für das gesamte Bild und das gewählte Fokusfeld erstellt werden und erst bei einer korrekt ermittelten "Richtung" auf einen genaueren Index für das Fokusfeld reduziert wird. Ich möchte hier jetzt nicht zu weit in die Spekulationen über die Möglichkeiten gehen und schließe deshalb mit: die Zukunft wird spannend.
Mit dem Begriff "Kontrast-AF-tauglich" verhält es sich ähnlich wie mit dem Begriff "Digital-tauglich" - eigentlich ist er Unsinn, weil jedes Autofokus-Objektiv auch mit einem Kontrast-AF verwendet werden kann. Genauso, wie jedes Objektiv auch an einer digitalen Kamera noch Bilder erzeugt. Das der oftmals und gerade in der Anfangszeit verhöhnte Begriff "für Digital optimiert" durchaus treffend ist hat sich mittlerweile wohl deutlich gezeigt, ähnlich verhält es sich auch bei dem Begriff "für Kontrast-AF optimiert". Das ist aber kein absolutes Kriterium, sondern nur ein Hinweis auf eine entsprechend optimierte Konstruktionsweise.
Beim Kontrast-Autofokus wird während der Verstellung der Fokusposition ein Kontrastprofil erstellt, bei dem der jeweilige Kontrast in einem bestimmten, vorher definierten Messfeld mit einer Fokusposition verbunden wird. Dieses Profil wird solange fortgeführt wie der Kontrastindex ansteigt. Sinkt er wieder ab, wird die Verstellung gestoppt und auf das gemessene Maximum zurückgestellt. So sollte es jedenfalls im Idealfall funktionieren.
Daraus ergeben sich einige Punkte kamera- und objektivseitig, die relevant sind für die Fokusgeschwindigkeit und Genauigkeit. Die Ausleserate des Sensors bestimmt, welche maximal mögliche Messgeschwindigkeit bei der Profilerstellung erreicht werden kann. Daraus ergeben sich vielfältige Möglichkeiten. Bereits jetzt sieht man im Fall der GH2 die Leistungssteigerung durch entsprechend entwickelte Sensoren.
Hinter dem Sensor steht natürlich der entsprechende Prozessor, der die Daten verarbeitet und analysiert. Je höher die sensorseitige Ausleserate und die Geschwindigkeit des Objektivs, desto größer ist die benötigte Rechenleistung für eine genaue Messung. Zudem kommt es auch auf die Prozessorarchitektur an. Ein Bildprozessor zur Umwandlung der Rohdaten in benutzbare Formate ist im Idealfall auf genau diesen Prozess optimiert und kann die Fokusbestimmung im Regelfall nicht optimal durchführen.
Die Schrittweite des Motors im Objektiv bestimmt die maximal mögliche Genauigkeit. Diese ist allerdings bei keinem FT-Objektiv ein grundlegendes Problem und darf auch nicht mit der Schrittweite im manuellen Fokus gleichgesetzt werden. Die Geschwindigkeit des Antriebs ist natürlich relevant, muss beim Kontrast-Autofokus allerdings immer auch in Kombination mit den Beschleunigungs- und Verzögerungswerten gesehen werden. Für den Kontrast-Autofokus ist es zwingend notwendig den schärfsten Punkt zu überfahren, zu stoppen und die entsprechende "Rückwärtsbewegung" einzuleiten. Da dieses Kontrastmaximum allerdings plötzlich Eintritt ist die Nachlaufzeit bis zum Stillstand ein wichtiges Merkmal. In diesem Fall spielt dann auch die Masse und dadurch die entsprechende Trägheit der Linsengruppe im Objektiv eine Rolle. Bei nur schwachen Kontrasten (aus welchem Grund auch immer) kann auch eine zweite Messung notwendig werden, dadurch summiert sich natürlich die Zeit.
"Für Kontrast-AF optimierte" Objektive sind dementsprechend mit leichten Linsengruppen für die Fokusbewegung und entsprechend angepassten Motoren ausgestattet. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass nicht entsprechend gekennzeichnete Objektive zwingend schlechter wären. Die SWD-Eigenschaften beispielsweise kommen dem Kontrastautofokus entgegen, und so dürften diese Objektive in Zukunft auch weiterhin in den höchsten Geschwindigkeitsklassen anzutreffen sein. Die Problematik zum jetzigen Zeitpunkt steht einfach darin, dass sie tatsächlich zu schnell sind um bei den aktuellen Sensor- und Prozessorleistungen verzögerungsfrei ein genaues Kontrastprofil zu liefern.
Wie man sieht ist also die Geschwindigkeit immer eine Frage der Kombination aus allen Komponenten. Innerhalb einer Leistungsklasse kameraseitig, also Beispielsweise innerhalb der ersten µFT-Generation bei Olympus und Panasonic, spielt die Auslegung der Objektive eine entscheidende Rolle. So ist es auch nicht verkehrt, wenn man bisher zu den "schnellen Objektiven" geraten hat. Mit der nun eingeführten neuen Leistungsklasse in Form der GH2 ändert sich das Bild etwas. In Zukunft werden wir einen stetigen Wandel, ähnlich wie im DSLR-Bereich haben, und die jeweilige Geschwindigkeit lässt sich eben nur noch für eine bestimmte Kombination angeben.
Interessant wird es vor allem, wenn noch mehr Wert auf entsprechende optimierungen gelegt wird. In Zukunft kann es beispielsweise durch vorher auf dem Sensor definierte Fokusfelder mit besonders hoher Ausleserate theoretische Geschwindigkeitswerte geben, die selbst für die schnellsten Komponenten ausreichend sind. Gerade bei der kameraseitigen Technik liegt natürlich ein Vorteil bei größeren Gehäusen, da dort der zur Verfügung stehenden Platz für diese Komponenten und die benötigte Stromversorgung schlicht größer ist. Auch im Bereich der Messverfahren wird sich einiges tun. Schon jetzt nutzt Olympus und Panasonic eine Feldbetonte Kontrastmessung, bei der beim Anlaufen der Messung zwei Indizes für das gesamte Bild und das gewählte Fokusfeld erstellt werden und erst bei einer korrekt ermittelten "Richtung" auf einen genaueren Index für das Fokusfeld reduziert wird. Ich möchte hier jetzt nicht zu weit in die Spekulationen über die Möglichkeiten gehen und schließe deshalb mit: die Zukunft wird spannend.
